Fate Core ist die neueste Edition des preisgekrönten Fate-Universal Rollenspielsystems von Evil Hat Productions.
Wenn du schon klassische Rollenspiele wie DSA, Shadowrun, Vampire, D&D gespielt hast wird dir einiges bekannt vorkommen, es wird aber auch einige Dinge geben die dir am Anfang komisch und “anders” vorkommen werden. Lasse dich davon nicht abschrecken, im Spiel werden die Sachen recht schnell Sinn machen.
Was sind die Hauptziele und Konzepte von Fate?
Das Fate System hat einige Ansätze die es von anderen Systemen abhebt. Dazu gehören:
Es ist universell und heldenhaft
“Universell” bedeutet in diesem Zusammenhang, dass die Regelmechanik von Fate nicht an ein bestimmtes Setting gebunden ist, sondern für alle möglichen Spielwelten verwendbar ist. Das heißt jetzt nicht, dass du erst einmal deine eigene Spielwelt erfinden musst um los spielen zu können. Es gibt bereits sehr viele Welten die du verwenden kannst, aber wenn du deine eigene Welt definieren willst, kannst du das mit Fate sehr leicht tun.
Geschichten in Fate sind die Abenteuer von HELDEN die in grossen Pinselstrichen erzählt werden. Das Fate Regelwerk ist daher mehr auf heroische Action ausgelegt und versucht nicht jedes Detail der Spielwelt darzustellen.
Erzählt die Geschichte gemeinsam
Fate kennt zwar die Unterscheidung zwischen Spielern und Spielleitung, jedoch hat im Gegensatz zu klassischen Rollenspielsystemen, der Spielleiter nicht die alleinige Kontrolle über das Abenteuer und die Spielwelt. Das macht ihr gemeinsam.
Definieren Spieler bei der Erschaffung ihrer Charaktere Personen die diese kennen, oder Organisationen denen sie angehören, so erweitert sich die Spielwelt um diese Elemente. Auch während des Spieles haben alle Beteiligten die Möglichkeit weitere Fakten der Spielwelt zu definieren. Sei es das ein Charakter früher in einer Stadt gelebt hat und jetzt, da es nötig ist, doch noch ein paar alte Kontakte hat und diese gemeinsam definiert werden oder ein Charakter doch einen gerade dringend benötigten Gegenstand mitgenommen hat.
Spiele den Charakter den du spielen möchtest
Im Gegensatz zu vielen anderen Systemen gibt es in Fate keinen fixen Katalog von Vor- und Nachteilen in dessen Korsett man seinen Charakter definieren muss. In Fate definieren sich Charaktere mehr durch ihre Geschichte als durch Werte auf dem Charakterbogen. Dies geschieht durch Aspekte. Aspekte sind prägnante Phrasen die etwas über den Spielercharakter oder NSC’s aussagen. Sollte zum Beispiel ein Charakter den Aspekt “Privatdetektiv in der Großstadt” haben, so sagt dies schon viel über ihn aus. Wir können z.B. davon ausgehen, dass er eine Lizenz hat und er weiß wie man Gesetze biegt ohne sie dabei zu brechen. Er wird einige Kontakte haben und wahrscheinlich auch ein paar Leute kennen die ihm nicht wohl gesonnen sind.
Zu der Handvoll an Aspekten die deinen Charakter beschreiben, kommt eine übersichtliche Liste von eher weit definierten Fertigkeiten die beschreiben wie gut der Charakter in den Dingen ist die er tut. Hier treffen wir auf einen weiteren Kernpunkt von Fate, kompetente Charaktere! Charaktere in Fate sind gut in dem was sie tun und keine Anfänger die sich erst hocharbeiten und beweisen müssen.
Zu guter Letzt hat jeder Charakter einen Satz von so genannten Stunts. Stunts können vom Spieler selber definiert werden und stellen spezielle Tricks dar mit denen sich dieser Charakter von anderen abhebt. Diese Stunts sind wie Special-Moves in Videospielen oder einzigartige Gegenstände. Sie sind es, die ihn besonders machen.
Drama!
Charaktere in Fate haben ein aufregendes und aktives Leben. Sie agieren eher als das sie reagieren. Bei ihren Abenteuern können die Spieler die Aspekte ihres Charakters mittels ihrer begrenzten Anzahl von Fate-Punkte dafür einsetzen um einen Bonus für eine passende Situation zu erhalten. Sie können aber auch ihre Aspekte dazu verwenden um das Leben ihres Charakters problematischer zu gestalten und dabei wieder Fate-Punkte zurückzugewinnen.
Auf den vorangegangenen Aspekt des Privatdetektivs angewandt, könnte der Spieler diesen Aspekt für einen Bonus beim Aushorchen eines Verdächtigen verwenden in dem er sagt “Da ich Privatdetektiv bin, ist das nicht das erste Mal das ich Leuten Informationen aus der Nase ziehe”. Er könnte aber auch das Leben des Detektivs dramatischer gestalten in dem er anregt das ein ziemlich übel gelaunter, frisch geschiedener, Mann vor seiner Türe steht, gegen den er wegen Untreue ermittelt hat und der sich jetzt nur zu gerne bei ihm mit einer Keule dafür bedanken möchte. Willigt der Spielleiter ein ist der Spieler um einen Fate-Punkt reicher und sein Charakter wird dringend versuchen müssen einen Krankenhausaufenthalt zu vermeiden.
Eine gute Geschichte geht vor Regel und Realitätstreue
Die goldenen Regeln in Fate besagen, dass man sich überlegen soll was man erreichen will und sich dann eine Regel sucht die einem hilft dies umzusetzen. Und das, wenn etwas in einer Geschichte sinnvoll und stimmig ist, die Regeln dem nicht im Weg stehen sollen.
Fate ist keine Realitätssimulation und hegt auch keinen Anspruch eine solche sein zu wollen. Regeln in Fate sind keine Zwangsjacke die dir vorschreiben wie du was zu tun hast, sondern vielmehr ein Werkzeugkasten der dir ermöglicht Ereignisse in der Spielwelt in eine Spielmechanik zu modellieren.
Daher stirbt zum Beispiel ein Charakter nicht, weil seine, in Fate sowieso in dieser Form nicht existenten, Trefferpunkte auf Null gesunken sind, sondern wenn es in der Geschichte Sinn macht und der Spieler dem zustimmt. Sollte der Charakter jedoch in einem Kampf mit den Worten begrüßt werden “Mein Name ist Inigo Montoya; du hast meinen Vater getötet, bereite dich darauf vor zu sterben!”, ist das natürlich noch eine ganz andere Sache …
Wenige und leicht verständliche Regeln
Die Regeln von Fate sind unkompliziert und lassen sich innerhalb von kurzen Zeit erlernen. Sie besitzen in ihrer Einfachheit dabei aber eine Tiefe die es erlaubt die Regeln zu erweitern und zu adaptieren ohne dabei das Gesamtsystem zu gefährden.
Fate ist in diesem Sinn wie eines der altüberlieferten Spiele deren Regeln man schnell beherrschen kann, die einem aber trotzdem bei jeder Partie eine neue Facette des Spiels offenbaren können.
Minimierung des Zufalls
Für Fertigkeitsproben werden vier spezielle Würfel benutzt, die Plus, Minus oder eine leere Seite zeigen. Die mit ihnen erzielten Ergebnisse liegen in einer Spanne zwischen +4 und -4 und folgen, im Gegensatz zu einem einzelnen Würfel, einer einschätzbaren Wahrscheinlichkeit. Zusätzlich können die Charaktere durch ihre Aspekte und eventuell erzeugte Vorteile das Ergebnis zu ihren Gunsten beeinflussen.
Fate arbeitet nicht mit einem simplen Erfolg/Misserfolg System, sondern verwendet ein differenzierteres Erfolgsmodell. Damit erlaubt es Charakteren für einen hohen Preis dennoch erfolgreich zu sein, oder so eindrucksvolle Erfolge einzufahren das der Charakter dadurch Vorteile für das weitere Spiel erlangt.
Die Fateregeln sind gratis
Du kannst dir auf dieser Webseite die Basisregeln Fate Core und Turbo-Fate kostenfrei herunter laden. Liest du lieber in einem Buch, so kannst du dir dein Exemplar im Shop des Uhrwerkverlages bestellen.
Zahlreiche Spielwelten
Da Fate ein Universal System ist gibt es viele Spielwelten für dich zu erforschen. Du findest hier diverse deutschen und englischen Spielwelten. Wir versuchen diese jeden Monat länger werdende Liste immer am aktuellen Stand zu halten.
Abschließend kann man sagen, dass du wahrscheinlich mit Fate nicht glücklich werden wirst, wenn du:
- ein detailliertes Regelsystem für alle Eventualitäten benötigst.
- alle Details von Charakteren sich am Charakterbogen widerspiegeln müssen.
- gerne detaillierte Waffen und Ausrüstungslisten hast.
- taktische Kämpfe mit Miniaturen möchtest.
- der Geschichte eher passiv als aktiv beiwohnen möchtest.
- dich daran erfreust, wenn dein Charakter am Spielabend jegliches Drama vermieden hat.
- als Spielleiter die alleinige Oberhoheit über die Geschichte haben möchtest.
Fate ist wahrscheinlich das Richtige für dich, wenn du:
- ein universelles Regelsystem suchst.
- gemeinsam mit allen Personen am Tisch die Geschichte erzählen willst.
- ein leicht und schnell erlernbares Regelsystem suchst.
- deinen Wunschcharakter spielen möchtest und nicht einen Charakter den dir das System erlaubt.
- kompetente und heroische Charaktere spielen möchtest.
- meinst das eine gute Geschichte mehr Stellenwert als Regeln haben sollte.
- ein System suchst das dich beim bauen deiner eigenen Spielwelten unterstützt.
Fate Core Downloadversion
Fate Core für Alle!
Neben der Buchversion und dieser Pdf-Version gibt es das Regelwerk auch noch als Html-Umsetzung.
Update:
- 30.06.2015 Spielgestaltungsbogen Fehler bereinigt
- Update zur 2.Auflage des Regelwerkes:
- Der Buchblock hat ein weiteres Gesamtlektorat erhalten. Das bedeutet, es wurden Fehler korrigirt und Seitenverweise berichtigt.
- Aspekte wurden neu formatiert basierend auf unserem nun für alle Produkte gültigen Styleguide.
- Kapitelseiten wurden neu gestaltet.
- Das Inhaltsverzeichnis wurde um eine Ebene erweitert, um die Zugänglichkeit des Buches zu erhöhen.
Das Impressum hingegen wurde auf eine Seite gesetzt, um Platz für das neue Inhaltsverzeichnis zu schaffen und dabei die nachfolgenden Seiten nicht zu verschieben, damit die Seitenverweise aus anderen Produkten, Foren Rezensionen, Blogs etc. erhalten bleiben.
Weitere Zusätze wurden ab Seite 300 eingearbeitet. - Der Spickzettel wurde erweitert.
- Der Anhang wurde ergänzt um:
- eine Übersicht der 4 Aktionen, 4 Ergebnisse
- eine Tabelle mit der Wahrscheinlichkeitsverteilung zweier widerstreitender Würfe
- eine Tabelle mit der Wahrscheinlichkeitsverteilung eines Wurfs
- eine Übersicht mit Optionen beim Erreichen von Meilensteinen
- eine Tabelle, die zeigt was Fate Core von Turbo Fate unterscheidet
- eine Überblick der Fate-Versionen
- eine Zusammenfassung der Fate-Lizenz
Fate-Core_Downloadversion.pdf | 2.0 |
Sprachen: | Deutsch |
Anforderungen: | PDF Reader |
Kategorie: | Fate Core, Turbo-Fate, Fate Kompakt |
Datum: | 20. Mai 2015 |