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Engel 3 enthüllt sich weiter: Ordenssymbole

Nachdem wir hier und hier ein letztes Lebenszeichen der Streitenden des Herrn gegeben haben und große Ankündigungen machten, soll es das natürlich nicht gewesen sein. Heute wollen wir uns einem Ausblick widmen der mit den neuen Ordenssymbolen zu tun hat die in Zusammenarbeit mit Katharina Niko entstanden sind.

Zu den neuen Ordenssymbolen: 

Die asiatische Kultur hatte großen Einfluss auf das Europa in Engel. Das soll sich nun auch in neuen Ordenssymbolen zeigen. Wir orientieren uns jetzt grob an japanischen Mons. Mons sind Zeichen oder Embleme, die in Japan ähnlich wie heraldische Wappen im westlichen Kulturraum verwendet werden. Sie sind oft schwarzweiß und mit einem Kreis umrundet.

In den neuen Symbolen der Orden soll klar zum Ausdruck kommen, was alle vereint: Darum hat jedes Symbol der Engelsorden auch die Engelsflügel. Mittig wird dann gezeigt, was den jeweiligen Orden weiter definiert: das Flammenschwert der Gabrieliten, Schlüssel und Corona bei den Michaeliten, das aufgeschlagene Buch und die Tintenfeder bei den Ramieliten und so weiter.

So ist in Zukunft auch Raum für Untergruppierungen innerhalb der Orden: Hier bietet sich an, die Symbolik leicht umzustellen oder auch zusätzliche Symbolik einzufügen.

 

Zudem wiederholt sich auch in den neuen Ordenssymbolen angedeutet noch einmal das Symbol der Angelitischen Kirche: die beiden nach oben aufstrebend geöffneten Flügel. Im Negativ ist unten auch der Rock der Engel angedeutet, dieser wird teilweise allerdings durch die Symbole in der Mitte verdeckt.

Die Flügel selbst hat Katharina übrigens auf Papier mit einem japanischen Pinselstift und japanischer Tinte vorgezeichnet.

Die Versionen, die man jetzt sieht, sind noch nicht die vollständig fertigen ‒ es gibt noch einige Änderungen, die vorgenommen werden: inhaltlich, sowie auch Design-Details, damit sie am Ende schön ausgewogen sind.

Natürlich wird es sie auch in anderen Darstellungsformen geben: im Kirchenfenster- beziehungsweise Glasfensterstil, und auch handgezeichnet als Vignetten im Buch. Genug der Worte:

Entwürfe der neuen Wappen

Die bisherigen Wappen

Als nächstes wollen wir ein paar Illustrationen der Engel zeigen.
Teilt uns Eure Meinung mit!

Engel 3 enthüllt sich

Nachdem wir hier ein letztes Lebenszeichen der Streitenden des Herrn gegeben haben und große Ankündigungen machten, soll es das natürlich nicht gewesen sein. Die Entwickler Schar ist nun komplett und neu hinzugekommen sind Katharina Niko, die einigen auch als Tokala bekannt sein dürfte, und Kim Schneider, die den meisten Engel Spielenden bekannt sein dürfte, da sie sich schon in der vorhergehenden Edition für die Engel-Schemata/Engel-Tattoos oder ‒ wie sie in der neuen Edition benannt werden ‒ Gottes Linien verantwortlich zeichnete. Engel 3 wird nicht nur inhaltlich neue Früchte tragen. Wer mehr darüber erfahren möchte, dem sei dieser Link empfohlen. Es wird neben den angekündigten neuen Illustrationen ebenso ein neues Layout zum Einsatz kommen. Als Basis wird uns eine Melange aus dem Mater Ecclesia und dem Traumsaatbuch dienen. Das Traumssaatbuch zum einen, da es zu einem der Schönsten aus der Engelreihe gehört, und das Mater Ecclesia, da nach 10 Jahren Engelentwicklung und -veröffentlichungen hier der Klimax in Sachen Layout erreicht wurde. Beide Bücher stellen unseren Ausgangspunkt da, der sowohl mit neuen, eigenen als auch alten aber weitergedachten Elementen angereichert wird. Sobald wir das Grundlayout soweit festgezurrt haben, dass es vorzeigbar ist, wollen wir euch natürlich voller Freude Einblicke gewähren. Überhaupt wird es in nächster Zeit vermehrt Informationen rund um Engel 3 insbesondere zum Thema Illustrationen und Layout geben.
Den Anfang soll eine ganz besondere Grafik machen. Die Cover-Vignette. Eine Grafik, die sowohl bei der ersten Engel-Version als auch der zweiten prominent zum Einsatz kam.

Zur Erinnerung hier die Cover-Vignette aus der Feder Dieter Jüdt für die erste Version des Engel Grundregelwerks.

Für die zweite Cover-Vignette zeichnete Eva Widermann verantwortlich, die sowieso das Gesicht von Engel maßgeblich prägen sollte.

Ohnehin hat Engel einen sehr stark definierte Stilistik. WIe also sich neu erfinden? Soll man das? Reicht nicht einfach nur Farbe? Diese und viele, viele andere Fragen türmten sich auf und wir fanden nach langen und einigen Teamsitzungen Antworten.

Derzeit sind wir noch in der Entwurfsphase ‒ die Autorinnen und Autoren schreiben an einem Kulturleitfaden, der die unterschiedlichen Kulturen optisch definieren wird.

Um für die Illustrationen möglichst stimmige Darstellungen zu erreichen, wird dabei auch darauf eingegangen, was für Berufe in welchen Kulturen häufig ausgeübt werden, wie die Menschen sich deswegen kleiden, welche typischen Narben und Verletzungen sie haben, wie die Stimmung in der jeweiligen Kultur ist, aber auch, welche Kunstgegenstände und Musikinstrumente sie z. B. produzieren oder nutzen.

So soll am Ende eine Illustration, die in Michaelsland angesiedelt ist, auch als solche erkennbar sein ‒ wenn vielleicht auch subtil und nur für Bewanderte.

Zudem füllen wir gerade einen Ideenpool für Bilder, die wir gern in den Büchern sehen würden, und wählen später im Prozess aus, welche es hinein schaffen und welche nicht.

 

Generell lässt sich sagen: Wir wollen mehr Dramatik, aber auch mehr Schönes in den Illustrationen, wir wollen die Bilder Geschichten erzählen lassen. Da kann die Ramielitin am Tisch sitzen und vertieft etwas lesen, umgeben von Aufzeichnungen, während ihr jemand versucht, etwas zu essen zu reichen und sie das gar nicht mitbekommt. Oder ein Gabrielit aus dem Feuer hervortreten, nachdem er eine Traumsaat erlegt hat. Oder auf einem Marktplatz spielende und lachende Kindern umherrennen, während im Hintergrund Templer aus der Stadt in den Krieg ziehen. Vor allem aber wollen wir einen Perspektivwechsel, sowohl inhaltlich als auch aus der Sicht der Betrachtenden.

 

Außerdem wird Engel nicht komplett Schwarzweiß bleiben ‒ es wird bunt, nicht quietschbunt, nein, die Welt der Engel soll auch in ihrer typischen Farbe wiedergegeben werden. aber dazu in einem späteren Beitrag mehr.

 

Aber lassen wir Katharina zu Wort kommen:

Zur Vignette mit dem Engel und der Traumsaat:

Die vorherigen Vignetten zeigen für mich vor allem das Ringen von zwei unterschiedlichen Mächten: Engel gegen Traumsaat, Licht gegen Dunkelheit. Das soll auf jeden Fall erhalten bleiben. Die Nähe zum Yin Yang allerdings, in dem explizit beschrieben ist, dass die beiden Seiten einander ergänzen und nicht gegeneinander ankämpfen, will ich weiter in den Hintergrund stellen. Die Entwürfe orientieren sich weiterhin an einer Kreisform und an dem ineinander im Kampf verwobenen Mächten.

Am Ende haben wir uns für eine Art Perspektivwechsel entschieden: Der Kreis ist deutlich aufgebrochen und zeigt Anleihen des Symbols der Angelitischen Kirche, zumindest in der Anordnung. Engel und Traumsaat sind immer noch in einen Kampf verstrickt, werden dem Betrachter aber in einer anderen Richtung gezeigt.

Zusätzlich werden die neuen Ordenssymbole referenziert, indem die Flügel ähnlich gezeigt werden, wie sie in den Symbolen dargestellt werden.

Auch der Aquarell-Entwurf ist noch nicht der Fertige ‒ hier stimmen Kleidung und Lanze noch nicht ganz und ein paar Details werden noch geändert.

Die Aquarelle werde ich übrigens mit japanischen Kalligrafie-Pinseln zeichnen, diese eignen sich hervorragend für meine Arbeitsweise.

Wir möchten aber zu bedenken geben, dass dies hier noch Entwürfe sind und keine finale Fassung darstellen.
Zudem möchten wir euch auch den Weg zu dieser Vignette zeigen. Hier ein paar vorhergehende Entwürfe.

Als nächstes wollen wir uns den angesprochenen neuen Ordenssymbolen widmen.

Wie das Rollenspielsystem Fate seine Reise nach Deutschland antrat – Ein Essay

Im Patreon Programm des Uhrwerk Verlags wurde jüngst ein 24 Seitiger Essay über die Veröffentlichung von Fate in der deutschen Rollenspielszene veröffentlicht. Das Essay ist ab sofort auch hier als Download erhältlich. Ursprünglich wurde es geschrieben für einen evtl. Einsatz zum Crowdfunding der deutschen Version von Designers & Dragons: Eine Geschichte des Rollenspiels.
Viel Spaß´bei der hoffentlich kurzweiligen Lektüre.

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Engel 3.0 eine kleine Rast

Nach einer langen, ungewöhnliche Reise wollen wir rasten. Innehalten, besinnen und nach vorne blicken. Viele fragen sich, ob das Projekt Engel 3 noch existiert.
Lebendiger denn je… lebendiger denn je…
Der folgende Text ist ein Auszug aus dem 24 Seitigen Essay im Patreon-Programm von Uhrwerk zum Thema „Wie das Rollenspielsystem Fate seine Reise nach Deutschland antrat“ und beinhaltet einen recht großen Abschnitt über die Geschichte von Engel in Verbindung mit Fate und aktuellen Neuigkeiten, die wir euch nicht vorenthalten wollen. Außerdem ist dieser Text der Auftakt einer Reihe von Neuigkeiten, die wir zum Rollenspiel Engel für euch parat haben. Denn Hinter den Kulissen tut und tat sich immer einiges. Um das zu untermalen, wird es regelmäßig Neuigkeiten zu Engel geben.

Engel 3.0

WIR SIND ENGEL. WIR DIENEN UND GEHORCHEN
Engel
 ist ein deutsches Rollenspiel aus dem Verlag Feder & Schwert, das seit 2013 vom Uhrwerk Verlag vertrieben wird. Erdacht und konzipiert wurde es von Oliver Graute, Oliver Hoffmann und Kai Meyer[1].

 

Es begab sich, dass ich mich mit Patric Götz im Sommer 2014 zu einem dieser Redaktionstreffen traf, um über Privates, Fate und den neuesten Flurfunk zu sprechen. Zwischen zwei Gabeln Rigatoni mit Putenstreifen und Gemüse in Erdnuss-Kokos-Chili-Sauce[2] und ’nem Schluck Weißbier[3] ließ ich so salopp den Spruch »Hmhmh, Engel und Fate passen ja eigentlich auch wie Arsch auf Eimer!« fallen.
Man sah sich an und ich meinte nickend: »Jetzt mal ohne Scheiß …«

 

Wir fliegen ein bisschen vor, ja?
Auf der RPC im selben Jahr sprachen wir beide mit Oliver Hoffmann über Engel und Fate und diese heilige Allianz. Der wiederum sprach mit Oliver Graute.
Das Ende vom Lied?
Die Bildung einer neuen Engel-Redaktion für ein Engel 3 mit Fate-Regeln.
<HysterieAn>
Alter Besen, jetzt ging mir doch ein bisschen der Arsch auf Grundeis.
Engel.
Ich mein: Engel!!!
Engel ist eines der innovativsten Settings überhaupt und dann noch originär aus Deutschland. So ganz objektiv gesprochen…

Ich hab alles von Engel zu Hause stehen und war von Anfang an dabei. Und jetzt kann der kleine Dom über 1.500 Seiten und 10 Jahre Engelgeschichte in ein neues Zeitalter führen…
<HysterieAus>

Ein Team zu bilden war einfach, schließlich gibt es einige Engel-Fans dort draußen und einige davon arbeiteten entweder schon in einer Rollenspielredaktion oder brachten das Rüstzeug dafür mit.
Das Rüstzeug …
Ein Team zu halten, das ob dieser Mammutaufgabe nicht in die Knie geht, ist dagegen nicht ganz so einfach. Diesen Moloch an Informationen zu sichten, neuzuordnen, Redundanzen zu streichen, ungewollte Widersprüchlichkeiten zu tilgen, gewollte Widersprüchlichkeiten zu prüfen und zu verstärken, Regelmechaniken zu finden, zu prüfen, zu testen, wieder zu verwerfen und nochmal zu diskutieren und dabei aber den Zielkorridor im Blick zu behalten, Altes zu bewahren und Neues im Geiste von Engel zu schaffen, zwang den ein oder anderen in die Knie.
Natürlich.
So eine Aufgabe in der Freizeit zu bewerkstelligen, erfordert schon besonderes Herzblut und Hingabe an eine Rollenspielwelt. Aber nur, wenn du brennst, und erst wenn’s wehtut, wird’s halt auch geil. Ist nicht nur im Sport so …
Gott wie oft wollte ich einfach alles hinwerfen …
An dieser Stelle mal ein großes Danke an Sarah Zimmermann, die die Bandredaktion übernommen hat und mir nicht nur den Rücken in vielen Dingen freihielt, sondern die Dinge leitete, wie ich es nicht gekonnt hätte.

 

Im November 2015 wurden Gerüchte laut, dass die vom Uhrwerk Verlag in Lizenz von Feder & Schwert verlegten Engel-Regelwerke eine neue Edition erhalten. Auf der Spielemesse entdeckten die Teilzeithelden und Mitglieder im Tanelorn einen Messebanner. Selbst im DorpCast wurde kurz darüber gesprochen.

Leider stellte sich heraus, dass diese Aktion ein wenig verfrüht war.
Verschwundene Daten, ein Servercrash und Konvertierungsprobleme stellen einen vor unabsehbare Hindernisse. Selbstredend führt so etwas dazu, dass sich die Arbeiten, die ohnehin langsamer als in einer Vollzeitredaktion wie z. B. Splittermond vonstattengehen, besonders in die Länge ziehen.

 

2016 übernahm dann Uhrwerk den Verlag Feder & Schwert und damit auch die vollen Lizenzrechte an Engel. Das hatte zwar die Redaktion nicht betroffen, soll aber im historischen Kontext hier mit aufgeführt werden.

 

2017 bauten wir die Redaktion und das Team erneut um.
Ein Anfangskern blieb und ein paar neue Mitglieder kamen hinzu.
Mittlerweile sind wir in stabilen Gewässern, haben ein Team, das mit akribischer Genauigkeit Engel auseinandernimmt und wieder zusammenfügt, um die gesamte Engel-Bibliothek in  neugeordneten Büchern zu veröffentlichen.

 

2019 Mittlerweile ist die Entwicklerschar in stabilen (haha, wartet, was da lauert) Gewässern, hat ein hochambitioniertes Team, das weiterhin mit größter Sorgfalt Engel auseinandernimmt, wieder zusammenfügt und neue Inhalte schreibt.

Dennoch schwirren einem ständig Feuerkäfer zwischen die Beine. Man wartete ja nur auf den Erdverschlinger. Die Tatsache, dass die Originaldaten nicht mehr auffindbar waren und damit die Originalillus weg, fühlte sich wie eine Begegnung mit dieser kolossalen Traumsaat an. Hier und da fanden sich vereinzelt USB-Sticks und CDs, aber natürlich nie mit komplettem Datensatz oder sogar nativen Daten. Weg, kein Zugriff, außer an diesen ominösen Buchaltungsrechner mit einer mindestens ebenso ominösen 10 GB-Datei, die sich nicht entpacken, kopieren oder sonstwie nutzen ließ. Gut, dass wir Redakteurin Sarah und ihr Computer-Kung-Fu haben. Plötzlich lagen vor uns ausgebreitet die Schwingen des Engelvermächtnisses und wir konnten auf mehr als nur PDF-Daten zugreifen: Bilder, Layoutdaten, Notizen, Besprechnungsprotokolle und Entwurfsmaterial. Eine neue Tiefe dieser Welt tat sich auf. Pures Gold für uns Autoren. Diese Daten mussten also mit allen anderen geprüft, auf Vollständigkeit hin untersucht und von Dubletten befreit werden. Bis auf wenige nicht ganz so wichtige Daten war nach langer, langer Sortieraktion das alte Engel vollständig.

 

2020 Der nächste Schlag des Herrn der Fliegen. Die Insolvenzen der Verlage Feder & Schwert sowie Uhrwerk, welche erster leider nicht überlebt. Dann diese Covid-Sache. Mindestens genauso lähmend. Immerhin macht die Entwicklerschar trotz der Ungewissheit weiter und es keimen in dieser Zeit neue Ideen auf. Engel 3 soll aus diversen Gründen neu illustrieren werden. In Farbe. Hier waren einige Illustratoren im Gespräch, aber so richtig mochte es nicht passen, und Unwohlsein machte sich breit.

 

2021 Wir sind (natürlich) immer noch nicht fertig. Der Herr der Fliegen zehrt weiter an den Nerven, oder liegt das an dieser Corona-Pandemie, die das Land und jeden im Team belastet? Vielleicht liegt es auch an der vergangenen Insolvenz der beiden involvierten Verlage, die 2020 einiges dahin raffte. Feder & Schwert ist nicht mehr, aber Uhrwerk macht noch weiter. Und es gibt Licht am Horizont! Während all dieser Zeit stand die Entwicklerschar weiterhin zu diesem Universum, und weiterhin wurde sich zweiwöchentlich in Redaktionssitzungen getroffen und über Hintergrundwelt und Regeln diskutiert. Was ziehe ich meinen Hut vor diesem Team. Über die Jahre wurde einiges verworfen und neu gedacht. Dass Engel noch nicht veröffentlicht wurde, liegt auch daran, dass sich ein Knoten in mir breit machte, der nicht platzen wollte. Eine Schwere und Lethargie eines mir nicht wirklich bewussten Ausmaßes machte sich breit. Durch ein gutes langes Gespräch mit Patric vom Uhrwerk Verlag, in dem vieles neu gedacht, verworfen und arrangiert wurde, löste sich all das in Wohlgefallen auf. Warum, wieso, ich weiß es gar nicht. Es war vielleicht nur ein kleiner Funken, der am darauffolgenden Wochenende ein Fegefeuer der Kreativität lodernd mein Notizbuch vollkritzeln ließ. Der Respekt vor dem Setting ist geblieben, mittlerweile aber auch das Vertrauen gefestigt, vermeintlich heiliges abzusetzen und Dinge neu und weiter zu denken. Zeit für konkrete Richtungen und Entscheidungen, die darin mündeten, dass sich zwei neue Mitglieder der Entwicklerschar fest anschlossen. Jetzt sind wir acht. Als wäre das nicht Zeichen genug!
Ich wollte Kim Schneider[4] mit an Bord haben. Die Kim Schneider? Ja richtig, wir konnten die Designerin eines der prägnantesten Stil- und Settingelemente des Engel-Universums für Engel 3 gewinnen: Die Tattoo-Schemata, oder, wie wir sie nun nennen, Gotteslinien. Das war ein echter Glücksgriff. Nicht nur, dass Kim sofort zusagte und neue Ideen mit einbrachte, nein, sie wollte sogar die alten Daten technisch und gestalterisch neu aufbauen. Jetzt war die Chance da, vielen dieser in jenem Zeitraum entstandenen Ideen Ausdruck zu verleihen. Es ergibt sich auch die Gelegenheit, die bisher fehlenden Orden zu machen. Es zeigt sich auch, dass sie mit der zweiten Illustratorin sehr gut harmoniert. Denn nach all dem Hickhack mit den alten Illustrationen und dem Vermächtnis, das damit einhergeht, steht immer noch der Wunsch, Engel farbig neu zu illustrieren. Doch wer sollte das machen?

Dann schießt es dir ins Hirn. Dieses Posting vom Februar 2020. Die Illustratorin Tokala[5] (Katharina Niko) postete Engel-Fanart auf Facebook!
Hätte sie Lust? Kann sie Farbe? Und was genau wollen wir? Können wir das bezahlen?

Das war schnell geklärt. Sie hatte Lust. Und wie, und sie kann Farbe und sie hat Ideen!

Nicht nur, dass Kim und Katharina Engel-Fans der ersten Stunde sind und eine sehr enge Zusammenarbeit entsteht, nein, ein Höchstmaß an Kreativität wird freigesetzt. Alles geht Hand in Hand, und jede Illustratorin kann eigene Ideen einbringen, um altes zu verwerfen, zu verbessern oder neues einzubringen. Es ist eine schöne und tolle Atmosphäre im Team, getragen von einer unglaublichen respektvollen Vorfreude auf ein tolles neues Engel auf wirklich, wirklich hohem Niveau. So viele neue Details und Anspielungen auf altes.
Ach, ich will das spielen!

Natürlich ist Engel bei Erscheinen dieses Textes noch nicht veröffentlicht. Aber es ist ein so wichtiges Regelwerk, es wird ein wichtiges Regelwerk für Fate sein, und hat schon soviel Zeit der behutsamen Planung, Nerven und Herzblut gefordert, dass es schlichtweg veröffentlicht werden muss.

Und bei Gott, es würde mich wundern, wenn sich nicht viele Engel-Fans dort draußen darauf freuen, wieder in die Welt der Angelitischen Kirche einzutauchen.


[1]  Ja… DER Kai Meyer…

[2]  Wichtig, wirklich wichtig. Mal davon ab, dass die Speisenkarte in dem Restaurant toll ist, landet man (allen voran Pat) doch immer wieder und wieder bei eben genau diesem Gericht.

[3]  Nicht ganz so wichtig, aber ich wollte nur mal testen, ob du das hier auch noch liest…

[4]www.kimschneider.de

[5]www.katharinaniko-illustrations.com