Engel In Tellure

„Engel“ in 2022 – Was ist passiert?

© Katharina»Tokala« Niko – www.katharinaniko-illustrations.com

 

Da ist diese Sache mit Jahreswechseln: Sie stecken voller Rückblenden. »Was uns 2022 bewegt hat«, »1000 Dinge, die wir 2022 gerne gewusst hätten«, und so weiter. Wann immer sich etwas jährt, dann blicken wir darauf zurück, wie es gewesen ist.

Und wir von der »Engel«-Redaktion können am Ende dieses Jahres gleich doppelt zurückblicken (mag vielleicht an den vielen Zweiern in der Jahreszahl liegen). Ihr seid bestimmt gespannt darauf, wie der aktuelle Status des Fate-»Engel«-Projektes aussieht – und das möchten wir euch auch verraten.

Erlaubt aber, dass wir in unserem ersten Rückblick zunächst etwas in die Ferne schweifen. In die ferne Vergangenheit.

Engel Rpg Erste Edition

Engel vor zwei Dekaden

Die erste »Engel«-Edition wurde dieses Jahr 20 Jahre alt. Sie entstand als Multimedia-Projekt um Oliver Graute, Oliver Hoffmann und Kai Meyer. »Multimedia« deshalb, weil »Engel« von Stunde eins an in die verschiedensten Medienformen ausgriff: Genau genommen begann alles mit dem Comicband »Pandoramicum« von Kai Meyer, mit Illustrationen von Dieter Jüdt. Er trug bereits den unverwechselbaren »Engel«-Schriftzug und führte zentrale Themen und Figuren ein, die in späteren Publikationen noch eine Rolle spielen sollten (und einige Motive, die später wieder verworfen wurden).

Doch erst mit der Veröffentlichung des Grundregelwerks in 2002 fächerte »Engel« sein Setting in die volle Breite auf. Die Texte von Autor:innen wie Thomas Plischke, Astrid Mosler, Severin Rast und später Verena Stöcklein und Ole Johan Christiansen beschworen eine ebenso faszinierende wie erbarmungslose Spielwelt auf. Die Illustrationen von Dieter Jüdt und die Karten von Tobias Mannewitz lieferten einen einzigartigen Look dazu. Selbst das »Engel«-Musikalbum von In the Nursery entfernte sich vom unaufdringlichen Hintergrundsummen anderer Rollenspiel-Soundtracks. Es fand für die Motive der Spielwelt Klangwelten, die kirchliche Choräle mit elektronischer Musik zusammenführen. Es ist sicher bezeichnend, dass Spotify das »Engel«-Album als »Video Game Soundtrack« führt.

Die vielleicht größte Auszeichnung für diese ursprüngliche Version des Spiels mag aber sein, dass selbst 20 Jahre später Fans selbst gern auf es zurückschauen – wie etwa in dieser einsichtsvollen und sehr persönlichen Retrospektive von Raphael Brack. Und auch unser Chefredakteur und -layouter Dominik Pielarski könnte allein eine halbe Stunde von der Konzeption des alten »Engel«-Fonts schwärmen.

Also, Glückwunsch zum Jubiläum, »Engel 1.0«.

Engel heute und morgen

Aber zählen wir jetzt zwei Nummern weiter und werfen einen Blick in die nähere Vergangenheit und Zukunft. Was hat sich bezüglich der neuen »Engel«-Edition im letzten Jahr so getan?

1. Teamerweiterung

Um etwas mehr Leben in die »Engel«-Redaktion zu kriegen, freuen wir uns, einige neue Autoren und Lektoren begrüßen zu dürfen. Zunächst wäre da das »Doppel-B« in der Redaktion: Björn Lippold, der einigen von euch als Chefredakteur der »Mephisto« und Autor der famosen »Himmel über Aachen«-Kampagne bekannt sein dürfte. Und Bjorn Beckert, der bereits als Autor für »Space 1889«, »Malmsturm«, »Hexxen 1733« und »Supers!« in die Keyboard-Tasten gehauen hat.

Außerdem stehen wir zurzeit im regen Austausch mit Entwickler:innen der alten Edition wie Oliver Hoffmann, Ole Johan Christiansen, Thomas Plischke und Verena Stöcklein, die uns Einblicke in ihre Arbeit an den früheren »Engel«-Büchern geben. Es ist uns sehr wichtig, dass auch die neue »Engel«-Reihe, obgleich sie Spielgruppen neue Inhalte Freiheiten im Umgang mit der Spielwelt eröffnen soll, sich mit dem weltenbauerischen Fundament der alten Bücher versöhnen. Wir profitieren von diesem Austausch enorm und sind sehr dankbar, dass wir diese Möglichkeiten haben.

2. Politur und Lektorat

Die Teamerweiterung kommt für uns gerade zur rechten Zeit: Die Texte des neuen »Engel«-Grundregelwerks sind, bis auf ein paar Nachzügler-Seiten, fertig und warten darauf, zu unseren Lektor:innen zu wandern. Zuvor fehlt an der ein oder anderen Stelle allerdings noch eine Schicht Politur.

Besondere Aufmerksamkeit schenken wir im Moment der Überarbeitung jener Textabschnitte, die sich mit den Verschwörungen und Mysterien, die im Setting angelegt sind, befassen. Unser Ziel ist es, Spielgruppen Informationen und Werkzeuge an die Hand zu geben, damit diese ihr Spiel im »Engel«-Setting so ausgestalten können, wie es ihren Spielvorlieben und persönlichen Grenzen am Besten entspricht.

Konkret bedeutet dies: Das neue »Engel« wird sich zwar an den meisten Setzungen der alten Editionen orientieren. Allerdings bieten wir ausgearbeitete, alternative Auflösungen an, mit denen Spielgruppen arbeiten können, ohne die großen Linien des Hauptspiels verändern zu müssen. So haben wir etwa zur Gestalt und Herkunft der Engel Varianten ausgearbeitet, die anstelle der kanonischen Setzung genutzt werden können.

3. Eine vollgepackte Illuliste

Während die Texte ihrer Vollendung harren, schreiten die Dinge auch an der Illustrationsfront voran. Unsere Illustratorin Kim Schneider hat sich abermals in die Details der Optik von »Engel« vertieft: Sie überarbeitet die filigranen Linien- und Glyphennetze, die die Haut eines jeden Engels überziehen. Derweil konzipieren Dominik und unsere Illustratorin Katharina Niko die genaue Gestaltung der Seiten, Logos und des Layouts, bis der Startschuss für die Illus fällt. Die Redaktion hat bereits eine prall gefüllte Excel-Liste an Motiven zusammengetragen, die, von Katharina auf Leinwand gebannt, das fertige Buch schmücken sollen. Ihr dürft euch für das nächste Jahr auf die ein oder andere Augenweide freuen, die wir hier im Blog ausstellen werden.

4. Die Kathedrale der Settingfakten

Das Setting von »Engel« ist dicht, detailverliebt und schöpft aus einer über die Publikationen verzweigten, alternativen Historie. Daneben ist das Lateinische im Setting eine lebendige Sprache. Viele Objekte, Professionen oder Ereignisse tragen daher lateinische Namen. Und um ganz ehrlich zu sein: Auch unsere Autor:innen haben nicht sämtliche Fakten zum »Engel«-Setting auf Knopfdruck parat.

Noch nicht.

Denn um uns den Umgang mit dem Setting bei der Schreibarbeit zu erleichtern, haben wir wichtige Spielweltbegriffe, NSCs, Organisationen, Kreaturen und Ereignisse zusammengetragen und pflegen diese gerade in eine durchsuchbare Online-Datenbank ein.

Doch nicht nur das Redaktionsteam soll etwas davon haben: Wir planen, diese Datenbank in Zukunft auch der Community zugänglich zu machen. Welche Form diese Informationssammlung dann annehmen wird, wurde noch nicht entschieden. Wir halten euch auf dem Laufenden.

Und sonst so?

Soweit zu unserem kurzen Streiflicht in die »Engel«-Werkstatt. Natürlich gibt es aber noch viele weitere interessante Aspekte (na?) des neuen »Engel«-Rollenspiels, über die wir mit euch reden möchten. Fliegt in den nächsten Monaten einfach hier im Newsblog vorbei. Eine größere Ankündigung zum Projektstatus wirft bereits ihre Schatten voraus.

Zum Schluss möchten wir von der »Engel«-Redaktion euch noch ein frohes und erfolgreiches Jahr 2023 wünschen.

Rutscht stabil und habt eine gute Landung! 

 

Christoph Laurer,

Engel-Settingredakteur


Alle Engel Neuigkeiten

hier im Blog


Engel 3 enthüllt sich weiter: Beispielillustrationen von Katharina »Tokala« Niko

Oft genug erreichen uns Nachrichten, wie es um Engel steht. Das freut uns und macht uns zugleich traurig, nicht schon längst mit einem fertigen Buch um die Ecke gekommen zu sein. Das alles hat natürlich Gründe. Manche so gewichtig, dass sie das Projekt auch mal ausbremsen. Wir schrieben, planen, diskutieren, entwerfen und konspirieren. Mindestens wöchentlich geschehen Dinge. Mal kleiner, mal wirklich große Dinge. So wurde z. B. letzte Woche die Publikationsliste der 1. und 2. Edition überarbeitet und aktualisiert. Gerade ist eine Zeit des größeren Umbruchs angesagt. Aber all das kostet Zeit. Zeit, die die Entwicklerschar zu 100 % in ihrer Freizeit stemmt. Ich werde nicht müde, das zu betonen, da als außenstehende Person eine Einschätzung sicher nicht leicht fällt. Engel ist aber beileibe kein kleines einfaches Projekt, keine Übersetzung eines Titels oder eine Reihe, die man einfach abarbeiten kann. Die neue Version drückt mit über 22 Publikationen und mehrere Tausend Seiten Material ständig dagegen. Hier will sehr viel bedacht, abgewogen und entworfen werden. Das machen wir. Neben Layoutentwürfen, Überarbeitung der Gotteslinien oder auch den Ordensymbolen entstehen Moodboards und Illustrationen. Katharina»Tokala« Niko ist so nett zwei Illustrationen der Kapitelöffner zu zeigen, die noch nicht final sind, aber zeigen, wo unsere illustrative Reise hingeht. Viel Spaß mit der Bekannstschaft von Ambriel und Kyriel.

Ambriel eine Gabrielitin ©Katharina»Tokala« Niko – www.katharinaniko-illustrations.com

 

Kyriel ein Ramielit ©Katharina»Tokala« Niko – www.katharinaniko-illustrations.com

Engel 3 enthüllt sich weiter: Ordenssymbole

Nachdem wir hier und hier ein letztes Lebenszeichen der Streitenden des Herrn gegeben haben und große Ankündigungen machten, soll es das natürlich nicht gewesen sein. Heute wollen wir uns einem Ausblick widmen der mit den neuen Ordenssymbolen zu tun hat die in Zusammenarbeit mit Katharina Niko entstanden sind.

Zu den neuen Ordenssymbolen: 

Die asiatische Kultur hatte großen Einfluss auf das Europa in Engel. Das soll sich nun auch in neuen Ordenssymbolen zeigen. Wir orientieren uns jetzt grob an japanischen Mons. Mons sind Zeichen oder Embleme, die in Japan ähnlich wie heraldische Wappen im westlichen Kulturraum verwendet werden. Sie sind oft schwarzweiß und mit einem Kreis umrundet.

In den neuen Symbolen der Orden soll klar zum Ausdruck kommen, was alle vereint: Darum hat jedes Symbol der Engelsorden auch die Engelsflügel. Mittig wird dann gezeigt, was den jeweiligen Orden weiter definiert: das Flammenschwert der Gabrieliten, Schlüssel und Corona bei den Michaeliten, das aufgeschlagene Buch und die Tintenfeder bei den Ramieliten und so weiter.

So ist in Zukunft auch Raum für Untergruppierungen innerhalb der Orden: Hier bietet sich an, die Symbolik leicht umzustellen oder auch zusätzliche Symbolik einzufügen.

 

Zudem wiederholt sich auch in den neuen Ordenssymbolen angedeutet noch einmal das Symbol der Angelitischen Kirche: die beiden nach oben aufstrebend geöffneten Flügel. Im Negativ ist unten auch der Rock der Engel angedeutet, dieser wird teilweise allerdings durch die Symbole in der Mitte verdeckt.

Die Flügel selbst hat Katharina übrigens auf Papier mit einem japanischen Pinselstift und japanischer Tinte vorgezeichnet.

Die Versionen, die man jetzt sieht, sind noch nicht die vollständig fertigen ‒ es gibt noch einige Änderungen, die vorgenommen werden: inhaltlich, sowie auch Design-Details, damit sie am Ende schön ausgewogen sind.

Natürlich wird es sie auch in anderen Darstellungsformen geben: im Kirchenfenster- beziehungsweise Glasfensterstil, und auch handgezeichnet als Vignetten im Buch. Genug der Worte:

Entwürfe der neuen Wappen

Die bisherigen Wappen

Als nächstes wollen wir ein paar Illustrationen der Engel zeigen.
Teilt uns Eure Meinung mit!

Engel 3 enthüllt sich

Nachdem wir hier ein letztes Lebenszeichen der Streitenden des Herrn gegeben haben und große Ankündigungen machten, soll es das natürlich nicht gewesen sein. Die Entwickler Schar ist nun komplett und neu hinzugekommen sind Katharina Niko, die einigen auch als Tokala bekannt sein dürfte, und Kim Schneider, die den meisten Engel Spielenden bekannt sein dürfte, da sie sich schon in der vorhergehenden Edition für die Engel-Schemata/Engel-Tattoos oder ‒ wie sie in der neuen Edition benannt werden ‒ Gottes Linien verantwortlich zeichnete. Engel 3 wird nicht nur inhaltlich neue Früchte tragen. Wer mehr darüber erfahren möchte, dem sei dieser Link empfohlen. Es wird neben den angekündigten neuen Illustrationen ebenso ein neues Layout zum Einsatz kommen. Als Basis wird uns eine Melange aus dem Mater Ecclesia und dem Traumsaatbuch dienen. Das Traumssaatbuch zum einen, da es zu einem der Schönsten aus der Engelreihe gehört, und das Mater Ecclesia, da nach 10 Jahren Engelentwicklung und -veröffentlichungen hier der Klimax in Sachen Layout erreicht wurde. Beide Bücher stellen unseren Ausgangspunkt da, der sowohl mit neuen, eigenen als auch alten aber weitergedachten Elementen angereichert wird. Sobald wir das Grundlayout soweit festgezurrt haben, dass es vorzeigbar ist, wollen wir euch natürlich voller Freude Einblicke gewähren. Überhaupt wird es in nächster Zeit vermehrt Informationen rund um Engel 3 insbesondere zum Thema Illustrationen und Layout geben.
Den Anfang soll eine ganz besondere Grafik machen. Die Cover-Vignette. Eine Grafik, die sowohl bei der ersten Engel-Version als auch der zweiten prominent zum Einsatz kam.

Zur Erinnerung hier die Cover-Vignette aus der Feder Dieter Jüdt für die erste Version des Engel Grundregelwerks.

Für die zweite Cover-Vignette zeichnete Eva Widermann verantwortlich, die sowieso das Gesicht von Engel maßgeblich prägen sollte.

Ohnehin hat Engel einen sehr stark definierte Stilistik. WIe also sich neu erfinden? Soll man das? Reicht nicht einfach nur Farbe? Diese und viele, viele andere Fragen türmten sich auf und wir fanden nach langen und einigen Teamsitzungen Antworten.

Derzeit sind wir noch in der Entwurfsphase ‒ die Autorinnen und Autoren schreiben an einem Kulturleitfaden, der die unterschiedlichen Kulturen optisch definieren wird.

Um für die Illustrationen möglichst stimmige Darstellungen zu erreichen, wird dabei auch darauf eingegangen, was für Berufe in welchen Kulturen häufig ausgeübt werden, wie die Menschen sich deswegen kleiden, welche typischen Narben und Verletzungen sie haben, wie die Stimmung in der jeweiligen Kultur ist, aber auch, welche Kunstgegenstände und Musikinstrumente sie z. B. produzieren oder nutzen.

So soll am Ende eine Illustration, die in Michaelsland angesiedelt ist, auch als solche erkennbar sein ‒ wenn vielleicht auch subtil und nur für Bewanderte.

Zudem füllen wir gerade einen Ideenpool für Bilder, die wir gern in den Büchern sehen würden, und wählen später im Prozess aus, welche es hinein schaffen und welche nicht.

 

Generell lässt sich sagen: Wir wollen mehr Dramatik, aber auch mehr Schönes in den Illustrationen, wir wollen die Bilder Geschichten erzählen lassen. Da kann die Ramielitin am Tisch sitzen und vertieft etwas lesen, umgeben von Aufzeichnungen, während ihr jemand versucht, etwas zu essen zu reichen und sie das gar nicht mitbekommt. Oder ein Gabrielit aus dem Feuer hervortreten, nachdem er eine Traumsaat erlegt hat. Oder auf einem Marktplatz spielende und lachende Kindern umherrennen, während im Hintergrund Templer aus der Stadt in den Krieg ziehen. Vor allem aber wollen wir einen Perspektivwechsel, sowohl inhaltlich als auch aus der Sicht der Betrachtenden.

 

Außerdem wird Engel nicht komplett Schwarzweiß bleiben ‒ es wird bunt, nicht quietschbunt, nein, die Welt der Engel soll auch in ihrer typischen Farbe wiedergegeben werden. aber dazu in einem späteren Beitrag mehr.

 

Aber lassen wir Katharina zu Wort kommen:

Zur Vignette mit dem Engel und der Traumsaat:

Die vorherigen Vignetten zeigen für mich vor allem das Ringen von zwei unterschiedlichen Mächten: Engel gegen Traumsaat, Licht gegen Dunkelheit. Das soll auf jeden Fall erhalten bleiben. Die Nähe zum Yin Yang allerdings, in dem explizit beschrieben ist, dass die beiden Seiten einander ergänzen und nicht gegeneinander ankämpfen, will ich weiter in den Hintergrund stellen. Die Entwürfe orientieren sich weiterhin an einer Kreisform und an dem ineinander im Kampf verwobenen Mächten.

Am Ende haben wir uns für eine Art Perspektivwechsel entschieden: Der Kreis ist deutlich aufgebrochen und zeigt Anleihen des Symbols der Angelitischen Kirche, zumindest in der Anordnung. Engel und Traumsaat sind immer noch in einen Kampf verstrickt, werden dem Betrachter aber in einer anderen Richtung gezeigt.

Zusätzlich werden die neuen Ordenssymbole referenziert, indem die Flügel ähnlich gezeigt werden, wie sie in den Symbolen dargestellt werden.

Auch der Aquarell-Entwurf ist noch nicht der Fertige ‒ hier stimmen Kleidung und Lanze noch nicht ganz und ein paar Details werden noch geändert.

Die Aquarelle werde ich übrigens mit japanischen Kalligrafie-Pinseln zeichnen, diese eignen sich hervorragend für meine Arbeitsweise.

Wir möchten aber zu bedenken geben, dass dies hier noch Entwürfe sind und keine finale Fassung darstellen.
Zudem möchten wir euch auch den Weg zu dieser Vignette zeigen. Hier ein paar vorhergehende Entwürfe.

Als nächstes wollen wir uns den angesprochenen neuen Ordenssymbolen widmen.

Engel 3.0 eine kleine Rast

Nach einer langen, ungewöhnliche Reise wollen wir rasten. Innehalten, besinnen und nach vorne blicken. Viele fragen sich, ob das Projekt Engel 3 noch existiert.
Lebendiger denn je… lebendiger denn je…
Der folgende Text ist ein Auszug aus dem 24 Seitigen Essay im Patreon-Programm von Uhrwerk zum Thema „Wie das Rollenspielsystem Fate seine Reise nach Deutschland antrat“ und beinhaltet einen recht großen Abschnitt über die Geschichte von Engel in Verbindung mit Fate und aktuellen Neuigkeiten, die wir euch nicht vorenthalten wollen. Außerdem ist dieser Text der Auftakt einer Reihe von Neuigkeiten, die wir zum Rollenspiel Engel für euch parat haben. Denn Hinter den Kulissen tut und tat sich immer einiges. Um das zu untermalen, wird es regelmäßig Neuigkeiten zu Engel geben.

Engel 3.0

WIR SIND ENGEL. WIR DIENEN UND GEHORCHEN
Engel
 ist ein deutsches Rollenspiel aus dem Verlag Feder & Schwert, das seit 2013 vom Uhrwerk Verlag vertrieben wird. Erdacht und konzipiert wurde es von Oliver Graute, Oliver Hoffmann und Kai Meyer[1].

 

Es begab sich, dass ich mich mit Patric Götz im Sommer 2014 zu einem dieser Redaktionstreffen traf, um über Privates, Fate und den neuesten Flurfunk zu sprechen. Zwischen zwei Gabeln Rigatoni mit Putenstreifen und Gemüse in Erdnuss-Kokos-Chili-Sauce[2] und ’nem Schluck Weißbier[3] ließ ich so salopp den Spruch »Hmhmh, Engel und Fate passen ja eigentlich auch wie Arsch auf Eimer!« fallen.
Man sah sich an und ich meinte nickend: »Jetzt mal ohne Scheiß …«

 

Wir fliegen ein bisschen vor, ja?
Auf der RPC im selben Jahr sprachen wir beide mit Oliver Hoffmann über Engel und Fate und diese heilige Allianz. Der wiederum sprach mit Oliver Graute.
Das Ende vom Lied?
Die Bildung einer neuen Engel-Redaktion für ein Engel 3 mit Fate-Regeln.
<HysterieAn>
Alter Besen, jetzt ging mir doch ein bisschen der Arsch auf Grundeis.
Engel.
Ich mein: Engel!!!
Engel ist eines der innovativsten Settings überhaupt und dann noch originär aus Deutschland. So ganz objektiv gesprochen…

Ich hab alles von Engel zu Hause stehen und war von Anfang an dabei. Und jetzt kann der kleine Dom über 1.500 Seiten und 10 Jahre Engelgeschichte in ein neues Zeitalter führen…
<HysterieAus>

Ein Team zu bilden war einfach, schließlich gibt es einige Engel-Fans dort draußen und einige davon arbeiteten entweder schon in einer Rollenspielredaktion oder brachten das Rüstzeug dafür mit.
Das Rüstzeug …
Ein Team zu halten, das ob dieser Mammutaufgabe nicht in die Knie geht, ist dagegen nicht ganz so einfach. Diesen Moloch an Informationen zu sichten, neuzuordnen, Redundanzen zu streichen, ungewollte Widersprüchlichkeiten zu tilgen, gewollte Widersprüchlichkeiten zu prüfen und zu verstärken, Regelmechaniken zu finden, zu prüfen, zu testen, wieder zu verwerfen und nochmal zu diskutieren und dabei aber den Zielkorridor im Blick zu behalten, Altes zu bewahren und Neues im Geiste von Engel zu schaffen, zwang den ein oder anderen in die Knie.
Natürlich.
So eine Aufgabe in der Freizeit zu bewerkstelligen, erfordert schon besonderes Herzblut und Hingabe an eine Rollenspielwelt. Aber nur, wenn du brennst, und erst wenn’s wehtut, wird’s halt auch geil. Ist nicht nur im Sport so …
Gott wie oft wollte ich einfach alles hinwerfen …
An dieser Stelle mal ein großes Danke an Sarah Zimmermann, die die Bandredaktion übernommen hat und mir nicht nur den Rücken in vielen Dingen freihielt, sondern die Dinge leitete, wie ich es nicht gekonnt hätte.

 

Im November 2015 wurden Gerüchte laut, dass die vom Uhrwerk Verlag in Lizenz von Feder & Schwert verlegten Engel-Regelwerke eine neue Edition erhalten. Auf der Spielemesse entdeckten die Teilzeithelden und Mitglieder im Tanelorn einen Messebanner. Selbst im DorpCast wurde kurz darüber gesprochen.

Leider stellte sich heraus, dass diese Aktion ein wenig verfrüht war.
Verschwundene Daten, ein Servercrash und Konvertierungsprobleme stellen einen vor unabsehbare Hindernisse. Selbstredend führt so etwas dazu, dass sich die Arbeiten, die ohnehin langsamer als in einer Vollzeitredaktion wie z. B. Splittermond vonstattengehen, besonders in die Länge ziehen.

 

2016 übernahm dann Uhrwerk den Verlag Feder & Schwert und damit auch die vollen Lizenzrechte an Engel. Das hatte zwar die Redaktion nicht betroffen, soll aber im historischen Kontext hier mit aufgeführt werden.

 

2017 bauten wir die Redaktion und das Team erneut um.
Ein Anfangskern blieb und ein paar neue Mitglieder kamen hinzu.
Mittlerweile sind wir in stabilen Gewässern, haben ein Team, das mit akribischer Genauigkeit Engel auseinandernimmt und wieder zusammenfügt, um die gesamte Engel-Bibliothek in  neugeordneten Büchern zu veröffentlichen.

 

2019 Mittlerweile ist die Entwicklerschar in stabilen (haha, wartet, was da lauert) Gewässern, hat ein hochambitioniertes Team, das weiterhin mit größter Sorgfalt Engel auseinandernimmt, wieder zusammenfügt und neue Inhalte schreibt.

Dennoch schwirren einem ständig Feuerkäfer zwischen die Beine. Man wartete ja nur auf den Erdverschlinger. Die Tatsache, dass die Originaldaten nicht mehr auffindbar waren und damit die Originalillus weg, fühlte sich wie eine Begegnung mit dieser kolossalen Traumsaat an. Hier und da fanden sich vereinzelt USB-Sticks und CDs, aber natürlich nie mit komplettem Datensatz oder sogar nativen Daten. Weg, kein Zugriff, außer an diesen ominösen Buchaltungsrechner mit einer mindestens ebenso ominösen 10 GB-Datei, die sich nicht entpacken, kopieren oder sonstwie nutzen ließ. Gut, dass wir Redakteurin Sarah und ihr Computer-Kung-Fu haben. Plötzlich lagen vor uns ausgebreitet die Schwingen des Engelvermächtnisses und wir konnten auf mehr als nur PDF-Daten zugreifen: Bilder, Layoutdaten, Notizen, Besprechnungsprotokolle und Entwurfsmaterial. Eine neue Tiefe dieser Welt tat sich auf. Pures Gold für uns Autoren. Diese Daten mussten also mit allen anderen geprüft, auf Vollständigkeit hin untersucht und von Dubletten befreit werden. Bis auf wenige nicht ganz so wichtige Daten war nach langer, langer Sortieraktion das alte Engel vollständig.

 

2020 Der nächste Schlag des Herrn der Fliegen. Die Insolvenzen der Verlage Feder & Schwert sowie Uhrwerk, welche erster leider nicht überlebt. Dann diese Covid-Sache. Mindestens genauso lähmend. Immerhin macht die Entwicklerschar trotz der Ungewissheit weiter und es keimen in dieser Zeit neue Ideen auf. Engel 3 soll aus diversen Gründen neu illustrieren werden. In Farbe. Hier waren einige Illustratoren im Gespräch, aber so richtig mochte es nicht passen, und Unwohlsein machte sich breit.

 

2021 Wir sind (natürlich) immer noch nicht fertig. Der Herr der Fliegen zehrt weiter an den Nerven, oder liegt das an dieser Corona-Pandemie, die das Land und jeden im Team belastet? Vielleicht liegt es auch an der vergangenen Insolvenz der beiden involvierten Verlage, die 2020 einiges dahin raffte. Feder & Schwert ist nicht mehr, aber Uhrwerk macht noch weiter. Und es gibt Licht am Horizont! Während all dieser Zeit stand die Entwicklerschar weiterhin zu diesem Universum, und weiterhin wurde sich zweiwöchentlich in Redaktionssitzungen getroffen und über Hintergrundwelt und Regeln diskutiert. Was ziehe ich meinen Hut vor diesem Team. Über die Jahre wurde einiges verworfen und neu gedacht. Dass Engel noch nicht veröffentlicht wurde, liegt auch daran, dass sich ein Knoten in mir breit machte, der nicht platzen wollte. Eine Schwere und Lethargie eines mir nicht wirklich bewussten Ausmaßes machte sich breit. Durch ein gutes langes Gespräch mit Patric vom Uhrwerk Verlag, in dem vieles neu gedacht, verworfen und arrangiert wurde, löste sich all das in Wohlgefallen auf. Warum, wieso, ich weiß es gar nicht. Es war vielleicht nur ein kleiner Funken, der am darauffolgenden Wochenende ein Fegefeuer der Kreativität lodernd mein Notizbuch vollkritzeln ließ. Der Respekt vor dem Setting ist geblieben, mittlerweile aber auch das Vertrauen gefestigt, vermeintlich heiliges abzusetzen und Dinge neu und weiter zu denken. Zeit für konkrete Richtungen und Entscheidungen, die darin mündeten, dass sich zwei neue Mitglieder der Entwicklerschar fest anschlossen. Jetzt sind wir acht. Als wäre das nicht Zeichen genug!
Ich wollte Kim Schneider[4] mit an Bord haben. Die Kim Schneider? Ja richtig, wir konnten die Designerin eines der prägnantesten Stil- und Settingelemente des Engel-Universums für Engel 3 gewinnen: Die Tattoo-Schemata, oder, wie wir sie nun nennen, Gotteslinien. Das war ein echter Glücksgriff. Nicht nur, dass Kim sofort zusagte und neue Ideen mit einbrachte, nein, sie wollte sogar die alten Daten technisch und gestalterisch neu aufbauen. Jetzt war die Chance da, vielen dieser in jenem Zeitraum entstandenen Ideen Ausdruck zu verleihen. Es ergibt sich auch die Gelegenheit, die bisher fehlenden Orden zu machen. Es zeigt sich auch, dass sie mit der zweiten Illustratorin sehr gut harmoniert. Denn nach all dem Hickhack mit den alten Illustrationen und dem Vermächtnis, das damit einhergeht, steht immer noch der Wunsch, Engel farbig neu zu illustrieren. Doch wer sollte das machen?

Dann schießt es dir ins Hirn. Dieses Posting vom Februar 2020. Die Illustratorin Tokala[5] (Katharina Niko) postete Engel-Fanart auf Facebook!
Hätte sie Lust? Kann sie Farbe? Und was genau wollen wir? Können wir das bezahlen?

Das war schnell geklärt. Sie hatte Lust. Und wie, und sie kann Farbe und sie hat Ideen!

Nicht nur, dass Kim und Katharina Engel-Fans der ersten Stunde sind und eine sehr enge Zusammenarbeit entsteht, nein, ein Höchstmaß an Kreativität wird freigesetzt. Alles geht Hand in Hand, und jede Illustratorin kann eigene Ideen einbringen, um altes zu verwerfen, zu verbessern oder neues einzubringen. Es ist eine schöne und tolle Atmosphäre im Team, getragen von einer unglaublichen respektvollen Vorfreude auf ein tolles neues Engel auf wirklich, wirklich hohem Niveau. So viele neue Details und Anspielungen auf altes.
Ach, ich will das spielen!

Natürlich ist Engel bei Erscheinen dieses Textes noch nicht veröffentlicht. Aber es ist ein so wichtiges Regelwerk, es wird ein wichtiges Regelwerk für Fate sein, und hat schon soviel Zeit der behutsamen Planung, Nerven und Herzblut gefordert, dass es schlichtweg veröffentlicht werden muss.

Und bei Gott, es würde mich wundern, wenn sich nicht viele Engel-Fans dort draußen darauf freuen, wieder in die Welt der Angelitischen Kirche einzutauchen.


[1]  Ja… DER Kai Meyer…

[2]  Wichtig, wirklich wichtig. Mal davon ab, dass die Speisenkarte in dem Restaurant toll ist, landet man (allen voran Pat) doch immer wieder und wieder bei eben genau diesem Gericht.

[3]  Nicht ganz so wichtig, aber ich wollte nur mal testen, ob du das hier auch noch liest…

[4]www.kimschneider.de

[5]www.katharinaniko-illustrations.com

 

 

Engel – Eine lange, ungewöhnliche Reise

Es war eine Zeit lang still um Engel. Nach den großen Meldungen des Verlags, dem Hin und Her, wie man nun weiter macht, was nun möglich ist und was noch kommen wird, und dann auch noch in der schwierigen Phase von Covid 19, das verdächtig an den Veitstanz erinnern mag, kann ich verstehen, dass das zu Unruhen bei denen führt, die schon so lange auf das Werk warten.

Doch am Horizont ist ein Licht.

Unser Täglich Brot

Was uns auch an Schwierigkeiten entgegen geworfen wurde, wie oft Absagen oder Änderungen wieder einiges über den Haufen warf, eines blieb: Jeden zweiten Montag setzten und setzen wir uns zusammen und sprechen über Engel. Nach den arbeitsreichen Tagen sprechen wir, wenn die Sonne sich dem Horizont entgegen neigt, über neue Texte, über Aspekte und Plothooks, über den Metaplot und was davon in welchem Buch zu finden sein sollte. Wie gehen wir mit dem Gendering um? Ist das Buch schon zu dick oder darf es ruhig die entscheidenden Inhalte alle fassen? Müssen wir ganze Abschnitte verschieben, oder können wir sie so stehen lassen?

Umso mehr Meinungen sich einbringen, desto stabiler wird das Ergebnis. Allerdings ist eine Entscheidung dann natürlich auch langsamer gefunden. Das Gesamtbild ist aber schließlich eines, mit dem wir uns alle identifizieren können –  und wir hoffen, dass auch die Spielenden, die die Bücher einmal in ihren Händen halten, können von diesen (manchmal peinlich genauen Haarspaltereien) profitieren.

Gib uns heute

Leider noch nicht.

Die Texte sind da. Das Grundregelwerk bekommt noch den letzten Schliff, und dann müssen wir Schreiberlinge auf Antworten warten. Wie wird das Layout aussehen? Wie viele Bilder bekommen wir und in welchem Format? Was ist finanziell überhaupt möglich? Ergibt sich dadurch die ein oder andere Beschreibung? Fehlt dann der Platz? Muss womöglich noch mehr Text gekürzt werden?

So lange wir auf diese Punkte warten, machen wir Verfeinerungen an den Ecken, die wir vor uns liegen haben.

Ist der Aspekt nützlich? Ist er eindeutig? Hat er für das Spiel überhaupt einen Mehrwert?

Gibt der Plothook genug Ideen, dass die SL daraus etwas spinnen kann, ist er aber offen genug, dass er den Gestaltungsspielraum lässt?

Haben wir womöglich ganze Bereiche und Themengebiete, zu denen noch gar keine Plothooks vorhanden sind? Dann wird da schnell angekurbelt und noch einer dazugesetzt. Denn das Ziel ist es, nicht nur eine Welt zu beschreiben und mit Leben zu füllen, die man sich trefflich vorstellen kann. Wir wollen auch für Rollenspielende, die das Buch aufschlagen, Inspiration bieten, was mit diesem Werk angestellt kann, in welche Erkenntnisse und Abgründe die SL ihre Mitspielenden schicken kann und welche Aspekte neben den offensichtlichen Punkten in der Engelwelt vielleicht auch einmal interessant zu erleben sind.

Das Grundregelwerk hat nur noch kleine Kinderkrankheiten und sollte dann, wenn es steht, noch einmal geprüft werden. Allerdings wissen wir nicht sicher, welche Textpassagen wir bisher behalten können und was noch verschoben werden muss. Welche Begriffe werden dadurch unklar und müssen noch einmal formuliert werden? Was muss an anderer Stelle größer ausgeführt werden?

Das sieht man erst, wenn konkrete Zahlen da stehen.

Aufbruch in neue Gefilde

Nun mit der ganzen Vorarbeit und dem Auslöschen aller Unklarheiten in den letzten Jahren, können wir uns also bald schon (ich gehe vom nächsten Monat aus) an das zweite Buch setzen. In Excelsis, oder der Arbeitstitel “Kirchenbuch” wird sich eingehend mit der mächtigsten Institution des 27. Jahrhunderts beschäftigen. Hier wird man Details zu den Orden, ihren Splittergruppen, den Ansichten und Geheimnissen finden. Aber auch die Werkzeuge der Kirche werden noch einmal beleuchtet und die farbenreichen Facetten aufgezeigt. Die Templer, die Inquisition und auch das oberste Gremium der Kirche, die Congregatio Fidei werden ihren Platz hier finden. Außerdem werden sich in dem Buch die Beschreibungen der Himmel wiederfinden, wie wir sie aus den Ordensbüchern kennen. Wir freuen uns sehr, euch unsere Ideen zu dem Himmel der Ragueliten und dem der Samaeliten vorstellen zu dürfen.

Viele der Texte hierfür stehen schon oder zumindest gibt es ein Konzept dafür, weil sie im Grundregelwerk schon ihren Platz hatten und nun verschoben werden. Die Ideen sind festgehalten und die Kapitel sich schon strukturiert und warten nur darauf, gefüllt zu werden.

Damit geht es an den zweiten Teil dieser Viererreihe.

Das wüste Land

Ich für mich denke zumindest, dass wir das nun schneller und strukturierter angehen können, wenn vorerst unter das Grundregelwerk ein Strich gesetzt wird, bis der letzte, kritische Blick noch einmal darüber schweift.

Wir haben alles gesichtet, wir haben Ideen festgehalten, Hintergründe entworfen und verworfen. Wir haben eine Idee, die sich gemeinsam geformt hat und die wir nun nur noch zu Papier bringen müssen. Wir haben Lust und Inspiration, wir haben noch eine Menge Speicherplatz für noch mehr Dokumente und Kapitel. Wir haben abertausende Ideen, was wir wie einbringen möchten. Nun fehlt nur noch eines: Die Zeit.

Aber wir sind dran und haben die, die warten, nicht vergessen.

Numquam silentium

Akzeptabel

Jerachels Schar: Hesedael, ein Urielit

Nachdem wir viel über Probleme, Lösungen und das geschrieben haben, was wir so tun, wollen wir auch etwas der neuen Inhalte vorzeigen. In den neuen Büchern werdet ihr immer wieder auf die Engel von Jerachels Schar treffen, die anhand von Beispielen Mechaniken, Ideen oder Konzepte erklären. Hier also ein erster Eindruck zu dem, was euch erwartet:

Urieliten – Die Bewahrer der Wege

Als Späher, Boten und Schützen im Verborgenen nehmen die selbstbewussten Urieliten eine wichtige Rolle in der Schar ein. Sie haben die stärksten Flügel, die meiste Ausdauer, die schärfsten Augen und zudem eine Verbindung zu Land und Leuten, die den anderen Engeln entgeht. Ihre Kräfte verleihen ihnen übermenschliche Sinne, mit denen sie ihre gewaltigen Bögen noch effektiver einsetzen können, zwingen die Wildnis und ihrer Bewohner unter ihre Kontrolle oder verbergen sie und ihre Verbündeten in der Dunkelheit.

Mont Salvage, der Himmel der Urieliten, steht vereinsamt in den Pyrenäen. Die Urieliten flechten ihr Haar um einen nach hinten abstehenden Zweig und reisen stets mit leichtem Gepäck. Lediglich ihre Bögen lassen sie selten zurück. Ein naturverbundenes Grün ist die Farbe des Ordens.

 

Hesedael, ein Urielit

Der elfjährige Hesedael weilt erst kurz auf Erden, und doch beschäftigt ihn schon jetzt seine Rückkehr ins Himmelreich. Der Grund liegt in einer Episode im urielitischen Himmel. Während der Ausbildung stand Hesedael der Scriptura-Urielitin Fanuel besonders nahe. Sie war es, die ihn bei seinem ersten Flugversuch aufgefangen hatte. Eines Tages wurde Fanuels Schar auf eine Mission ausgesandt. Die Urielitin kehrte bereits früher als erwartet und ohne ihre Geschwister zurück. Noch bevor sie den Himmel erreichte, wurde ihre Kammer festlich hergerichtet und eine Willkommensfeier vorbereitet. Der Urielitentrakt war in Aufruhr, doch den jungen Engeln war die Teilnahme an der anstehenden Feier verboten. Das hielt Hesedael aber nicht ab. Über Umwege durch offene Fenster gelang es ihm, Fanuel allein in ihrer Kammer anzutreffen. Den Tränen nahe eröffnete sie ihm, dass dies ihr letzter Abend auf Erden sei. In der Nacht würde Gott sie zu sich holen, als Höhepunkt ihrer Läuterungsfeier. Als die Festgemeinschaft mit lautem Schritt nahte, nahm sie eines ihrer Votivbänder und schrieb, zu Hesedaels großer Verwunderung, etwas auf die Rückseite – einen Namen, vielleicht auch einen Ort. Dann verschwand sie. Hesedael sah sie niemals wieder. Ihr Votivband trägt er aber noch bei sich, auch wenn er sich noch nicht gefragt hat, jemanden nach der Bedeutung der verbotenen Schrift zu fragen.

Hesedael hat sich geschworen, mit offenen Augen durch die Welt zu gehen und kompromisslos zu leben. Im Umgang mit seinen Schargeschwistern verhält sich Hesedael daher manchmal ruppiger als er eigentlich möchte. Besonders seiner Michaelitin fiel seine brutal ehrliche Art negativ auf – dabei erinnert gerade sie ihn mit ihren blauen Augen und ihrem schmalen Gesicht an Fanuel. Seine meist unangekündigten, abendlichen Ausflüge nutzt Hesedael, um die Menschen zu beobachten, mit dem Ziel zu erfahren, wie sie leben … und was sie verstecken. Hin und wieder entwendet der Urielis-Engel sogar Gegenstände, nur um sie später wieder zurückzulegen. Dies alles tut er in stiller Heimlichkeit, löst er mit seiner hochgewachsenen Statur, seinen wilden, schwarzen Augen und Haaren und seinem nie ganz sauberen Waffenrock bei vielen Sterblichen ängstlichen Respekt aus. Sein großer urielitischer Langbogen trägt sein Übriges zu diesem Eindruck bei.

 Jerachels Schar

Während sich Kyriel in seiner Kathedrale versenkt hat und nach Hinweisen auf die Natur des Artefakts sucht, bereiten sich die anderen Engel auf die Angreifer vor. Hesedaels Spieler hat eine ziemlich genaue Vorstellung:

„Hesedael schließt erst einmal seine Augen, um die Kraft Wasser aus dem Stein zu aktivieren und nach Lebenszeichen zu suchen.“

Die Spielleitung erklärt, dass sich zahlreiche Menschen nähern, deutlich besser organisiert als ihre letzten Gegner. Hesedaels Spieler nickt und fährt fort:

„Dann nimmt mein Urielit seinen Bogen und erklärt der Schar, dass er den Gegnern in den Rücken fallen wird. Schließlich ist der Komplex voll mit Winkeln und Schatten, die förmlich auf einen Scharfschützen warten.“

Auch die anderen Spieler bereiten sich vor. Als die Ketzer die letzte vorsintflutliche Pforte erreicht haben, die sie noch von dem Artefakt und den Engeln trennt, weist die Spielleitung Kyriels Spieler auf eine entscheidende Eingebung hin:

„Du weißt noch immer nicht, was genau du hier vor dir hast, aber ein paar alte Aufnahmen in den Tiefen deiner Kathedrale deuten an, dass es ein Informationsspeicher sein können, fast wie ein Buch, oder genauer, wie eine Bibliothek aus der vorsintflutlichen Zeit. Und wenn der Schrottbaron so scharf darauf ist, kannst du dir vorstellen, dass er eine gewisse Ahnung von den Inhalten hat.“

Nachdem Kyriels Spieler beschrieben hat, wie sein Engel die Augen öffnet und der Schar von seinen Erkenntnissen berichtet, atmet Jerachels Spielerin tief durch. Sie wendet sich direkt an ihn:

„Ich lege dir die Hand auf die Schulter. ‚Es wird dir nicht gefallen, aber im schlimmsten Fall müssen wir diese Maschine zerstören. So wertvoll die Informationen auch sein könnten … Er hat darf sie nicht in die Hände bekommen.‘ Und ich nicke noch einmal, um klarzumachen, dass all das wichtig ist.“

Kyriels Spieler macht subtil, aber unmissverständlich deutlich, was sein Engel von diesem Plan hält. Dann erschüttert eine weitere Explosion den Komplex und der Kampf entbrennt …

Die gefallenen Orden und andere Geheimnisse

Tatsächlich gab es einst acht Engelsorden. Die Sarieliten, flügellose Engel mit andersweltlichen Stimmen, sind nur noch bei großen Ritualen in Roma Æterna und als Unterstützung in wichtigen Schlachten zu sehen. Trondheim, der Himmel der Ragueliten, ist einem gewaltigen Traumsaatschwarm zum Opfer gefallen. Man munkelt, die Hüter der Technik hätten sich ein wenig zu sehr für ihre verbotenen Artefakte interessiert, und redet sonst nicht gern über ihren Untergang. Das Schicksal der Samaeliten schließlich ist ungewiss, seit ein Fegefeuer die Insel Korsika komplett eingeschlossen und von der Außenwelt abgetrennt hat. Sie waren die Bewahrer des Glaubens, und so ist mancher erleichtert über ihr Verschwinden.

Im Spiel werden die Engel mit zahllosen Geheimnissen konfrontiert, und es liegt an ihnen, welchen sie sie sich stellen wollen – und welche lieber im Verborgenen bleiben.

Jerachels Schar: Kyriel, ein Ramielit

Nachdem wir viel über Probleme, Lösungen und das geschrieben haben, was wir so tun, wollen wir auch etwas der neuen Inhalte vorzeigen. In den neuen Büchern werdet ihr immer wieder auf die Engel von Jerachels Schar treffen, die anhand von Beispielen Mechaniken, Ideen oder Konzepte erklären. Hier also ein erster Eindruck zu dem, was euch erwartet:

Ramieliten – Die Hüters des Wortes

Die vergeistigten Ramieliten sind des geschriebenen Wortes mächtig und sammeln Wissen, wo immer sie es finden. Die Schar unterstützen sie nicht nur mit ihrer Bildung und ihrem hellen Geist, oftmals sind sie auch die Stimme der Vernunft. Viele ihrer Kräfte beruhen auf der Kathedrale der Gedanken, einem hochpersönlichen geistigen Domizil, in dem sie Informationen aufbewahren, abrufen und sogar miteinander tauschen können. Andere Kräfte entscheiden Kämpfe durch genaue Beobachtung und durchdachtes Handeln oder verleihen Vorteile in sozialen Situationen.

Das abgelegene Prag ist der Standort des ramielitischen Himmels, die letzte angelitische Bastion im Osten. Die Engel tragen ihre langen Haare offen und verzichten oft auf jegliche Rüstung. Auch Waffen sind eher zweitrangig; an ihrer Stelle tragen viele ein Buch mit sich. Ihre Farbe ist das offene Blau des Himmels.

 

Kyriel, ein Ramielit

Der neunjährige Kyriel ist vielleicht der mitteilungsbedürftigste Engel in Jerachels Schar. Der kleine Ramielit plappert ununterbrochen, meistens skurrile Fakten zu anderweitig eher uninteressanten Gegebenheiten. Kyriel liebt es, mit diesen Trivia aufwarten zu können und so wenigstens für kurze Augenblicke Erstaunen hervorzurufen; ernsthafteres, tiefgehenderes Wissen gibt er in der Regel aber nur vor anderen Engeln oder ramielitischen Klerikern zum Besten: Kyriel trennt sehr genau zwischen Wissen, was jedem zugänglich sein sollte, und solchem, was man unter Verschluss halten muss. Dazu gehören seiner Meinung nach vor allem vorsintflutliche Technologie und das geschriebene Wort. Ginge es nach Kyriel, würden selbst hochrangige Kirchenfürsten dieser Gabe nicht mächtig sein. Der junge Engel achtet fast schon kleinlich darauf, dass niemand die Aufzeichnungen in seiner massiven Umhängetasche zu Gesicht bekommt, der dazu nicht bereit ist. Als jüngster Engel der Schar hält sich Kyriel besonders an Manuel – wenn auch weniger aus Sympathie, als vielmehr aus Neugierde. Kyriel kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass der Raphaelit mehr weiß, als gut für ihn ist – und man hört ja schon Geschichten über diese seltsamen Prüfer.

Tatsächlich verbirgt der junge Ramielit jedoch selbst ein kleines Hobby: Wann immer er kann, sammelt er Zeichnungen und Fotografien aus der Zeit davor, die er akribisch in kleine Bücher klebt. Ist ein Buch voll, so übergibt er es den Flammen, hat er doch alles in seinem Kopf für die Ewigkeit gespeichert. Selbst Kyriels Kathedrale der Gedanken ist von dieser Idee geprägt. Erinnerungen und Informationen nehmen dort die Form von Bildern an, die an Schnüren aufgereiht in einer Art Dunkelkammer hängen und die er nach Belieben betrachten kann. Warum Kyriel das Konzept eines solchen Ortes so genau bekannt ist, kann selbst er sich nicht erklären.

Kyriel ist etwas kräftiger gebaut als der Durchschnittsramielit, hat seine Sammlung an Bildern, Schriftstücken und Schreibutensilien inzwischen doch ein beachtliches Gewicht erreicht. Seine schwarze Hautfarbe und sein krauses, hüftlanges Haar lassen ihn ein wenig aus seiner Schar herausstechen. Abgesehen von seinen vielen Büchern, deren Seiten er nur mit weißen Leinenhandschuhen umblättert, vernachlässigt der Ramielit aber seine restliche Ausrüstung ein wenig, allem voran den gekrümmten Dolch, den er als einzige Waffe mit sich führt.

 Jerachels Schar

Schließlich findet die Schar das gesuchte Artefakt in den Überresten eines unterirdischen Gebäudekomplexes. Kyriels Spieler haut regelrecht auf den Tisch.

„Kyriels Augen beginnen zu Leuchten. ‚Das muss es sein!‘, ruft er, und ergänzt nach einem stillen Moment: ‚Aber ich habe keine Ahnung, was es tut.‘“

Die Spieler diskutieren einen Moment lang über ihre nächsten Schritte, denn immerhin wirkt das Artefakt nicht ganz ungefährlich. Schließlich macht Kyriel einen Vorschlag:

„Gebt mir ein wenig Zeit. Ich werde in meiner Kathedrale nach Antworten suchen …“

Die Spielleitung beschreibt, wie er von einer Explosion unterbrochen wird, die den gesamten Komplex erschüttert. Offensichtlich haben die Ketzer Verstärkung geholt und versuchen nun ebenfalls, in die unterirdische Anlage einzudringen. Er fährt trotz allem fort:

„Ihr müsst mir nur ein wenig Zeit verschaffen! Wir können etwas so Gefährliches nicht einfach hier lassen. Wer weiß, was es anrichten könnte!“

 

Jerachels Schar: Manuel, ein Raphaelit

Nachdem wir viel über Probleme, Lösungen und das geschrieben haben, was wir so tun, wollen wir auch etwas der neuen Inhalte vorzeigen. In den neuen Büchern werdet ihr immer wieder auf die Engel von Jerachels Schar treffen, die anhand von Beispielen Mechaniken, Ideen oder Konzepte erklären. Hier also ein erster Eindruck zu dem, was euch erwartet:

Raphaeliten – Die heilenden Hände des Herrn

Engel sind Krieger, und die einfühlsamen Raphaeliten sind für die Wunden zuständig, die der Krieg hinterlässt. Sie versorgen nicht nur die gebrochenen Körper von Scharmitgliedern und Menschen, oftmals aus der zweiten Reihe, sondern auch ihre Seelen. Im Inneren ist der Orden allerdings gespalten: Während die traditionellen Curer ihre Kräfte nutzen, um andere mit einer Berührung zu heilen oder ihren Geist zu beruhigen, haben die Prüfer dieselben Fähigkeiten „umgekehrt“, um sie zur Waffe zu machen. Alle Raphaeliten jedoch beherrschen Kräfte, um mithilfe genauester Untersuchungen die verschiedensten Situationen zu durchstehen.

Der Himmel der Raphaeliten liegt in Gratianopel, in der Höhe der Alpen. Ihr Äußeres erinnert an eine Lichtgestalt, mit weißen Gewändern und hellen Haaren in einem Dutt, die im krassen Gegensatz zu ihren dunklen Fingerkuppen stehen. Einige Raphaeliten verzichten ganz auf Waffen. Ihre Farben sind hoffnungsvoll, Weiß und Silber.

 

Manuel, ein Raphaelit

Manuel kommt einfach nicht zur Ruhe. Seit der stoische Raphaelit zum ersten Mal die Augen aufschlug, fällt es ihm schwer, sich der hektischen Betriebsamkeit der stofflichen Welt zu entziehen. Seine Geschwister betten bei der Meditation ihren Geist in wohltuender Leere, doch Manuels Gedanken kreisen unaufhaltsam, sodass er nur selten Erholung findet. Diesem Umstand versucht Manuel, der sich in seinem Orden besonders der Tradition der Menser verbunden fühlt

Menser legen einen besonderen Wert auf geistige Gesundheit und medizinische Mittel.

, durch selbstentwickelte Arzneien wieder auszugleichen: Experimentelle Aufputschmittel finden immer wieder den Weg in seine Blutbahn. Trotzdem treibt die schiere Erschöpfung Manuel ab und zu in einen kurzen, traumlosen Schlaf, aus dem er nur schwer zu wecken ist. Dass er jedes Medikament erst in kleinen Dosen an sich selbst testet, bevor er es einem Patienten verabreicht, versteht sich für den Diener des Heilenden Erzengels von selbst. Die eher lästigen als gefährlichen Nebenwirkungen seiner Präparate begreift er als Teil der Bußriten, die viele Raphaeliten durchführen, um ihr allzu beherztes Eingreifen in die Schöpfung vor Gott zu rechtfertigen.

Manuels Persönlichkeit ist von höflicher Zurückhaltung geprägt, doch wer ihn bei der Ausübung seiner Pflicht behindert, sollte nicht mit seinem Verständnis rechnen. Selbst Jerachel weiß, wann es besser ist, die Heilende Hand kommentarlos ihr Werk tun zu lassen. Mit seiner hageren Gestalt und seinem dünnen, gräulichen Haar, das er in einem strengen Dutt trägt, wirkt der elfjährige Manuel auf den ersten Blick wenig gefährlich. Der Eindruck ändert sich aber, wenn man den ledernen Gürtel in Auge nimmt, der seine etwas zu groß wirkenden Roben zusammenhält. Neben Beutelchen mit Pulvern, Pillen und Kräutern ziert ein langes Messer seine Hüfte. Schon in seinem Himmel begann Manuel mit der Prüfer-Bewegung zu sympathisieren, doch tritt er weitaus gemäßigter auf als die meisten anderen Engel dieser Denkschule. Mit seiner Waffe weiß er jedenfalls nur leidlich umzugehen. Insgeheim bewundert er Ambriel für ihr Kampfgeschick und beobachtet sie beim Training stets ganz genau.

 Jerachels Schar

Etwas später erschlägt Ambriel den letzten verbliebenen Gegner, mit deutlich mehr Gegenwehr, als sie erwartet hat. Tatsächlich läuft dunkles Blut über ihren Oberschenkel, und Manuel, der Raphaelit der Schar, macht sich sogleich ungefragt daran, die verantwortliche Schusswunde zu beäugen. Er erkundigt sich bei der Spielleitung:

„Kann ich meine Heilende Hand nutzen, um die Wunde zu behandeln?“

Die Spielleitung nickt („Natürlich!“), und obwohl Ambriel ein wenig überrumpelt von der Hand auf ihrem Bein ist, überzeugt sie der stechende Schmerz. Manuels Spieler nimmt die Würfel und erreicht ein gutes Ergebnis. Man kann förmlich zusehen, wie sich die Muskeln der Gabrielitin wieder verschließen. Schließlich ergänzt er:

„Okay, und weil das Ganze so gut geklappt hat, nutze ich die Gelegenheit, um Ambriel eine Predigt über den Selbsterhaltungstrieb zu halten. Das nächste Mal benutze ich vielleicht keine Engelskraft, sondern probiere irgendeine experimentelle Tinktur an ihrer Wunde aus!“

 

Jerachels Schar: Ambriel, eine Gabrielitin

Nachdem wir viel über Probleme, Lösungen und das geschrieben haben, was wir so tun, wollen wir auch etwas der neuen Inhalte vorzeigen. In den neuen Büchern werdet ihr immer wieder auf die Engel von Jerachels Schar treffen, die anhand von Beispielen Mechaniken, Ideen oder Konzepte erklären. Hier also ein erster Eindruck zu dem, was euch erwartet:

Gabrieliten – Die Streiter des Herrn

Die Gabrieliten sind die Vorkämpfer der Scharen, furchtlos, ausdauernd und voll aggressivem Temperament. Man nennt sie auch die „Richter“ oder „Todesengel“, was jedoch unterschlägt, wie hingabevoll sie die anderen Scharmitglieder mit ihren Flammenschwertern beschützen. Ihre Kräfte verleihen ihnen übermenschliche Körper, bewahren sie ebenso vor gegnerischen Klingen wie vor den Flammen der Traumsaat, entfesseln vernichtende Angriffe und kontrollieren das Schlachtfeld.

Der Himmel des Ordens steht in Nürnberg, einem übervölkerten, wehrhaften Moloch. Die Gabrieliten selbst machen ihrem Namen alle Ehre, mit schwarzen Kriegsröcken, emporstehenden, oftmals rot gefärbten Haaren und flammenden Schwertern, die sie als Teil ihrer Seele erachten. Ihre Farbe ist das Unheil verkündende Schwarz.

 

Ambriel, eine Gabrielitin

Mit dreizehn Jahren ist Ambriel die Älteste in der Schar und hat schon einige Missionen in der irdischen Sphäre erfolgreich zu Ende gebracht. Diese Erfahrung merkt man ihr an. Trotzdem ist der Dienst unter dem Befehl einer Michaelitin für Ambriel ungewohnt: Bevor sie in Roma Æterna mit ihrer jetzigen Schar zusammentraf, empfing sie ihre Befehle direkt von Em Susat zu NürnbergEm Susat ist das Oberhaupt des gabrielitischen Ordens, dessen Himmel im überlaufenen Nürnberg steht. – als einer von vier Engeln in einer gefürchteten Todesschar. Nach einigen zermürbenden Einsätzen wurde die Einsatzgruppe jedoch aufgelöst: Eine ihrer Schwestern ließ nach schwerer Verwundung ihre sterbliche Hülle hinter sich, ein Bruder flog aufs Meer hinaus und kehrte nicht wieder. Diese Erfahrungen sind womöglich der Grund, warum die Gabrielitin als Beschützerin und „große Schwester“ der Schar auftritt. Ihr enormer Tatendrangs gipfelt dabei manchmal in regelrechter Ungeduld und in Reibereien mit Jerachel, vor der sie sonst aber großen Respekt hat.

Ambriel ist etwas größer und blasser als ihre Schargeschwister, doch ihr drahtiger Körperbau und die gesunde Menge Sommersprossen in ihrem Gesicht verleihen ihr ein bodenständiges Äußeres. Ihr rotgelocktes Haar will sich nicht so recht von ihrem schwarzen Stirnband bändigen lassen – besonders eine herabhängende Strähne treibt die Gabrielitin regelmäßig zur Weißglut. Ambriel hält ihre Ausrüstung im Großen und Ganzen gut in Schuss, doch gerade den Schulterplatten sieht man die heftigen Gefechte in der Vergangenheit deutlich an. Ambriels wertvollster Besitz, neben ihrem Flammenschwert natürlich, stammt noch aus der Zeit bei ihrer ersten Schar: Ein kleines, vorsintflutliches Gerät, das auf Knopfdruck Musik aus zwei Ohrstücken ertönen lässt. Dieser Fund schürte Ambriels Leidenschaft für Gesang und Musik noch weiter, und sie kann sich nicht von ihm trennen, auch wenn sie weiß, welche Schuld sie damit auf sich lädt – zumal sie hin und wieder jemanden finden muss, der das Gerät für sie auflädt.

 Jerachels Schar

Nachdem Hesedael die Ruine unbemerkt ausgekundschaftet hat, erklärt Jerachel ihren Plan für einen Überraschungsangriff, denn sie möchte kein unnötiges Risiko eingehen. Ambriel, die Gabrielitin der Schar, ist schon die ganze Zeit über unruhig, und nun entscheidet sich ihr Spieler, dass diese Geduld ihr Ende erreicht hat.

„Ambriel fällt dir ins Wort: ‚Überraschungsangriff? Alles klar.‘ Dann setzt sie zum Sturzflug an und attackiert die Ketzer, bevor irgendjemand etwas dagegen sagen kann.“

Jerachels Spielerin muss lachen und beschreibt dann, wie die restliche Schar verdutzt nachzieht. Die Spielleitung allerdings fragt noch einmal nach:

„Wie genau greift Ambriel die Ketzer an? Stürzt sie sich auf den erstbesten? Hat sie ihr Schwert jetzt schon in Flammen aufgehen lassen?“

Ambriels Spieler überlegt kurz, ob sie eine bestimmte Taktik verwenden möchte, nickt dann aber einfach belustigt.

„Ja und ja. Jerachel hat mir zu viel geredet, und wenn wir ehrlich sind, hat Hesedael nichts von irgendwelchen vorsintflutlichen Waffen gesagt. Ich gehe davon aus, hier den Boden aufzuwischen!“

„Hesedael lässt sich lautlos zu Jerachel herab und bietet ihr an, das Gelände auszukundschaften. Vielleicht findet er sogar schon einen Hinweis auf das Artefakt.“Manche Spieler sprechen in der Ich-Form für ihren Charakter, andere bevorzugen es, seine Handlungen und Bemerkungen in der dritten Person zu beschreiben.

Jerachels Spielerin nickt und erteilt den entsprechenden Befehl.

 

Jerachels Schar: Jerachel, eine Michaelitin

Nachdem wir viel über Probleme, Lösungen und das geschrieben haben, was wir so tun, wollen wir auch etwas der neuen Inhalte vorzeigen. In den neuen Büchern werdet ihr immer wieder auf die Engel von Jerachels Schar treffen, die anhand von Beispielen Mechaniken, Ideen oder Konzepte erklären. Hier also ein erster Eindruck zu dem, was euch erwartet:

Michaeliten – Die sind wie Gott

Wie der Erzengel Michael über allen anderen steht, führen auch die Michaeliten ihre Scharen an. Sie sind unerschütterliche Strategen, Wortführer und fähige Kämpfer. Sie müssen stets die Ideale der Kirche verkörpern und tragen letztlich die Verantwortung für sämtliche Missionen. Ihre übermenschlichen Kräfte unterstützen die Schar im Kampf, kontrollieren den Geist anderer und vernichten Gegner auch ohne eine Waffe in der Hand.

Der Himmel des Ordens befindet sich in Roma Æterna, der ewigen Stadt, und wie diese sind auch die Michaeliten von ehrfurchtgebietender Gestalt, mit einem makellosen Körperbau, genauestens getrimmtem mittellangem Haar, einem weißen Kriegsrock und einer großen Schulterplatte. Ihre Farbe ist das erhabene Gold.

Jerachel, eine Michaelitin

Jerachel hadert mit sich selbst. Als Engel aus dem Orden derer, die sind wie Gott, mangelt es der elfjährigen Himmelsbotin nicht an Ehrgeiz, doch lässt sie jene blasierte Selbstsicherheit vermissen, die für viele ihrer Ordensgeschwister so typisch ist. Während ihrer Ausbildung im Himmel zu Roma Æterna hatte Jerachel alle Mühe, Anschluss zu ihren Mitengeln zu finden – besonders der ältere Michaelit, der ihr die fortgeschrittenen Lehrinhalte vermittelte, hatte sie regelrecht auf dem Kieker. Am Ende gewann sie so lediglich den Argwohn ihres Ordens, der von ihr nicht mehr erwartet als einen Dienst nach Vorschrift.

Erst die Zusammenkunft mit ihrer Schar riss Jerachel aus der Isolation. Ihre Schargeschwister vertrauen ihrem Urteil und stärken ihr den Rücken. Doch alte Wunden verheilen langsam: Noch immer hat die Bestätigung durch andere großes Gewicht für Jerachel – besonders, wenn sie vom eigenen Orden kommt. Vielleicht pocht Jerachel auch deshalb ganz besonders auf die Einhaltung der offiziellen Leitlinien der Kirche: Sie plant ihr Vorgehen stets mit großer Sorgfalt, hält sich an die Gebote von Höflichkeit und Diplomatie, und wenn sich ihre Schar einmal nicht auf Latein unterhält, sollte sie besser nicht in der Nähe sein. Abgesehen davon bemüht sich Jerachel um Fairness und ein offenes Miteinander, was nicht immer einfach ist: Die Scharführerin weiß, dass Hesedael sich zu viel herausnimmt. Ihn zu bestrafen zögert sie aber, hat sie doch Sorge, dass ihre Schargeschwister sich von ihr abwenden könnten.

Jerachel ist eine klassische, michaelitische Erscheinung. Ihre gebräunte Haut steht in starkem Kontrast zu ihren stechend blauen Augen und ihrem dunkelblonden Haar, das sie nach Art ihres Ordens trägt. Ihre auffällige Schulterplatte hat sie mit jugendstilartigen Ornamenten und einem Schwingenkreuz verziert – noch wichtiger sind ihr allerdings ihre Votivbänder, die sie wie eine Schärpe um die Taille geschlungen hat. Ihren treuen Kurzspeer pflegt sie mit ebenso viel Hingabe wie den Rest ihrer Ausrüstung.

 Jerachels Schar

Jerachels Schar hat den Auftrag bekommen, ein gefährliches Artefakt aus den Ruinen der vergangenen Welt zu bergen. Die Spielleitung beschreibt die Szene:

„Nach einem langen Flug brecht ihr durch die verregnete Wolkendecke und erhascht einen ersten Blick auf die gewaltigen Gebilde aus Stahl und Rost, die wie ausgestreckte Hände in die Höhe ragen. Allerdings fällt euch schnell auf, dass ihr nicht allein seid. Ein gutes Dutzend auffällig gekleideter Plünderer macht sich mit Hämmern, Spitzhacken und ketzerischem Gerät an dem Metall zu schaffen, weshalb sie euch noch nicht bemerkt haben. Was wollt ihr tun?“

Da Jerachels Spielerin die Rolle der Michaelitin innehat, ergreift sie die Initiative.

„Ich nutze meine Engelskraft Seele der Schar, um meine Stimme im Kopf der anderen Engel erklingen zu lassen: ‚Wartet! Diese Ketzer haben nichts in den Ruinen verloren, und wir sind gnädig, wenn wir sie nur verjagen … aber wir sollten dennoch Vorsicht walten lassen. Wenn sie für einen Schrottbaron arbeiten, könnten sie gefährliche Waffen haben.‘ Dann schaue ich mich unsicher um, den Druck der unerwarteten Situation auf meinen Schultern spürend.

Die Spielerin des Urieliten Hesedael sieht eine gute Gelegenheit, um sich und die Fähigkeiten ihres Engels einzubringen.

„Hesedael lässt sich lautlos zu Jerachel herab und bietet ihr an, das Gelände auszukundschaften. Vielleicht findet er sogar schon einen Hinweis auf das Artefakt.“Manche Spieler sprechen in der Ich-Form für ihren Charakter, andere bevorzugen es, seine Handlungen und Bemerkungen in der dritten Person zu beschreiben.

Jerachels Spielerin nickt und erteilt den entsprechenden Befehl.

 

Tempus fugit

Was – wo – wann. Damit sollte man wohl beginnen. Und einige Fragen waren wohl auch schnell geklärt, wenn wir von Engel sprechen. Wir gehen von Europa aus. Einem gepeinigten und überfluteten Europa, in dem sich die Menschen an die neuen klimatischen Bedingungen angepasst haben. Die Kirche herrscht nun und teilt das Land unter den Kirchendienern auf – soweit kennen wir es bereits.

Was? Nun, wir erzählen natürlich noch einem postapokalyptischen, wie gerade erwähnt, neofeudalistischen und neomittelalterlichen Setting. Als ich das das erste Mal in meiner Rollenspielgruppe erwähnte, bekam ich übrigens genau die Blicke, die ich mir erhofft hatte. Das bedeutet aber, dass wir natürlich nach den Siegeln, die die Erde so entstellt haben, spielen, dass die Fegefeuer die Lande abgeschnitten haben und man nun auf sich gestellt einen eigenen Kontinent zu verwalten hat.

Wirklich alle Fegefeuer?

Und da beginnt ja auch schon die interessante und schwierige Frage. Den Kennern des Systems ist bereits klar, dass das nicht sein kann, wenn wir Samaeliten spielbar gestalten. Das Fegefeuer zumindest, das Korsika umschließt, darf es noch nicht in diesem Ausmaß geben. Genauso darf Trondheim einem solchen nicht zum Opfer gefallen sein.

Nun aber sind unsere Geschichte und der Metaplot des Ganzen gut hundert Jahre später angesiedelt. Menschen leben zu dem Zeitpunkt nicht länger, Städte sind gefallen oder wurden errichtet, Geschehnisse haben die Strukturen verändert. Welchen Zeitpunkt also beschreiben wir in den Büchern? Welche NSC, wie werden die Städte beschrieben? Leben die bekannten Personen noch oder schon? Schiebt man das Geschehen nur um ein paar Jahre, ergeben sich schon viele Unterschiede.

Zugrunde liegt dieser Überlegung, dass wir eine Timeline erstellt haben. Ganz ähnlich wie bei dem Glossar, haben wir jede Jahreszahl und jedes Datum aufgenommen, das wir gefunden haben. Und dann gilt es, abzupassen, wann was geschehen ist, wo wir Lücken haben, die mit neuen Geschichten gefüllt werden können. Und wieder gab es mehr Ideen, als Platz im Buch bleibt, viele Ideen, wie man Kampagnen spielen könnte, wie es schon mit dem britannischen Krieg war.

Aber auch diese Tabelle sowie diese Ideen können wir nicht alle in das Buch aufnehmen. Zumindest nicht in dem Umfang, den wir uns schon ersonnen haben.

Was ist also das Ergebnis? Wir bleiben in etwa in einer bekannten Zeitepoche. Eine Schar mit fünf Engeln ist leicht zu spielen – sieben Spieler stellen schon wieder eine andere Herausforderung. Und für den Einstieg ist es sicher auch nicht verkehrt, nicht alle Umschwünge und Gegebenheiten gleich zu beleuchten und aufzunehmen.

Aber wir wollen die Vielfalt, die Engel durch die Geschehnisse der Vergangenheit aufwirft, wirklich nicht verlieren. Bisher steht der Britannische Krieg wohl im Mittelpunkt, aber warum sollte man nicht 50 Jahre zuvor spielen? Was ist während der Ketzerkriege geschehen? Oder noch früher. Was ist, wenn man einen der ersten Engel spielt, der einen Fuß auf die Welt gesetzt hat?

Fate lädt uns dazu ein, kreativ zu werden und die Welt lebendig um das Spiel herum zu gestalten, und ganz sicher müssen wir niemandem die Möglichkeiten einer anderen Zeitepoche detailliert aufzeigen – aber hier und da einen Anreiz, eine kurze Idee, eine knappe Beschreibung – das wollen wir anbringen, um unseren Spielern Ansätze an die Hand geben zu können.

Und auch hier gilt es – noch ist nichts besiegelt. Liebend gern würden wir, wenn wir die Möglichkeiten dazu bekommen, diese neuen Settings und Kampagnen ausarbeiten und detailliert gestalten. Erst einmal liegt unser Rahmen innerhalb der vier angekündigten Bücher. Und da wir zumindest einen Vorgeschmack auf andere Epochen bieten wollen, werden sich darin auch schon Ideen finden, die ihr bereits ins Spiel aufnehmen könnt.

Wir sind mindestens ebenso gespannt, wie ihr, was sich in neuen Epochen erleben lässt. Aber vielleicht habt ihr in euren Runden so etwas schon längst einmal erlebt und gespielt – die Ragueliten wieder auferstehen lassen oder die Sarieliten auf ihren Plattformen mit in eine Geschichte geschickt. Damals, als sie noch ein stolzer Chor waren, statt sich als Menschen getarnt in die Städte zu schleichen. Erzählt doch gern in den Kommentaren davon – wir zumindest sind schrecklich neugierig.

Bis dahin –

Dum tempus habemus, operemur bonum.

Leilah

Datenwust!

Mit dem letzten Blogpost zu Engel sind wir ja gleich in die Mitte der Arbeiten gesprungen, in denen wir gerade hängen, aber wir wollen natürlich auch ein wenig davon berichten, was bisher schon geschehen ist und wo unsere Arbeit hingeflossen ist. Fangen wir doch bei einem verwandten Thema des Anfangs an.

Bei so viel Material, was Engel uns bietet braucht man eine Basis, mit der man sauber arbeiten kann. Wir sprechen hier von zehn Quellenbüchern und sieben Romanen sowie einem Comic. Dazu kommt noch etwas unveröffentlichtes Material. Da wir nicht einfach jedes Buch für sich überarbeiten, sondern die Vorhandenen neu zusammenfassen, bedeutet das für uns, dass wir darauf achten müssen, Informationen gebündelt nachschlagen zu können, wenn wir uns daran setzen, einen Text zu schreiben.

Wann immer wir zum Beispiel über die Stadt Moskau schreiben, müssen die Begriffe wie ‚Denklager‘, die Namen der Personen wie ‚Tasha‘ oder ‚Jannis‘ stimmen, die Beschreibungen der großen Schauplätze sollten identisch sein und die Jahre, in denen wichtige Ereignisse stattfinden, dürfen sich nicht von Buch zu Buch ändern.

Das ist soweit alles verständlich, also, war der Gedanke, diese Masse zu sammeln und zu sichten von Beginn an der erste Schritt. Also gingen wir Buch für Buch durch, markierten jeden Begriff, jede Stadt, jeden Kardinal und jede Berufsbezeichnung, sortierten so gut es möglich war, alles nach Kategorie und notierten die Quellen mit Buch und Seitenzahl. Oftmals eben auch mehrere Bücher.

 

Es braucht sicher niemand erwähnen, dass das eine langwierige Arbeit ist – vermutlich wäre so eine Aufgabe im Himmel der Ramieliten die Strafe für die schlimmsten Vergehen – aber hier ist sie nicht nur notwendig sondern auch beeindruckend. 250 NSC war schon eine stattliche Zahl (wachsend, da wir ja auch neue Personen einbauen möchten), aber im Glossar haben wir bisher um die 1600 Einträge, die auf Redundanzen, Abweichungen und Unklarheiten untersucht werden wollen. Puh, lasst die Spiele beginnen!

Was zuerst nur eine fixe Idee war, zeigte sich bald als sehr nützlich und macht uns jetzt das Arbeiten sehr viel leichter. Diskussionen und Nachfragen kamen auf, neue Ideen wuchsen, Veränderungen wurden eingebracht. So begannen die lebhaften gemeinsamen Überlegungen zu Beginn des Projektes und formten erste Ideen, die Fate eigen sein werden.

Natürlich aber werden wir eine solch lange Liste nicht im Buch anbringen können… Bindungen sind leider begrenzt und unübersichtlich ist das natürlich auch, wenn man es nach Alphabet sortiert und die Kategorien nicht beachtet, oder wenn man die Kategorien als Kriterium benennt und die Alphabetische Reihenfolge damit nicht ganz einhält. In der Digitalen Tabelle, die wir haben, lässt sich das zum Glück ganz einfach lösen – mit nur einem Klick haben wir alles neu sortiert, gesucht und gefunden.

Und weil auch wir so gut mit diesem Glossar gefahren sind, wollen wir euch diese Arbeit, wenn sie einmal ganz abgeschlossen und natürlich schön aufbereitet ist, nicht vorenthalten. In welcher Form sich das am besten lösen lässt und vielleicht sogar am Spieltisch selbst ein attraktives neues Medium wird, werden wir mit der Zeit und den Möglichkeiten, die sich uns auftun werden, sehen. Einige sehr interessante Ideen sind in dem Punkt schon geflossen.

Der leichteste Weg ist natürlich, die Tabelle, wenn sie einmal fertig angelegt ist, auch online zur Verfügung zu stellen. Hier kann man sortieren und suchen und wird sicher schnell fündig. Aber ein PC am Spieltisch kann manchmal fehl am Platze wirken und ist nicht in jeder Gruppe gern gesehen. Wenn es aber eine Möglichkeit gäbe, das ganze ins Spielgeschehen einfließen zu lassen, so dass es vielleicht sogar einen interessanten Mehrgewinn gibt, wäre das doch bestimmt ein Ziel, das man anstreben sollte. Das Stichwort hier wäre die Kathedrale der Gedanken der Ramieliten.

Wir werden sehen.

Erst einmal müssen wir die vier geplanten Bücher herausbringen. Danach können wir uns daran machen, das Material aufzubereiten, das wir euch auch noch an die Hand geben möchten.

Im Sinne der Ramieliten wäre es allemal, geschriebenes Wissen nicht achtlos fortzuwerfen.

In diesem Sinne – numquam silentium.

Leilah