Jeremiel ist der wissende Erzengel. Seine Weisheit ist grenzenlos und nichts, was auf Erden geschieht, entgeht seiner Aufmerksamkeit. Aber er ist nicht nur ein Engel, der die Vergangenheit und die Gegenwart kennt, er hat auch Einblicke in die Zukunft und so die Möglichkeit, mit klarer Struktur zu regeln und zu lenken.
Ordenssitz: Prag
Ordensoberhaupt: Ab Arbogast
Ordensfarbe: Blau
Ordenssymbol: aufgeschlagenes Buch
So spiegelt es sich auch in dem Orden der Ramieliten wider. Von Gabrielsland an bis zum Brandland im fernen Osten noch hinter Moskau und in den Süden bis zum Meer hin erstreckt sich das Land Jeremiels. Nach dem Fall der Ragueliten fiel ihnen sogar noch Skandinavien sowie ein beachtlicher Teil der Aufgaben des anderen Ordens zu. Ohne eine harte und klare Struktur wäre es nicht möglich gewesen, diese Ländereien zu verwalten, und gerade Skandinavien zeigt nun, dass die Ramieliten ihre Aufgaben bald nicht mehr stemmen können.
Die Ordensmitglieder leben in einer strengen Regelung aus Wissensprüfungen und Anforderungen und ganz ähnlich ergeht es den jungen Engeln, wenn sie ihre Ausbildung antreten. Die Anforderungen sind hoch und das Wissen, das sie sich aneignen müssen, umfangreich. Wissen weiterzugeben ist allerdings in den Reihen der Ramieliten ungern gesehen, sind sie doch als dessen Hüter bekannt, und so lernen die Gottesboten früh die Skepsis anderen Personen, Engeln und sogar Ordensgeschwistern gegenüber.
Ramieliten sind, obwohl ihre himmlischen Körper auch stärker sind als die eines gewöhnlichen Menschen, nicht am Kampf interessiert oder detailliert darin ausgebildet. Eher können sie die Situation überblicken und taktisch unterstützen, als mit dem Schwert einzugreifen. Um dieser passiven Rolle Ausdruck zu verleihen, tragen sie ihr Haar lang und offen, wie es für eine Schlacht unpraktischer nicht möglich ist. Ihre Kriegsröcke sind weiß mit blauen Borten versehen und sie tragen selten eine Schulterplatte oder eine Waffe bei sich. Wenn sie sich zu Letzterem entscheiden, sind es meist kurze Klingenwaffen. Dafür aber ist es nicht selten, dass ein Wissenbewahrer ein Buch mit sich führt, denn ihnen ist es als einzigem Engelsorden erlaubt, die Schrift zu erlernen.
Die Skepsis und das tief verwurzelte Misstrauen macht sie oft zu unangenehmen Gesprächspartnern für Menschen. Auch Engeln gegenüber demonstrieren sie gern ihre Überlegenheit und ihren Wissensvorsprung. Manchmal aber werden sie als neutrale Vermittler gewählt, da sie als rational gelten und selten zu emotionalen Taten neigen. Aufgrund ihres Wissens und der Erfahrung, auf die sie zurückgreifen können, werden sie von Michaeliten oft als Berater gewählt.
Sie sind bei ihrer beratenden Tätigkeit allerdings nicht nur auf ihre Erfahrungen angewiesen. Nur den Ramieliten ist es möglich, die Kathedrale der Gedanken zu bereisen. Dies ist ein mentaler Rückzugsort, der für jeden Ramieliten eine eigene Erscheinung annimmt. Hier finden sie Antworten auf ihre Fragen, ein ausgeprägtes Archiv aller ihrer Erinnerungen, aber auch fremde Erfahrungen sind ihnen hier zugänglich. Erfahrene Gottesboten können hier sogar einen kurzen Blick in die Zukunft erhaschen, wie es auch Jeremiel selbst möglich ist.
Die Fähigkeit, sich jederzeit in einem geistigen Rückzugsort zu verbergen, in dem die Ramieliten auch andere Ordensgeschwister sprechen können, bleibt für andere Orden verborgen und bringt sie oft an die Grenzen ihres Horizonts. Daher finden Ramieliten schwerlich Anschluss an die anderen Scharmitglieder und gelten schnell als arrogant und sonderlich.
Die Engelskräfte der Ramieliten
• … erlauben es, umfangreiches Wissen zu erlangen und einzusetzen.
• … nutzen Täuschung, um entscheidende Vorteile in sozialen Situationen zu erringen.
• … ermöglichen es, einen Kampf durch Wahrnehmung und durchdachtes Handeln zu entscheiden.