Er schätzt den Staat, Freundschaft, Pflicht, Versprechen, Güte, Rache, Ehre und Rechtschaffenheit mehr als sein Leben.
— Liang Qichao
In The Chinese Knight-Errant werden die acht üblichen Eigenschaften des Xia als Altruismus, Gerechtigkeit, Individualismus, Loyalität, Mut, Wahrhaftigkeit, Desinteresse an Wohlstand und den Wunsch nach Ruhm definiert. Abgesehen vom Individualismus sind das die typischen Eigenschaften des konfuzianischen Junzi (Edelmann). Der Junzi verkörpert alle Eigenschaften eines konfuzianischen Edelmannes, darunter: Ren (Güte), Zhong (Loyalität), Yong (Tapferkeit) und Yi (Rechtschaffenheit). Das Desinteresse an Reichtümern war eine Folge der (nord)chinesischen Verachtung für Kaufleute und wurde durch Großmut, oder Gleichgültigkeit gegenüber wirtschaftlichem Profit, ausgedrückt. Somit ist der Xia in vielerlei Hinsicht nur eine Erweiterung chinesischer Moralvorstellungen. Wenige konnten den Standards der Junzi entsprechen, doch wurde es als Ideal gesehen. Die besten Xia versuchten es, doch die meisten hatten menschliche Schwächen. Somit waren nicht alle Xia selbstlos, und viele waren auf Besitz aus. Oft war ihr Gerechtigkeitsempfinden subjektiv, und sehr oft nur Rache. Ihr Gerechtigkeitssinn (und ihre Selbstlosigkeit) könnten auch als Teil eines Ehrenkodex betrachtet werden, der bestimmte Elemente von Li (Ritterlichkeit, Anstand) verkörpert. Adelige Xia verkörperten Ritterlichkeit, und sogar schurkische Xia würden ritterlich mit jenen umgehen, von denen sie glaubten, dass sie das Konzept der Ehre begreifen würden. Loyalität war eine Tugend, die alle Xia definierte, aber sie basierte auf dem oft ignorierten Prinzip des Gebens und Nehmens. Ein Xia, der nicht mit dem ihm gebührenden Respekt behandelt wurde, empfand keine Verpflichtung, seinem Gönner mit Eifer zu folgen. Dies war nicht die blinde Loyalität, von der Konfuzius sprach. Die Tapferkeit der Xia war die eines Kämpfers, und seine Wahrhaftigkeit war nicht immer Ehrlichkeit. Sie hatte mehr damit zu tun, den Ruf zu wahren, dass ein gegebenes Wort heilig sei, und konnte oft zu Sturheit werden. Selbst der Wunsch nach persönlichem Ruhm war nicht unter allen Xia verbreitet. Einige waren der Ansicht, dies widerspreche dem Geist von Wude (kämpferischer Tugend), der zu Bescheidenheit und Nachsicht mahnte.