Auf der Drachenzwinge bietet Droesig für alle Interessierte eine Einstiegsrunde Fate im Tianxia-Setting an. Für mehr Infos bitte hier entlang.
Neuheiten aus dem Hause Uhrwerk!
Um das Verlagslager etwas zu “entlasten” und ein wenig auszumisten, sind ab sofort ein paar älteren Bücher aus der Preisbindung genommen und damit einhergehend auch deren Preise gesenkt.
Harald und Markus beleuchten in der neuen Staffel des 3W6Podcast das Wuxia-Genre näher und sind damit für jeden Tianxia-Fan potentiell interressant.
Wir wurden gefragt ob wir die Beispielcharaktere aus dem Tianxia: Jade, Seide & Blut als Download bereitstellen können. Können wir! Einmal mit den Regeln für Fate Core und einmal für Turbo-Tianxia.
Viel Spaß damit!
Ist eine Kampagne eher wie eine Fernsehserie oder doch etwas Eigenes? Wie funktioniert Charakterentwicklung in Fate? Ist ein Metaplot zwingend notwendig, und wie bringt man die Charaktere dazu, sich in eine Kampagne zu stürzen?
Der härteste Gegner eines Samurai ist er selbst.
Da kann das Katana noch so scharf geschliffen, das Kenjutsu noch so vollendet sein – seinen inneren Dämonen kommt er damit kaum bei. Im Chanbara-Genre geht es bei einem Kampf um viel mehr als nur darum, den Gegner zu töten. Im Überwinden des Feindes mit Waffengewalt spiegeln sich andere Konflikte wider. Klar, wenn ein Samurai ein paar Löcher in die Schergen eines Clanlords schlägt, dann muss es nicht mehr bedeuten als genau das, was es ist. Aber gerade in den Abschlussduellen verdichten sich Rachegefühle, Ehrenkodex, Standesaspekte und gemeinsame Vorgeschichte zu einem Konflikt, an dem der Samurai persönlich wachsen kann.
Im Artikel „Wuxia trifft Chanbara” habe ich schon die Unterschiede betrachtet, die offensichtlich werden, wenn Xia und Samurai sich in den Kampf stürzen. Aber wie sie kämpfen ist längst nicht so wichtig wie die Frage: Wofür kämpfen sie eigentlich? Oder besser: Woran glauben sie. Denn auch da sind Xia und Samurai oftmals über kreuz.
Ein Gastbeitrag von Tobias Reckermann
Die Herleitung aus der Mythenwelt Chinas, die klassischen Romane chinesischer Literatur, die Erzählungen über die Richter Di Renjie und Bao Zheng, die modernen Autoren – jeder dieser Ankerpunkte könnte als Anfangspunkt genannt werden und sie alle bilden eine kulturelle Einheit und Linie, von deren Anfang bis zu deren Endpunkt sich Wuxia verdichtet und schließlich als geschlossene Gestalt hervorgeht. (*)
Die Kampfkünstler von Shenzhōu sind sicher stolz ihre Martial-Arts-Tradition. Fragt nur den letzten Teehausschläger, der mehr unter dem selbstgefälligen Grinsen eines Xia gelitten hat als unter dessen schwungvollen Tritten. Einem solchen Kung-Fu-Snob vergeht das Lachen, sobald er sich gegen den exotischen Kampfstil eines Samurai wehren muss. Kampfkunst überspannt Grenzen und Kulturen – die Element- und Körperstile des Kaiserreiches werden bei den Samurai des Ostens mit ebensolchem Eifer unterrichtet wie in den Dojos in Zhōngzhōu. Darüber hinaus hat die Kriegerkultur jenseits des Meeres einige einzigartige Stil hervorgebracht. Viel Raum für philosophischen Disput also, der mit Vorliebe mit Faust und Klinge ausgetragen wird: Wenn Wuxia auf Chanbara trifft, fliegen eben die Fetzen.
Tianxia ist voller Gewalt.
Das klingt erst einmal hart. Aber seien wir doch ehrlich: Einen großen Teil des Reizes einer guten Wuxia-Story machen die furiosen Kampf-Choreographien aus. Sicher ist das nicht alles. Wir hätten da noch die gesellschaftskritischen Untertöne, das zwischenmenschliche Drama, die Jahrhunderte fernöstlicher Philosophie. All das steckt im Wuxia, gar keine Frage. Letztlich sind diese Dinge aber häufig eins: Treibstoff für die körperlichen Auseinandersetzungen.
Wir wollen Euch nur drauf hinweisen, dass sowohl der Charakter- als auch der Kampagnenbogen von Tianxia – Jade, Seide und Blut zum Download bereit stehen.
Blut auf weißer Seide
Ob es sich jetzt um Yojimbo, Zatoichi oder Mugen dreht: Samuraikino ist Heldenkino. In dieser Hinsicht sind sich chinesischer und japanischer Kampfkunstfilm durchaus einig. Was man im Chanbara aber gemeinhin als Held bezeichnet, unterscheidet sich in beiden Spielarten des Kampfkunstfilms aber durchaus. Natürlich, beide treten für das Gute ein. Beide schützen die Schwachen. Und beide folgen dem Ideal des ehrenhaften, opferbereiten Kriegers. Und doch ist der Chanbara-Held insgesamt eine ganz andere Kante als der Xia chinesischer Prägung.
Was ist das Geräusch von zwei aufeinandertreffenden Schwertern?
Klirr?
Klingt eher, als hätte jemand die teuren Kristallgläser fallen lassen.
Schepper?
Ein aufgetürmter Haufen Metallreste stürzt in sich zusammen. Nicht eben ideal, um einen dynamischen Zweikampf zu vertonen.
In einem früheren Blog-Artikel zu „Tianxia‟ hat Dominik bereits die Comicserie „Usagi Yojimbo‟ zur Sprache gebracht – und mir damit den Weg zu diesem Artikel geebnet. Denn denkt man sich die Hasenohren, das weiße Fell und den Puschel am Hintern weg, ist Usagi ein ganz typischer Protagonist japanischer Samurai-Geschichten. Seit den späten 50er Jahren sind diese Geschichten dank der Pionierarbeit einiger Filmemacher auch bei uns ein Begriff. Und weil es sich bei den Samurai um heldenhafte, asiatische Schwertkämpfer dreht, müssen sie sich doch eigentlich wunderbar in „Tianxia‟ einbinden lassen, oder?