Frosty und Chambael stellen im Frostcast#14 Engel vor. Wer Engel nicht kennt und einen genauer Blick auf Setting und Reglen haben möchte sollte sich den Podcast nicht entgehen lassen.
Mit dem letzten Blogpost zu Engel sind wir ja gleich in die Mitte der Arbeiten gesprungen, in denen wir gerade hängen, aber wir wollen natürlich auch ein wenig davon berichten, was bisher schon geschehen ist und wo unsere Arbeit hingeflossen ist. Fangen wir doch bei einem verwandten Thema des Anfangs an.
Bei so viel Material, was Engel uns bietet braucht man eine Basis, mit der man sauber arbeiten kann. Wir sprechen hier von zehn Quellenbüchern und sieben Romanen sowie einem Comic. Dazu kommt noch etwas unveröffentlichtes Material. Da wir nicht einfach jedes Buch für sich überarbeiten, sondern die Vorhandenen neu zusammenfassen, bedeutet das für uns, dass wir darauf achten müssen, Informationen gebündelt nachschlagen zu können, wenn wir uns daran setzen, einen Text zu schreiben.
Wann immer wir zum Beispiel über die Stadt Moskau schreiben, müssen die Begriffe wie ‚Denklager‘, die Namen der Personen wie ‚Tasha‘ oder ‚Jannis‘ stimmen, die Beschreibungen der großen Schauplätze sollten identisch sein und die Jahre, in denen wichtige Ereignisse stattfinden, dürfen sich nicht von Buch zu Buch ändern.
Das ist soweit alles verständlich, also, war der Gedanke, diese Masse zu sammeln und zu sichten von Beginn an der erste Schritt. Also gingen wir Buch für Buch durch, markierten jeden Begriff, jede Stadt, jeden Kardinal und jede Berufsbezeichnung, sortierten so gut es möglich war, alles nach Kategorie und notierten die Quellen mit Buch und Seitenzahl. Oftmals eben auch mehrere Bücher.
Es braucht sicher niemand erwähnen, dass das eine langwierige Arbeit ist – vermutlich wäre so eine Aufgabe im Himmel der Ramieliten die Strafe für die schlimmsten Vergehen – aber hier ist sie nicht nur notwendig sondern auch beeindruckend. 250 NSC war schon eine stattliche Zahl (wachsend, da wir ja auch neue Personen einbauen möchten), aber im Glossar haben wir bisher um die 1600 Einträge, die auf Redundanzen, Abweichungen und Unklarheiten untersucht werden wollen. Puh, lasst die Spiele beginnen!
Was zuerst nur eine fixe Idee war, zeigte sich bald als sehr nützlich und macht uns jetzt das Arbeiten sehr viel leichter. Diskussionen und Nachfragen kamen auf, neue Ideen wuchsen, Veränderungen wurden eingebracht. So begannen die lebhaften gemeinsamen Überlegungen zu Beginn des Projektes und formten erste Ideen, die Fate eigen sein werden.
Natürlich aber werden wir eine solch lange Liste nicht im Buch anbringen können… Bindungen sind leider begrenzt und unübersichtlich ist das natürlich auch, wenn man es nach Alphabet sortiert und die Kategorien nicht beachtet, oder wenn man die Kategorien als Kriterium benennt und die Alphabetische Reihenfolge damit nicht ganz einhält. In der Digitalen Tabelle, die wir haben, lässt sich das zum Glück ganz einfach lösen – mit nur einem Klick haben wir alles neu sortiert, gesucht und gefunden.
Und weil auch wir so gut mit diesem Glossar gefahren sind, wollen wir euch diese Arbeit, wenn sie einmal ganz abgeschlossen und natürlich schön aufbereitet ist, nicht vorenthalten. In welcher Form sich das am besten lösen lässt und vielleicht sogar am Spieltisch selbst ein attraktives neues Medium wird, werden wir mit der Zeit und den Möglichkeiten, die sich uns auftun werden, sehen. Einige sehr interessante Ideen sind in dem Punkt schon geflossen.
Der leichteste Weg ist natürlich, die Tabelle, wenn sie einmal fertig angelegt ist, auch online zur Verfügung zu stellen. Hier kann man sortieren und suchen und wird sicher schnell fündig. Aber ein PC am Spieltisch kann manchmal fehl am Platze wirken und ist nicht in jeder Gruppe gern gesehen. Wenn es aber eine Möglichkeit gäbe, das ganze ins Spielgeschehen einfließen zu lassen, so dass es vielleicht sogar einen interessanten Mehrgewinn gibt, wäre das doch bestimmt ein Ziel, das man anstreben sollte. Das Stichwort hier wäre die Kathedrale der Gedanken der Ramieliten.
Wir werden sehen.
Erst einmal müssen wir die vier geplanten Bücher herausbringen. Danach können wir uns daran machen, das Material aufzubereiten, das wir euch auch noch an die Hand geben möchten.
Im Sinne der Ramieliten wäre es allemal, geschriebenes Wissen nicht achtlos fortzuwerfen.
In diesem Sinne – numquam silentium.
Leilah
hmhmh… das kenn ich, das auch, das hier is auch doppelt.
Ah Zipdatei… Entpacken nach…
Oh Moment, das hier ist… doppelt. Oder? Ja, ist doppelt, kann weg.
Das hier auch? Ja selbe Dateigröße…
Oha, was das? Kenn ich ja noch gar nicht. Interessant. Ach so sollte das mal aussehen?
Oh, hier die Tattoos im Detail in anderer Ansicht…
Ach, das hier ist auch komplett doppelt, ach nee, das sind alternative Versionen. Dann ist die hier die ältere. Mal mit der im Buch vergleichen…
Naja, so ratterte es in meinem Kopf, als Ich die Engeldaten aus allen derzeit verfügbaren Quellen vor mir hatte.
Nebst Dokumenten, Protokollen alter Redaktionssitzungen, Inspirativem, Skizzen und diversen Versionen der Illustrationen fanden sich, zum Glück auch finale Daten wie Illustrationen, Karten und Layoutdaten.Viele Layoutdaten sind mit aktuellen InDesign Versionen gar nicht mehr zu öffnen. Also muss eine alte InDesign Version her, um diese Daten zu konvertieren. Aber da wir ohnehin nicht auf das alte Layout angewiesen sind und ein neues anstreben, war das nur halb so wild. Zum Glück ‒ sich um Fonts, Layoutversionen, Layoutkonvertierung etc. zu kümmern wäre so, wie mit ‘nem Feuerkäfer zu knutschen.
Aus 28 GB Daten wurde 10. Dabei wurde alles weggekegelt, was kein Grafikformat war, doppelt, dreifach oder wie bei den Karten achtfach (eeeek!) vorhanden war.
Wir wollen die Illus!
Wenn der Tiefenvergleich abgeschlossen ist, werden 2-3 GB der Läuterung zum Opfer fallen, aber zum aktuellen Zeitpunkt reicht es,um eine Bestandsaufnahme machen zu können.
Das große Zittern startet also. Wie viele der Illustrationen werden uns fehlen?
Tatsächlich lässt sich nach dieser Sisyphusarbeit ein Resumee ziehen.
- Im Ordensbuch der Gabrieliten müssen ein paar Grafiken aus bestehenden Grafiken neu geschnitten und erstellt werden, sofern diese Verwendung im entsprechenden Kapitel finden.
Pillepalle123 - In der Mater Eclessia fehlt die Illustration von Seite 125.
Könnte man neu zeichnen lassen. - Im Bello Britannico fehlt uns eine Abbildung eines Brief und Siegels.
Tsss, nich der Rede wert - Der Codex Urbanis fehlt uns komplett!
Na, das nenn ich doch mal wirklich einen einschneidenden Verlust. Aber wer weiß, vielleicht bleibt das Glück auf unserer Seite und wir finden auch hier doch noch auf irgendeiner CD (Jawohl CD, in den Neunzigern sicherte man durchaus noch auf CD und DVD), USB-Stick oder Rechner diese Illus.
Alles in allem sind wir also relativ glimpflich davongekommen, wenn man vom Aufwand und der Zeit, die diese Odyssee in Anspruch genommen hat, einmal absieht.
Wir bleiben weiter am Ball und werden uns nun neben der Sichtung der letzten Texte, dem Schreiben neuer und dem Aufteilen dieser auch dem neuen Layout zuwenden, um die Buchplanung abschließen zu können.
Dominik
Lange ist es her, dass wir uns in das Projekt stürzten und so viel ist bisher geschehen. Aber immer wieder kommen Fragen an, wie es denn um Engel steht. Man habe es angekündigt, und nun hört man nichts mehr.
Vorweg: Ja, wir arbeiten daran und ja, es wird geschehen. Wir wollen das mindestens so sehr wie ihr. Aber wir wollen es gut machen und nichts übereilen.
Nun kommt natürlich die Frage auf: Es steht doch schon alles geschrieben, wie kann das so lange dauern? Gerade, weil es geschrieben steht, gilt es für uns, alle Quellen und Materialien zu beachten, alles zu sichten, zu ordnen und aufzuarbeiten. Wir müssen ein komplexes Gebilde verstehen, das uns Genies damals vorgearbeitet haben. Und wir wollen es richtig machen.
Was heißt denn richtig?
Nun, vieles: Wir wollen das Gefühl von Engel erhalten. Dieses Spiel ist einzigartig in seinem Setting, und das gilt es zu beweisen. Wir wollen aber nicht das gleiche, was es bereits in der ersten und zweiten Edition gab, noch einmal veröffentlichen – da habt ihr nichts von, da haben wir nichts von. Und wir wollen das, was es bisher schon als Feedback gab auch berücksichtigen. Wenn es Verständnisschwierigkeiten gab, tolle Ideen, die uns gefielen, oder die sogar mit unseren eigenen Gedanken übereinstimmten, oder Wünsche zu mehr Informationen, dann wollen wir das berücksichtigen. Denn wir bauen Engel neu auf – nicht nur für uns, sondern auch für euch.
Was bedeutet das konkret?
Viel Arbeit, viel Planung, viel Grübeleien. Es wirkt aber natürlich blöd, wenn man von außen einfach nichts mehr hört – und genau das wollen wir ändern.
Jetzt werden wir immer wieder ein paar Blogposts veröffentlichen. Geplant ist, das immer zeitnah nach unseren Redaktionssitzungen zu machen, damit wir ein wenig die Gedanken, die dort zerkaut werden, ausplaudern können. Aber anders herum soll euch das auch Möglichkeiten zu Fragen bieten. Wenn sie schnell beantwortet werden können, dann gleich in den Kommentaren, wenn es ein größeres Thema ist, gestaltet das vielleicht auch den nächsten Blogpost mit. Also, nur her mit euren Gedanken!
Genug zur Theorie, worüber schreiben wir heute?
Eines unserer aktuellsten Themen sind die NSC. Wahnsinn! Wir haben etwa 250 Personen zusammengetragen, die uns in den Büchern und Romanen begegnen. 250! Die Beschreibungen und Namen wollen alle gewürdigt werden – aber wie? Daraus ließe sich ohne Probleme ein eigenes Buch machen, nur mit Personen, Geschichte, Werten und Bildern. Also müssen wir aussieben, entscheiden, wer wichtig ist, wer nicht entscheidend ist – wer ersetzt werden kann, denn wir wollen ja auch neue Ideen für die Spieler mitgeben. Wer soll ins Grundregelwerk? Wer kommt in einen der anderen Bände? Wer bekommt Werte, wer nur eine Beschreibung? Reichen auch ein paar Aspekte?
Und viel Wichtiger: Welche NSC treten denn konkret auf? Mit welchen lassen sich gute Geschichten erzählen, und welche sind nur eine Randnotiz wert. Um eine Welt richtig erleben zu können, muss auch der Hintergrund stimmig sein. Engel ist so riesengroß, dass man zu jeder Stadt schon eine eigene Kampagne schreiben könnte. Also wie gehen wir das an?
Wir wollen schon im Grundregelwerk ausgewählte Städte beleuchten und dazu kleine Hintergründe und natürlich die NSC bieten. Und das alles muss so spannend sein, dass jeder Leser sich gleich vorstellen kann, seine Schar dorthin zu schicken und mit ihr ein paar Abenteuer zu erleben.
Wie wäre es also mit Essen und einem dozilen Diadochen, der allerdings doch das ein oder andere Süppchen kocht, ohne dass die Angelitische Kirche genau weiß, was dort geschieht? Wie wäre es mit Barcelona und der charismatischen Kardinälin Ning, die von der Bevölkerung geliebt wird und ihren Einfluss dafür nutzt, einige Ideen der Innovatores zu verstärken? Wir nehmen den Fokus von dem, was dem Metaplot zuspielt und bauen ein paar Ecken und Ideen ein, die bisher etwas stiller blieben.
Wie wäre es zum Beispiel mit einer Templerfamilie, die sich der Forschung des Brandlands um Korsika verschrieben hat? Und eines Tages bleiben dort die Meldungen aus?
Doch all die vorhandenen NSC und Städte helfen denkbar wenig in den Ländern, die nun neu erscheinen: Raguelsland und Samaelsland. Ersteres zeigt uns zumindest noch einige Restposten von NSC und Siedlungen. Aber wie hat es damals dort ausgesehen, als der Orden noch existierte? Und wie lebten die Menschen in Korsika unter den Augen der tugendhaften Engel?
Ihr wollt eure Gruppe ein ganzes Stück in der Vergangenheit spielen? Vielleicht sogar einen Ragueliten oder Samaeliten in einer Schar sehen?
Tja. Warum nicht?
Bleibt geduldig, wir bleiben fleißig!
Ad maiorem dei gloriam.
Leilah
Weitere Informationen zu
Von der Misere der verschollenen, wiedergefundenen und dann doch kaputten Daten
Als ich mich mit Patric Götz im Sommer 2014 zu einem dieser Redaktionstreffen traf, um über Privates, Fate und den neuesten Flurfunk zu sprechen, wusste ich nicht, welche Höhen und Tiefen Engel für das Team und mich bereit hält.
Hätte ich es gewusst, würde Ich Engel dennoch redaktionell betreuen?
Ich weiß es nicht.
Wahrscheinlich Ja.
Wenn am Ende 4 tolle Bücher im Schrank stehen, ist alles vergessen und der Stolz bleibt. Aber soweit sind wir noch nicht. Wir stecken knietief im Schützengraben denn 2019 sind wir immer noch nicht soweit, die Wiederveröffentlichung eine der kreativsten, originär deutschen Rollenspielhintergundwelten zu verkünden. Wohl aber auf der Kurve vor der Zielgeraden. Und darum soll es sich heute drehen. Ich will Euch von den Höhen und Tiefen erzählen und warum wir seit 2014 an Engel werken.
Kurz nach besagtem Treffen sprachen wir in besagtem Jahr auf der RPC zu Kölle mit Oliver Hoffmann von Feder&Schwert über Engel und Fate und diese heilige Allianz. Das Ende vom Lied?
Die Bildung einer neuen Engel-Redaktion für ein Engel 3 mit Fate-Regeln.
Ein Team zu bilden war einfach, schließlich gibt es einige Engel-Fans dort draußen und einige davon arbeiteten entweder schon in einer Rollenspielredaktion oder brachten das Rüstzeug dafür mit.
Das Rüstzeug …
Ein Team zu halten, das ob dieser Mammutaufgabe nicht aufgibt, ist dagegen nicht ganz so einfach. Diesen Moloch an Informationen zu sichten, neuzuordnen, Redundanzen zu streichen, ungewollte Widersprüchlichkeiten zu tilgen, gewollte Widersprüchlichkeiten zu prüfen und zu verstärken, Regelmechaniken zu finden, zu prüfen, zu testen, wieder zu verwerfen und nochmal zu diskutieren und dabei aber den Zielkorridor im Blick zu behalten, Altes zu bewahren und Neues im Geiste von Engel zu schaffen, zwang den ein oder anderen in die Knie.
Natürlich. Die Rüstung muss was vertragen und die kann schwer sein.
So eine Aufgabe in der Freizeit zu bewerkstelligen, erfordert schon besonderes Herzblut und Hingabe an eine Rollenspielwelt. Aber nur, wenn du brennst, und erst wenn’s schmerzt, wird’s halt auch geil. Ist nicht nur im Sport so …
Letzten Endes bildeten wir 3x fast vollständig ein neues Team. Ein ganz, ganz harter Kern blieb, und seit Sommer 2016 haben wir eine konstante, eingespielte Engel-Redaktion mit beachtlicher Ambition und nicht minderen Qualitätsanspruch an Engel. Seitdem geht auch richtig was vorwärts. Davor hatten wir etliche Probleme zu lösen und einige davon begleiten uns noch bis heute.
An dieser Stelle mal ein großes Danke an Sarah Zimmermann, die die Bandredaktion übernommen hat und mir nicht nur den Rücken in vielen Dingen freihält, sondern die Dinge leitet, wie ich es nicht kann.
Aber zurück zum Thema. Im November 2015 wurden Gerüchte laut, dass die vom Uhrwerk Verlag in Lizenz von Feder & Schwert verlegten Engel-Regelwerke eine neue Edition erhalten. Auf der Spielemesse entdeckten die Teilzeithelden und Mitglieder im Tanelorn einen Messebanner. Selbst im DorpCast wurde kurz darüber gesprochen. Seitdem wartet der ein oder die andere sehnlichst auf Engel. Und wir haben nichts besseres zu tun als euch zu vertrösten?
Leider stellte sich heraus, dass die Werbung ein wenig verfrüht war.
Wir schürten zu Recht Hoffnung und ließen Eure Erwartungshaltung hängen. 4 Jahre später immernoch kein Engel.
So ein Teambruch hat immer schwerwiegende Folgen. Zum einen verlässt die einzelne Persönlichkeit das Team zum anderen geht aber auch Wissen, Erfahrung und Kompetenz. Es bedeutet aber auch, sich wieder neu zu finden, zu sortieren und aufeinander einzustimmen. Das kann Vorteile mit sich bringen, ist in jedem Fall aber anstrengend und zeitraubend.
Bei Teams, die, wie im Rollenspielbereich üblich, in Ihrer Freizeit solche Projekte stemmen, bedarf es noch mehr Zeit das zu bewerkstelligen, als in Teams, die im Tagesgeschäft so etwas schneller kompensieren.
Engel, du Datenmoloch
Es wäre schön, wenn der Informationswust und die gestellte Aufgabe an sich das einzige Problem auf dem Weg zur 3. Edition von Engel gewesen wären. Wir reden hier schließlich von 10 Jahren geschriebenem Engelmaterial. In Zahlen bedeutet das 1502 A4 Seiten für das Rollenspiel und 2255 Romanseiten, sowie einige Seiten interner Dokumente und Leitfäden.
Als es an das Sichten der Texte ging, waren erst Daten verschwunden und nur langsam und mühsam konnte man die digitalen Druckvolagen der Regelwerke an die Oberfläche zerren, um aus diesen wieder Rohtexte zur Weiterverarbeitung zu machen. Das ein oder andere Konvertierungsproblem trat ebenfalls auf und so vergingen Zeit und Nerven bis alle Daten vorhanden waren und man wirklich arbeiten konnte. 10 Jahre alte Daten aufzubereiten, aus geschlossenen pdf-Daten bzw. veralteten Layoutprogrammen, die keiner mehr aktiv auf dem Rechner hat, zu Rohtexten zu machen, lassen den Wunsch an der Mauer der Realität zerschellen.
Ein Servercrash bei Feder und Schwert hatte zur Folge, dass eben nur ein kleiner Teil an Layoutdaten zur Verfügung stand und das meiste wenn überhaupt als Druckpdf vorhanden war.
Am Ende waren wir siegreich.
Fast…
Wir wollten auch die Romane in unsere Arbeit mit einbeziehen, da diese zum kanonischen Gesamtwerk gehören. Doch die waren ebenfalls weg und die Romane der einzelnen Teammitglieder hingen langsam in Fetzen. Zudem erleichtert das Blättern in einem Roman nicht gerade die Suche nach Aussage X von NSC Y über Ereignis Z. So arbeiteten wir aber über Wochen. Mitglieder im Team lasen die Romane immer und immer wieder. Über Monate wurden diese Daten gesucht. Alte Mitarbeiter und Firmeneigner (Ihr erinnert euch: F&S wurde 2016 von Uhrwerk gekauft) befragt, ob auf deren privaten Rechnern und Datenträgern noch die Romane oder Engeldaten liegen.
Keine Chance.
Also alte Romane zerschneiden und zu einem Unternehmen bringen, um diese via OCR so einzuscannen, damit diese in digital lesbarer Form vorliegen. Da die Romane eh neu aufgelegt werden sollten, eine ohnehin gute Idee. Wahrhaftig (SCH´schwöre!) eine Stunde, bevor ein Uhrwerker die Bücher zum scannen bringen wollte, findet Oliver Graute alle Engel Romane auf einem alten USB-Stick und lädt diese auf einen ftp. Wir konnten nun besser weiterarbeiten.
Mit Riesensprüngen…
…in den Abgrund
Wir haben von Anfang 2017 bis Ende 2018 sprich in eineinhalb Jahren fast 80% des Outputs liefern können seit Beginn den Projektes. Wir waren nicht untätig aber in diesen 2 Jahren ging halt einfach sehr viel, sehr viel schneller. Das erzähle ich euch nur, um zu zeigen, mit welch Riesenschritten wir in den letzten 2 Jahren vorangekommen sind. Doch sind wir nicht vor Rückschlägen gefeit. Denn die Engel Layoutdaten sind weiterhin verschollen, kaputt, nicht komplett oder existieren als veraltete Versionen.
Nicht so schlimm!
Wir wollen Euch ohnehin ein neues Layout präsentieren.
oder vielleicht doch?
Doch leider wirkt sich das auch auf die Illustrationen aus! Der Servercrash hat eben auch diese finalen Daten mitgenommen. Aus Druckpdfs die Illustrationen extrahieren funktioniert aus diversen Gründen nicht (Kompression, Downsampling, Cropping etc.)
Was bleibt?
Also alle alten Illustratoren kontaktieren und wahrscheinlich in mühevoller Kleinarbeit die Illustrationen und richtigen Versionen zusammentragen. Sofern du alle Illustratoren kontaktieren kannst und sie die Daten noch haben und herausgeben.
Ein Hoffnungsschimmer
Auf einem alten F&S-Rechner existiert ein 10 Gig großes Engel Zip-Paket.
Leider lässt sich dieses weder öffnen noch kopieren. Wir werden hier Leute auf den Plan rufen, die von Datenrettung Ahnung haben, in der Hoffnung, dass diese Datei das birgt, was wir suchen. Sonst bleibt uns nur die mühevolle Puzzlearbeit mit allen Illustratoren.
Der Stand der Dinge
Die Regeln stehen im 3. Draft und wir feilen nur noch an kleinsten Teilen.
Da die Texte gesichtet, neugeordnet und die weiteren Textarbeiten fast vollständig abgeschlossen sind, gilt es nun, “nur” noch die Texte zusammenzuführen und mit neuen Texten zu verbinden bzw. generell neue Inhalte oder Klarstellungen zu schreiben.
Dazu zu sagen, dass es schnell erledigt wäre, ginge zu weit, aber nun gibt es eine Struktur und einen Plan, nach dem man handeln kann. Das Team hat die Aufgaben verteilt und kann endlich arbeiten, ohne zurückgeworfen zu werden. Von den einstmals stolzen Mitstreitern ist noch eine Handvoll geblieben, die die Höhen und Tiefen mitgetragen hat und weiter mit Feuereifer an der Sache bleibt. Vier Bücher sollen es werden, das erste steht bald, die Texte für weitere werden schon geschrieben.
Der Kickstarter wird uns beweisen, ob es schließlich wert war, durch das Brandland selbst zu ziehen, um diese vier Bücher auf den Markt zu bringen, aber das werden wir wohl sehen, wenn es soweit ist. Bis dahin ruft die Arbeit uns zur Feder.
Von jetzt an zumindest wissen wir, was noch auf uns zukommt und ihr werdet bald also öfter von uns hören. Wie es steht, wie es weitergeht.
Einfach, damit es nicht still ist.
Numquam Silentium
Dominik
Weitere Informationen zu
Das Fegefeuer
Zunächst konnte man am nördlichen und südlichen Horizont lediglich helles Leuchten erblicken. Und was zu Beginn noch wie ein höhnischer Hoffnungsfunken gehandelt wurde, entpuppte sich bald zum Auftakt des schlimmsten Schreckens, das die Menschen je erleben musste.
Es geschah zuerst am Nord- und Südpol, dass die Erde aufbrach und Flammensäulen bis in den Himmel spie. Die Hitze dieser Urgewalten verbrennt das umliegende Land, schmilzt das Eis, verheert Wälder und Wiesen, lässt Wasser zischend verdampfen und zerfrisst alles, was der Herr in seiner Güte einst erschaffen hat. Und mehr noch: Diese Flammensäulen wandern vorwärts. Unaufhaltsam ziehen sie ihre tödlichen Pfade über das Land und niemand vermag zu sagen, welchen Weg sie einschlagen.
Bis zu mehrere Kilometer sind diese Fanale breit und nichts widersteht ihrem Nahen. Noch bevor die Flammen tatsächlich nah sind, versengt die brennende Hitze jedes Leben. Selbst das Land scheint aufzuschreien. So ziehen im Umfeld eines solch gigantischen Feuers Gewitter auf, Hagel fällt vom Himmel, oder etwas tief in der Erde Verborgenes vergeht und reißt mit einer gewaltigen Explosion Schluchten in den geschundenen Boden.

Es ist nicht verwunderlich, dass einem Fegefeuer schon lange ein Flüchtlingsstrom vorauseilt, der versucht, so viel von seinem Hab und Gut fortzubringen, wie er kann ‒ denn in eine verheerte Stadt wird niemand jemals zurückkehren können.
Die Wege der Fegefeuer sind unvorhersehbar und auch die Geschwindigkeit nicht konstant. Das Einzige, das bisher sicher beobachtet werden konnte ist, dass nach einem Richtungswechsel der Flammensäulen die Geschwindigkeit regelmäßig zunimmt.
Die Pein blieb allerdings nicht nur bei den beiden Fegefeuern der Pole. Mit der Zeit taten sich neue auf, die das Europa des 27. Jahrhunderts strikt begrenzen und ein Erkunden der umliegenden Kontinente unmöglich gestalten. Außerdem gibt es kleine Feuer, die plötzlich und unvorangekündigt aufflammen, aber ebenso schnell auch wieder erlöschen. Der Schaden, den sie hinterlassen, ist nicht weniger tragisch, aber die Erleichterung, wenn eines dieser Feuer versiegt, ist unbeschreiblich.
Das Brandland
Doch der Weg, den solch ein Fegefeuer nimmt, steht nicht endlos in Flammen. Ist das Land erst einmal zerstört, steigt aus ihm giftiger Dampf auf, der die Sicht behindert. Man nennt diese Landstriche Brandland. Nicht wächst mehr dort, Tiere vergehen und Wasser verfärbt sich tiefschwarz. Kommt ein Mensch diesem Rauch zu nahe, ist der Erstickungstod noch der gnädigste Weg, den er gehen kann. Schon im Umland des Brandlandes weht der Wind die Ausdünstungen mit sich. Viele berichten von Stimmen, die sie hören oder Erscheinungen, die sie verwirren, bis sie schließlich dem Wahnsinn anheim fallen.
Die Brandlandführer
Alles in allem also halten sich die wenigsten Menschen freiwillig in der Nähe dieses Landes auf. Einige aber erkannten genau hier ihre Gelegenheit, Geld zu verdienen. Diese kühnen und wahnwitzigen Männer und Frauen nennen sich Brandlandführer ‒ obgleich sie äußerst selten tatsächlich Fremde mit in das Land führen. Viel mehr versprechen sie sich dort Entdeckungen und Hinterlassenschaften, die sie gewinnbringend verkaufen können. Ausgerüstet mit klobigen Atemmasken und luftdichter Kleidung gelingt es aber selbst diesen Menschen nicht, das Brandland zu durchqueren. Ihre Wege sind oftmals kurz und kreuzen wenig mehr als den Rand dieser Lande.

Die Traumsaat
Als wären die zerstörerischen Ausmaße der Fegefeuer nicht schon genug Pein für das gebeutelte Europa, so entsteigen den hinterlassenen Brandlanden die insektoiden Kreaturen, die die Menschheit Traumsaat nennt ‒ oder schlichtweg Dämonen. Diese Monstren scheinen in dem beißenden Rauch des Brandlandes zu gedeihen und zu wachsen. Auch die vorherrschende Dunkelheit beraubt sie ihrer Sinne nicht. Von den Korridoren des Brandlandes aus ziehen sie auf Geheiß des Herrn der Fliegen, dem Widersacher allen Lebens, in Schwärmen hinaus in die Lande, um Schrecken und Verderben zu verbreiten.
An Gestalt und Größe gibt es nichts, das vielfältiger sein könnte als die Diener des Widersachers. Ob sie käferartig und mit einem harten Panzer und scharfen Sicheln ausgestattet sind, winzig klein und sich wie Blutegel an der Haut festsetzen oder als gigantische Ausgeburten verschmolzener Körper erscheinen, alles ist wohl bei diesem Gezücht denkbar, denn sie ist das, was ihr Name sagt: die Saat der schlimmsten Träume der Menschen, die durch den Herrn der Fliegen, eine Gestalt verliehen bekommt.
Bisher konnte man beobachten, dass die Traumsaat eine Art kollektiven Bewusstseins zeigt. Auch die Fähigkeiten zur Tarnung und Täuschung sind gegeben, dafür aber keine Form der menschlichen Intelligenz.

Die Versuchten
Anders ist es bei den Versuchten. Diese bemitleidenswerten Kreaturen waren einst sehr wohl Menschen, die jedoch durch zu viel Kontakt zur Sünde, dem Brandland oder Traumsaat dem Widersacher verfallen sind. Nun hören sie seine Einflüsterungen und erhalten dunkle Befehle, derer sie sich nicht erwehren können. Obwohl das Bewusstsein des menschlichen Körpers im Grunde erhalten bleibt, rücken doch viele der Emotionen in den Hintergrund und werden von dem Willen des Herrn der Fliegen unterdrückt. Mit der Zeit ist es auch möglich, dass sich der Körper des Menschen auf groteske Weise verformt und sich dem einer Traumsaatkreatur angleicht. Die Geschenke des Verderbers sind mannigfaltig und erlauben einigen von ihnen, Feuer zu speien oder gar zu fliegen.
Die Kirche versucht bis heute geheim zu halten, dass nicht einmal jeder Engel den süßen, verlockenden Worten des Widersachers gefeit ist…

Engel V3
Die dritte EditionAlle Engel Neuigkeiten
hier im BlogFolge dem Schwingenkreuz
auf unserem Discord Server der heiligen angelitischen KircheImmer informiert bleiben
der NEwsletter der heiligen angelitischen KircheKurz nach der Jahrtausendwende wurde das Konzept von Engel von Oliver Graute, Oliver Hoffmann und Kai Meyer erdacht. Die übermenschlichen, aber dennoch kindlichen Protagonisten konnten schnell eine leidenschaftliche Fangemeinde um sich scharen, nicht zuletzt durch die lebendige Spielwelt, die irgendwo zwischen neomittelalterlicher Postapokalypse, religiöser Mystik und den Überbleibseln hochmoderner Technologie liegt.
Der Uhrwerk Verlag möchte diese einzigartige Rollenspielwelt für alte Fans und Interessierte gleichermaßen zurückbringen. Daher wird eine dritte Edition von Engel entworfen, in Fate konvertiert und neu aufgelegt.
Um dieses Ziel zu verwirklichen, wird die Spielwelt in vier Bänden zusammengefasst, behutsam überarbeitet, aktualisiert und an einigen Stellen erweitert. Es wird möglich sein, in verschiedenen Epochen zu spielen, entlang des originalen Metaplots oder abseits der bekannten Pfade. So bieten wir auch Regeln für das Spiel als Mensch in der Welt von Engel an, um z. B. als Beutereiter, Begine oder Tekniker Abenteuer zu erleben.
Ebenfalls neu sind die Regeln, die auf dem beliebten Universalsystem Fate Core aufbauen. Mehr dazu später.
Geplant ist, diese Edition über ein Crowdfunding zu realisieren.
Ein erfolgreiches Crowdfunding bietet uns Raum für Kampagnenbände, Quellenbücher oder sogar neue Romane, die der Spielwelt noch mehr Inhalt verleihen und zeigt uns gleichzeitig, wie aktuell das Interesse an Engel noch ist.
Die dritte Edition vereint den Inhalt der 2.Edition mit den neuen Inhalten in vorerst diesen vier Büchern:

Engel – Fundamentum [Das Grundregelwerk für Engel 3.0]
- In diesem Buch finden sich die kompletten Fate-Regeln, die Anleitung zur Charaktererschaffung und die grundlegende Beschreibung zur Welt, den Orden und den Feinden. Allein mit diesem Buch lässt sich bereits eine Gruppe Engel oder Menschen ins Spiel führen.

Engel – In Excelsis [Ein Quellenbuch zur Kirche für Engel 3.0]
- Das zweite Buch der Reihe beschäftigt sich detailliert mit der Kirche. Man mag es mit dem alten Quellenbuch Mater Ecclesia vergleichen. Hier aber werden sich auch Details zu den Engel und Himmeln wiederfinden, die vorher in den einzelnen Ordensbüchern standen.

Engel – In Tellure [Ein Quellenbuch zu Europa für Engel 3.0]
- In Tellure bietet dem Spielleiter und den Spielern nähere Einblicke in die Welt, die Länder Europas und die Machenschaften, die dort stattfinden. Hier werden sich Beschreibungen aus den Ordensbüchern und Codex Urbanis finden, aber auch Details zu Britannien aus dem Bello Britannico, Skandinavien und sogar Korsika sind nun dabei.

Engel – De Profundis [Ein Quellenbuch zu den Feinden der Kirche für Engel 3.0]
- In dem letzten Buch der Reihe stellen wir die Feinde der Kirche vor. Kulte, Ketzer, Diadochen oder Traumsaat finden alle ihren Weg hierher. Ein Teil von De Bello Britannico, Codex Urbanis und natürlich auch ein Großteil des Quellenbuchs “Traumsaat” ist hier wiederzufinden, aber auch der finstere Kult der Jünger des Morgensterns gibt seine Geheimnisse preis.
Was sind unsere Ziele?
Zuallererst gab es den Gedanken, Engel in die Fate Core Regeln zu kleiden und so ein System zu schaffen, das den altbekannten, erzählerischen Stil beibehält und dennoch etwas griffigere Mechaniken bietet, als es das Arkana-Deck vermochte. Doch keine Sorge, Freunde des Arkana-Systems: Die Karten und die Möglichkeit, nach diesen Regeln zu spielen, wird Euch erhalten bleiben. Mehr noch: Wir planen das Arkana-Kartenset mit den Fate-Karten zu einem homogenen, alternativen Kartensystem zu vereinen, um beiden Systemen gerecht zu werden.
Im Zuge der Redaktionssitzungen wurde aber schnell entschieden, dass nicht nur ein neues Regelwerk erscheinen soll, sondern eine Neuauflage der Spielwelt in einer überarbeiteten Version mit überschaubaren Werken, die aber dennoch alle notwendigen Informationen zu der Welt behalten, die es in den alten Editionen schon gab. Diesen Moloch an Informationen und Beschreibungen gilt es erst einmal zu sichten, zu ordnen und zu bearbeiten.
Ein weiterer Punkt war auch, den Rahmen der Geschichte, die in den Büchern schon erkennbar ist, in einem vollständigen Settingteil aufzubereiten ‒ und vor allem, diesen Metaplot für Fate-Spieler erlebbar zu machen. Um dieses Ziel zu erreichen, haben wir den bisherigen Metaplot zusammengefasst aber gleichzeitig auch eine alternative Version angeboten, damit ein Spielleiter und Spieler nicht nur die Welt nach ihrem eigenen Bild gestalten können, sondern auch die Hintergrundwelt von Engel aus einer anderen Perspektive entdecken können. Natürlich bieten wir mit der neuen Version alternative Antworten auf die schwierigen Fragen der Engelwelt ‒ und damit eine Möglichkeit, diese zu übernehmen oder bei Wunsch auch zu vermischen und ein eigenes Setting zu formen – das Beste aus zwei Welten. Wir zollen damit den geteilten Erzählrechten von Fate Core Tribut.
Einen Einblick dazu könnt ihr unter [Metaplot] erhalten. An dieser Stelle sei jeder Spieler eindringlich ermutigt, sich so viel Wissen über die Spielwelt anzueignen, wie er mag – wenn ihr den Coup am Ende jedoch durch die Augen eurer Charaktere erleben wollt, dann solltet ihr vielleicht nicht zu weit lesen. Das könnt ihr aber leicht vermeiden: Alle Hintergrundinformationen, die hauptsächlich die Spielleitung betreffen, sind im Buch genau gekennzeichnet und in ein eigenes Kapitel ausgelagert. Nichtsdestotrotz sei erwähnt das ein Charakter wirklich fest verankert in der Spielwelt ist wenn auch der Spieler entsprechendes Hintergrundwissen hat.
Was bieten mir die neuen Regeln?
Die Regeln der neuen Edition nutzen einen Mittelweg, der weniger puristisch als die alten Arkana-Karten, aber erheblich erzählerischer als das alternative D20-System daherkommt: das Universalrollenspiel Fate Core. Bekannt geworden vor allem durch seine Charakteraspekte (offen formulierte Eigenschaften, die handfeste Regeleffekte mit sich bringen – etwa „Zweifelnder Streiter Gottes“ oder „Pechvogel“), legt das System einen Fokus auf die Spielercharaktere, was perfekt zur Mentalität von Engel passt. Wer mehr über Fate Core wissen möchte, kann sich das Regelwerk hier kostenfrei herunterladen. Zum Spielen der neuen Engel-Edition sind jedoch weder Vorwissen noch zusätzliche Bücher erforderlich, denn die Regeln sind komplett in dem Grundregelwerk enthalten.
Neben kleineren Zusatzmechanismen, etwa für Kriegsgeschehen oder gigantische Traumsaatkreaturen, können sich Fate-Veteranen auch auf ein durchdachtes Subsystem für die Mächte der Engel freuen. Unser ausdrückliches Ziel war dabei, die Übermacht eines herabfahrenden Blitzes oder einer göttlichen Vision ins Fate-Spielgefühl zu übertragen, ohne die Menschlichkeit der Charaktere aus den Augen zu verlieren oder die gewöhnlicheren Handlungen zur Trivialität verkommen zu lassen. Auch die verschiedenen Spielstile, die unter Engel-Fans verbreitet sind, sollen bedient werden: Sei es dramatisches Coming of Age, epische Heldengeschichten, düstere Schlachtengemälde, das harte und facettenreiche Leben eines menschlichen Kirchendieners oder gar das verruchte Dasein eines Diadochenanhängers. Ob die Wahl auf einen Engel, einen Templer oder einen Stadtfürsten fällt, die Regeln lassen sich flexibel auf die Geschichte anpassen, die ihr erzählen, und die Abenteuer, die ihr erleben wollt..
Welche Änderungen kann ich noch erwarten?
Vor allem neue, spielbare Orden! Wir bieten die Möglichkeit, nun auch Ragueliten und Samaeliten zu erstellen und in eine Schar zu integrieren, um so eine ganz neue Sicht und vor allem neue Aufgaben anzugehen, die den Engeln draußen in der Welt begegnen. Wir haben neue Mächte entwickelt und angepasst, die Geschichten der Orden und ihre Beschreibungen erweitert und das Gefüge mit Leben gefüllt.
Kenner des Systems wissen gleich, was das bedeutet: Es gibt Optionen, zu verschiedenen Epochen der Engelwelt zu spielen. Die Entstehung der Kirche, der Verlust des samaelitischen Himmels oder die Ketzerkriege sind nun alles denkbare Szenarien, die ein Spielleiter mit Leben füllen kann. In diesem Zuge werden wir den Metaplot abbilden, den es zuvor nur in den Romanen zu ergründen gab. Und auch hier wird ein wenig mehr Vielfalt geboten, um den Prinzipien von Fate gerecht zu werden. Es soll nicht mehr strikt nur ein Verlauf der Geschichte existieren, sondern mehrere Variationen je nach Vorlieben der Spieler angeboten werden.
Selbstverständlich werden in den Quellenbüchern auch neue NSCs und Orte beschrieben, Städte beleuchtet und Abenteuerideen geboten. Wir schicken ferner eine neue Beispiel-Schar auf die Reise, die über die Bände hinweg altert und den Verlauf der Geschichte beispielhaft widerspiegelt, und wir bieten handliche Informationen, wie man Sarieliten nun als Himmlischen Chor oder als inquisitorische Spione in eine Geschichte einbinden kann.
Wir hoffen, dass wir eure Neugier geweckt und euch mit den Ankündigungen ein wenig für die lange Wartezeit entschädigt haben.
Engel V3
Die dritte EditionAlle Engel Neuigkeiten
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der NEwsletter der heiligen angelitischen KircheDie Kirche

Schwingenkreuz – das angelitische Glaubenssymbol
Seit der Gründung der Kirche im Jahre 2163 und der folgenden Ausbreitung bis an die fegefeuerbegrenzten Rande Europas verehren die gläubigen Angeliten den Stellvertreter Gottes auf Erden, den Pontifex Maximus Petrus Secundus. Seit dieser in Roma Aeterna den neuen Glauben ausrief, ist er um keinen Tag mehr gealtert – noch immer hat er die Gestalt eines vierzehnjährigen Knaben und sein jugendliches, reines Wesen behalten. Die höchste Verehrung gebührt natürlich Gott selbst, der sich jedoch nur durch seinen Stellvertreter und die entsandten Engel zeigt, weshalb sich die wenigsten Gebete direkt an ihn wenden. Tatsächlich werden die meisten Anrufungen an die Erzengel gerichtet, je nach der ihnen zugewiesenen Aufgabe. Ihre Kinder, die Engel, die tatsächlich mit menschlichem Auge gesehen werden können, sind ebenfalls ein Ziel der Ehre und niemand würde wagen, sie respektlos zu behandeln. Kleinere Gebete werden häufig zu einem der mannigfaltigen Heiligen gesprochen, um die hohen Erzengel nicht mit Banalitäten zu belasten.
Nach dem Glauben der Angelitischen Kirche kommt ein Mensch unbefleckt und frei von Sünde zur Welt. Und nur er ist es, der sich selbst versündigen oder auch wieder von dieser Schuld reinwaschen kann. Da es laut angelitischer Glaubenslehre kein Leben nach dem Tod gibt und die menschlichen Seele daher nicht im Himmelreich entlohnt oder mit dem Höllenfeuer bestraft wird, achtet die Kirche darauf, dass es gläubigen Menschen wohlergeht und sie für ihre gottgefälligen Taten Gutes sowie für ihre sündigen Taten Schlechtes empfangen. Anders bestellt ist es um die Unsterblichkeit eines Engels – mehr dazu aber hier. Daher gilt auch ein erbarmungswürdiges Wesen, das weder Hab noch Gut hat, als von Gott selbst bestraft, denn andernfalls hätte der Herr die Augen der Kirche in seine Richtung gelenkt.
Aber nicht nur in diesen Punkten unterscheidet sich die neue Kirche von der christlichen, die zuvor noch in Europa herrschte. Die Vorstellung, dass Kinder rein und unschuldig sind, gibt ihnen eine zentrale Stellung in der Glaubenslehre, was den jungen Menschen Unantastbarkeit und Sicherheit gewährt. Weder Strafen noch Arbeiten dürfen einem Heranwachsenden auferlegt werden. Für kirchentreue Menschen ist es das höchste Gut, selbst kinderreich zu sein, und auch in den Kirchen selbst sind Kindern häufig und gern gesehen, womit sich das Bild eines stillen und besinnlichen Klosters oder das einer andächtigen und konzentrierten Messe gleich auflöst. Jederzeit ist das Lachen von spielenden Kindern ein Begleiter des Alltags.
Der Kirchenzehnt
Als Steuer für ihre Verwaltungsaufgaben erhebt die Kirche einen Kirchenzehnt, der vom Vasallen an seinen Lehnsherren gezahlt wird. Der Zehnt schließt Rohstoffe, Handelswaren, aber auch den zehnten Teil aller Kinder ein. Viele dieser Kinder finden im Dienste der Kirche einen neuen Platz, werden dort aufgehoben und ausgebildet, was ihnen ein segenreiches Leben verspricht. Dennoch aber ist nicht jede Mutter damit zufrieden, ihre Kinder ziehen zu lassen und der Abschied verläuft oft tränenreich.
Die Sakramente
Die Kirche kennt im Bezug auf das Leben eines Gläubigen nur drei Sakramente: Die Taufe, die Firmung und das Begräbnis. Die Ehe selbst gibt es nicht mehr und selbst Elternpaaren steht es frei, zusammen zu bleiben oder getrennte Wege zu gehen.
Die Taufe bestätigt ein Kind als Geschenk Gottes, weshalb ein ungetauftes Kind oftmals mitleidig und sein Elternpaar misstrauisch betrachtet wird. Die Firmung ist der Übergang des Kindes in ein mündiges Erwachsenenalter und wird meist mit einer Ohrfeige abgeschlossen, die von nun an beweisen soll, dass die Unantastbarkeit des Kindes aufgehoben ist.Das Begräbnis schließlich ist der Abschied von einer Person, deren Leben geendet hat. Der Leichnam wird entweder verbrannt oder unter einem Steinhaufen begraben, wobei der Tote mit Blick zum Himmel und ausgebreiteten Armen bestattet wird. Bunte Gedenktafeln, die mit Bildern verziert werden, oder kleine Geschenke werden dem Grab zur Dekoration beigefügt, denn von nun an lebt der Verstorbene nur noch in den Gedanken der Hinterbliebenen weiter.
Auch den Engeln werden drei Sakramente in ihrem Leben zuteil, die allerdings etwas anders ausfallen als die der Menschen. In diesem Fall sprechen wir von Engelstaufe, Engelsweihe und Läuterung.
Die acht Gebote
Auch die Angelitische Kirche gibt ihren Schäfchen Gebote an die Hand, nach denen sie sich richten sollen, um ein gottgefälliges Leben zu führen. Ihre Zahl ist acht – ein jedes Gebot, wird einem Erzengel zugewiesen. Sie lauten wie folgt:
Das erste Gebot – Michael
Ich bin der Herr, dein Gott. Du sollst keine anderen Götter haben neben mir. Bete sie nicht an und diene ihnen nicht.
Das zweite Gebot – Ramiel
Du sollst den Namen Gottes und der Engel nicht missbrauchen.
Das dritte Gebot – Samael
Du sollst dem Willen Gottes und seiner heiligen Kirche gehorchen.
Das vierte Gebot – Uriel
Du sollst die Kinder ehren.
Das fünfte Gebot – Gabriel
Du sollst nicht morden.
Das sechste Gebot – Raphael
Du sollst dich mehren und fruchtbar sein.
Das siebte Gebot – Raguel
Du sollst nicht stehlen.
Das achte Gebot – Sariel
Du sollst nicht lügen.
All diese Glaubensgrundsätze, die Gebote, Sakramente, die Geschichte der Kirche oder Hohelieder und Namen der Heiligen finden sich in der heiligen angelitischen Schrift wieder: der Angelitica. Die Angelitica ist eine Mischung aus zusammengetragenen Schriften und neuen Verordnungen und daher im steten Wandel begriffen.
Über die gültigen Dogmen und Glaubensrichtlinien entscheidet aber nicht nur der Pontifex Maximus allein. Obwohl seine Weisheit seiner Erscheinung zum Trotz über die Maßen groß ist, hat er einen Beraterstab von zwölf Kardinälen um sich gesammelt, die zusammen das Konsistorium bilden. Dieses Konsitorium ist das oberste Gremium, das über die Geschicke der Heiligen Angelitischen Kirche bestimmt.
Der Neufeudalismus
Als oberster Lehnsherr Europas ist der Pontifex weiter für die Verwaltung aller Lande verantwortlich, die der Angelitischen Kirche angehören. Als eine Person allein ist es ihm nicht möglich, alles gleichermaßen zu überblicken. Aus diesem Grund hat er die Ländereien aufgeteilt und den einzelnen Orden überantwortet. Die Pflicht der Verwaltung fällt damit den Ordendsoberhäuptern der damals 7, heute noch 5 Orden zu. Die Sarieliten besaßen zu keiner Zeit eigenes Land, wenngleich sie natürlich auch ein Ordensoberhaupt haben.
Die Oberhäupter der Orden, jeweils mit seinem Hauptsitz, sind namentlich:
| Michaeliten | Ab Brindisi, Roma Æterna |
| Gabrieliten | Em Susat, Nürnberg |
| Raphaeliten | Ab Doron, Gratianopel |
| Ramieliten | Ab Arbogast, Prag |
| Urieliten | Ab Guillaume, Mont Salvage |
| Sarieliten | Ab Orpheo, Roma Æterna |
Und waren:
| Ragueliten | Ab Gundar, Trondheim |
| Samaeliten | Ab unbekannt, Corte |
Und ebenso wie es der Pontifex tut, teilen auch die Äbte und die Em ihre Ländereien weiter auf die Gläubigen auf, damit sie verwaltet und schließlich bestellt werden. Erzbischöfe herrschen über weitere Landstriche oder große Städte, Bischöfe über kleinere Gemarkungen. Diese wiederum geben ihr Land an Laien, die es schließlich bewirtschaften und Erträge einholen. Die Vasallen tragen jeweils ihrem direkten Lehnsherr gegenüber die Schuld, nach Kräften und bestem Wissen zu arbeiten, während der Lehnsherr dem Vasallen Sicherheit und Respekt zollt. Seit mehreren hundert Jahren hat sich dieses System nun bewehrt und versorgt die Kirche stets mit ausreichend Nahrung und Material, dass es ihr im Allgemeinen an nichts mangelt – auch wenn es natürlich einige Unterschiede zwischen den Ländereien gibt.
Dem Volk gegenüber tritt die Kirche hauptsächlich durch ihre Matern und Pater auf, die als Dorfvorstand für das geistliche Wohl ihrer Schäfchen sorgen. In zahlreichen Predigten berichten sie von den Großtaten der Kirche, den Anforderungen, die Gott an sie stellt, oder den Versuchungen des Herrn der Fliegen, denen sie sich erwehren müssen. Da der Gottesdienst zu einem angenehmen Ereignis am Tage werden soll, werden während der Predigten kleine Küchlein gereicht und die Worte der Mater oder des Paters manchmal sogar mit farbenfrohen Bildern untermalt, um die vielen Worte lebhafter zu gestalten.
Der Technikbann
Neben der Schrift, die verteufelt und nur den höchsten Würdenträgern zugestanden wird – oder den Ramieliten – wird auch die Technik als Ketzerei betrachtet. Dies ist allerdings nicht einfach abgehandelt. denn mechanische Fortschritte wie Karren, Lastenzüge und ausgefeilte Abwasser- und Filtersysteme existieren sehr wohl in der gläubigen Welt. Jedoch sind Dampfmaschinen untersagt, ebenso wie jegliche Geräte, die sogar Strom erzeugen oder speichern. Maschinen, die es gar wagen, sich in die luftigen Gefilde der Engel zu erheben, kosten den unweigerlich Erfinder das Leben – und das nicht wegen der Unzuverlässigkeit solcher Flugapparaturen. Die Entscheidung ob Neuerungen Segen oder Ketzerei sind, ist nicht leicht getroffen. Die meisten einfachen Leute halten sich von derartigen Versuchungen fern, um sich nicht gegen den Technikbann zu versündigen, und sei es unwissentlich.
In der Kirche Gläubige, die sich dennoch mit dieser Technik befassen, ganz ähnlich wie bei der Schrift. War es früher noch der ganze Orden der Ragueliten, der nun aber durch das Fegefeuer ausgelöscht wurde, so sind es nun die sogenannten Peccati. Die Peccati, die in jedem Orden noch einen anderen, meist wenig schmeichelhaften Namen tragen, nehmen sich der Frage um die Technik an. Ohne sie könnte ein gewaltiges Konstrukt wie die Ordensburgen gar nicht existieren – zumindest müsste man dort auf Annehmlichkeiten wie fließendes Wasser und feuerloses Licht verzichten. Obwohl sie mit all dieser verbotenen Technik umgehen, müssen die Peccati nicht um ihr Leben, aber um ihre seelische Reinheit bangen. Denn obwohl sie es im Auftrag der Kirche tun, versündigen sie sich mit ihrer Arbeit. Sie opfern sich zum Wohle aller, wie es auch diejenigen tun, die das geschriebene Wort erlernen, und nehmen diese schwere Bürde entschlossen auf sich.
Die Templer
Die Templer sind der starke Schwertarm an der Seite des Pontifex. Als Streitmacht der Kirche steht das Templerheer geeint gegen die Feinde der Kirche. Diese Menschen erhalten schon in jungen Jahren eine kriegerische und disziplinierte Ausbildung, die sie in ihrem Glauben bis zum Fanatismus festigt. Die Frömmigkeit dieser Männer und Frauen ist in aller Munde und somit sind diese Krieger oft ein Vorbild für die gewöhnlichen Menschen in den angelitischen Territorien. Die Gottesfürchtigkeit der Kirchenstreiter begründet sich nicht nur in der Lehre, die sie erhalten, sondern auch darin, dass sie an ein Licht in ihrem Inneren glauben, das ihnen eigen und besonders ist. Dieses Licht können sie anrufen, fast wie es bei Engeln und ihren Mächten ist, um so ungeahnte Kräfte freizusetzen. Eine Waffe in der Hand eines Templer vermag größere Wunden zu schlagen, der Körper eines Templers erträgt mehr Verletzungen, bevor er zu Boden geht und sogar Reittiere, die der Templer besteigt, profitieren von dieser Kraft und preschen furchtlos in die Schlacht. Doch nur, solange der Templer mit dem Tier in Verbindung steht, wird es auch von dem Licht beseelt – nur, wenn er die Waffe in Händen hält, fließt diese reine Kraft durch seinen Arm hinein. Daher wird man nirgends einen Templer erblicken, der sich auf Fernkampfwaffen spezialisiert hat, seien es Bögen oder Speerschleudern – derlei Waffen sind allgemein unter ihnen verpönt.
Der Templerglaube
Dieses Licht, das Templer in sich tragen ist es auch, das nach ihrem Tod weiterbestehen kann und sich mit anderen Lichtern verstorbener Templer verbindet, um so einen Engel zu formen. Streng genommen sieht die Kirche diesen nahezu ketzerischen Glauben nicht allzu gern – nach offizieller Lesart der Angelitica gibt es so etwas wie ein Leben nach dem Tod nicht. Aber ein Schaden ist bisher nicht daraus erwachsen, weshalb sie ihn gern toleriert.
Ein Engel also stellt für einen Templer somit die Verkörperung verstorbener Freunde dar. Obwohl alle Gläubigen den himmlischen Boten höchsten Respekt zollen, ist die Bewunderung durch die Templer damit größer als bei anderen Menschen: Oft tragen sie ihr Haar, wie es die Engel tragen, lehnen ihre Rüstungen an die Waffenröcke an und tragen beizeiten sogar den Gotteslinien ähnliche Tätowierungen auf der Haut, die sie sich haben stechen lassen, um ihre Hingabe zu demonstrieren. Auch tragen sie fast nie Helme, was gerade in einer Schlacht leichtfertig sein mag, doch fürchten die Templer den Tod nicht und ihre Verehrung den Engeln gegenüber reicht so weit, dass sie, wie ihre Vorbilder, auf den Kopfschutz verzichten.
Die Templerhierarchie
Templer leben in einer strikten, militärischen Hierarchie.
Nach dem Pontifex steht der Dux an obersters Stelle der Templer. Der Dux befehligt alle Heerscharen der Angelitischen Kirche, hat aber wie es auch in der hierarchie des Klerus’ ist, Vertreter: Ein jeder Orden wird von einem Kustos angeleitet, der die Belange des Krieges in den einzelnen Ordensländereien regelt. Unter den Kustoden dienen die in Klöstern, Templerdörfern oder Städten ansässigen Decani, die wiederum über Armatura befehligen. Diese schließlich sind es, die ihre Templerfamilie ins Feld führen und an der Front kommandieren.
Stationär verbleiben die Besten der Templer als Magister im Himmel, von wo aus sie ihrerseits hervorragende Mitglieder aus den Templerfamilien berufen, damit sie als Electi ausgebildet werden können und so zu den Elitekriegern des Ordens werden.
Der Stolz der Templer
Eine Templerfamilie ist aber auch eben das: Ein eingeschworener Bund vertrauter Kämpfer, die füreinander bereit sind, in den Tod zu gehen. Um ihrer Zugehörigkeit Ausdruck zu verleihen, wählt der Armatura ein Zeichen, das symbolisch für die Familie steht, die Nota. Dieses Zeichen trägt fortan jedes Mitglied der Armatur in seine Haut gestochen, stolz darauf, Teil dieser Familie zu sein.
Die Nota findet sich auch auf dem reich geschmückten Banner der Familie wieder, das Vexilium, das zu keiner Schlacht fehlen darf und nach jedem Einsatz mehr verziert wird. Aber auch einzelne Templer tragen mit einem Code ihren Rang und ihre Auszeichnungen am Körper, jedoch ist dieses System nur von eingeweihten zu durchschauen, damit in einer Schlacht niemals der Anführer zu leicht ausgemacht und ausgeschaltet werden kann. Für einen Unerfahrenen wird es wohl eher wie eine Verzierung der Rüstung erscheinen, die, einhergehend mit der anderen Zier, keine Beachtung verdient.
Die Truppenarten
Damit ein Templerheer vielfältig gestaltet ist, gibt es unterschiedliche Ausbildungen der einzelnen Soldaten, die schließlich ein versiertes Gesamtbild stellen. In einer Armatur, einer dieser Templerfamilien, ist immer nur eine Truppenart vertreten. Fünf dieser Arten gibt es, wie die Finger einer Hand, die erst gemeinsam, zur Faust geballt, ihre gesamte Schlagkraft entwickelt.
Der Veles
Diese leichtgerüsteten und wendigen Soldaten übernehmen die Aufgaben eines Plänklers. Nicht nur können sie unentdeckt das Schlachtfeld ausspähen und so die taktischen Vorteile an ihre Familie übergeben, sie schalten auch bei Gelegenheit schlecht gerüstete Feinde aus oder nutzen sogar Sprengstoffe, um bereits vor einer Schlacht beachtlichen Schaden zuzufügen. Um nicht durch sperrige Waffen behindert zu werden, greifen sie auf kurze wie Schwerter, Messer oder Dolche zurück. Manche unter ihnen versuchen sich auch an Sicheln oder führen Netze mit sich, mit denen sie ihre Feinde unbeweglich machen.
Der Umbus
Dieser Waffentrupp hat sich dem Sturm verschrieben. Furchtlos und angriffslustig werfen sich die Umbi mit lautem Geschrei in die Schlacht – weit vor den anderen Templern. Mit ihrer schweren Rüstung und ihren wuchtigen Schilden können sie oft die ersten Angriffe aushalten und schützen damit ihre Verbündeten, die leichtere Rüstungen tragen und danach zum Zug kommen. Sie nutzen vorzugsweise schwere und wuchtige Waffen, um Rüstungen und Traumsaatpanzer zu zerschlagen, also finden sich häufig Streitkolben, Äxte, Streithämmer und Rottschwerter in ihrem Repertoire.
Der Lancearius
Lanceari stellen die Verteidigung der Angeliten gegen herannahende Feinde dar. Sie sind stets in disziplinierten und festen Trupps eingeteilt und bewegen sich wie ein Mann. Sollte es nun zu einem Angriff kommen, bieten die Lanceari dem Feind die Stirn, indem sie ihre Lanzen nach vorn ausrichten, das Ende im Boden verkeilen und so den Sturm abfangen. Nach dem ersten Treffer müssen sie schnell auf kurze Waffen wechseln, um ihre Waffenbrüder nicht zu gefährden, daher nehmen die meisten als Zweitwaffen kurze Schwerter.
Der Pala
Dieser Templertrupp ist weniger an dem Schlachtgeschehen als an der Vorbereitung dazu beteiligt. So bringen sie Fallen an entscheidenden Stellen an, räumen Hindernisse aus dem Weg und schaffen Barrikaden und schützende Gräben, um ihren eigenen Truppen einen Vorteil zu verschaffen. Daher tragen diese Templer häufig eher Werkzeug – wie die namensgebende Pala (Schaufel) – oder Sprengstoff mit sich herum. Doch auch sie können sich vorzüglich im Nahkampf behaupten und tragen daher Schwerter oder Hastas bei sich.
Der Eques
Die wohl prestigeträchtigste, da auch teuerste Gattung der Templer ist der Eques. Nicht nur genießt er die Templerausbildung an der Waffe, ihm wird auch ein Kriegspferd gestellt, das die hohen Kosten schnell erklärt. Dadurch ist diese Truppenart bei weitem die mobilste, aber auch am wenigsten vertreten. Seine Waffen sind oft Äxte, Streitkolben oder auch Lanzen, wobei er letztere zum Ansturm verwendet und danach auf die handlicheren ausweicht, um sich im Nahkampf behaupten zu können.
Die Beutereiter
Die Beutereiter sind die schwarzen Reiter des Schreckens, die von Zeit zu Zeit in die Dörfer kommen und den Kirchenzehnt einfordern. Nicht nur ihre Rüstungen, sondern auch ihre Pferde sind schwarz und in den meisten Menschen wecken sie ausreichend Angst, dass sie sich nicht dem Willen dieser finsteren Gestalten entgegen stellen wollen. Doch auch die Beutereiter sind im Namen der Kirche eingestellt, und werden nicht selten von einem Armatura der Templer angeführt, der mit strengem Blick darüber wacht, dass kein Beutereiter über die Stränge schlägt. Ist dem allerdings nicht so, muss der Komtur, wie der Anführer einer Rotte Beutereiter genannt wird, der Kirche einen Eid schwören. Er wird demnach auch von ihr bezahlt und teilt die Entlohnung auf seine Rotte auf.
Jede Rotte an Beutereitern hat auch einen Rottmeister, der für die Belange der Reiter einsteht und stets ein Auge auf sie hält, denn die Arbeit, die zu erledigen ist, ist kräftezehrend und zermürbend. Schließlich schlägt einem in jedem Dorf, das man betritt, Angst und Hass entgegen.
Den Zehnten, den sie eingetrieben haben, transportieren sie schließlich zum nächsten Kloster, wo sie Getreide, Geld und Kinder abgeben. Auch sie sind dem kirchlichen Gesetz verpflichtet und daher stets dafür verantwortlich, dass es den Kindern an nichts fehlt. Aber meist ist es so, dass die Kinder höchst amüsiert und Heiter in dem nächsten Kloster eintreffen.
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der NEwsletter der heiligen angelitischen KircheDie Geschichte
Das Rollenspiel Engel spielt in Europa ‒ aber nicht dem Europa, wie wir es heute kennen. Einst füllten hohe Bauten aus Stahlbeton, Autobahnen und verwachsene Städte die Landschaft. Bewohnte Flächen waren überall, die Natur wurde gebändigt und zurückgetrieben. Als der Zorn des Herrn auf die Erde hernieder ging, sandte er eine Krankheit, die nur die Erwachsenen befiel und einem nach dem anderen das Leben aushauchte. Nur Kinder blieben von der Seuche verschont. Dennoch sollten bald weitere Plagen dieser Krankheit folgen:
Der Meeresspiegel stieg an und vertrieb die Menschen von den Küsten, sodass sie weiter ins Landesinnere ziehen mussten. Ganze Städte und Regionen wurden von den Wassermassen verschlungen, die Überlebenden rangen um unbewohnte Behausungen und Platz für ihresgleichen. Bald brachen Krieg und Hunger unter ihnen aus und ihre Zahl schrumpfte weiter. Nur 20 Prozent der ursprünglichen Bevölkerung überlebte diese Fährnisse.
Doch noch immer sah der Herr die Sünden der Menschen nicht als ausreichend gesühnt an und sandte weitere Mahnmale: Die Fegefeuer. Diese riesigen Flammensäulen ziehen bis heute unaufhaltsam ihre Bahnen durch die Welt, zerfressen das Land und hinterlassen so das Brandland ‒ Korridore schwarzen Rauchs und verbrannter Erde, aus dem die schrecklichsten Gestalten entstehen, die ein Geist sich ausmalen kann: die Traumsaat, die Brut des Herrn der Fliegen, der sich in der Tiefe im Fieberwahn windet und abartige Gestalten aus den Albträumen der Menschen gebiert.
Bald war die Welt nicht mehr wiederzuerkennen. Domestiziertes Vieh floh in die Wildnis, die Temperatur stieg an und Regen begann unablässig vom Himmel zu prasseln. Die Vegetation veränderte sich und passte sich so an das von nun an vorherrschende tropische Klima des neues Europas an.
Die Geburt der Angelitischen Kirche
Gepeinigt von der Marter des Widersachers blieb den Menschen in dieser neuen Welt kaum mehr, als wie niederes Getier Schutz zu suchen. Doch ihre Furcht lehrte sie Einsicht und so taten sich Prediger zusammen, mutige Gestalten, die durch das Land zogen, um den Glauben an einen einzigen, allmächtigen Gott erneut zu verbreiten. Dies war die Geburtsstunde der Angelitischen Kirche, die fortan in ganz Europa Einzug hielt. Sie erreichte viele der ängstlichen Herzen der Menschen und als Gott diesen Wandel erkannte, sandte er seinen Kindern Hoffnung ‒ die Engel, die sie fortan vor der furchteinflößenden Traumsaat beschützen sollten.

Aus den Ruinen, die geblieben waren, wuchsen neue Städte heran. Dabei nutzten die Menschen viel von dem, was von vorsintflutlichen Gebäuden verblieben war und ergänzten es mit Holz und Lehm. Einige Städte rückten in der Zeit mehr ins Landesinnere, andere gerieten ganz in Vergessenheit. Nun begann eine neue Zeit, eine fromme Zeit, in der die Menschen sich ihren gottgegebenen Aufgaben zuwandten und ihr Tagwerk verrichteten, anstatt sich ihre demütigen Arbeiten mit technischen Errungenschaften zu vereinfachen. Die ketzerische Schrift, die nur dem Ziel dient, die Geister der Schwachen zu korrumpieren, wurde verboten und das Leben der Bauern, Fischer und Handwerker war fortan ein schlichtes.
Die Kirche als Herrin über alle Ländereien wacht seither über die Schäfchen und ihre Kirchendiener verwalten und gestalten Europa nach Gottes Fügung ‒ vom weiten Skandinavien bis zum winzigsten Dorf im iberischen Hinterland. Einst teilte sich diese Kirche noch in acht weitere Orden, von denen sieben eigene Ländereien verwalteten. Jeder dieser Landstriche trägt den Namen des Erzengels, der dem jeweils herrschenden Orden vorsteht, und wird eigenständig durch das Ordensoberhaupt verwaltet. Doch das Land ist ihnen vom Pontifex Maximus nur verliehen worden. Als Statthalter Gottes auf Erden herrscht er von Roma Æterna aus über die gesamte Welt. Und so wie der Pontifex Maximus das Land in Lehen teilt und an die Orden vergibt, so teilen die Äbte und die Äbtissinen der Orden die Ländereien ihrerseits auf und geben sie in die Obhut ihrer Vasallen. Das Ergebnis ist ein engmaschiges Netz von Abhängigkeiten, die an die Regierungsformen des Mittelalters erinnern – der Neofeudalismus. Allein, die strengen Hierarchien werden brüchig. Von ehemals sieben verbleiben nur noch fünf dieser Ordensländer, nachdem zwei Orden gefallen sind. Ein jedes hat eigene Sitten, Gebräuche und Regularien, die jeweils von der klerikalen Führung aufgestellt werden.
Die Diadochen
Doch nicht jeder Mensch hat sich nach den verheerenden Katastrophen, die Gottes Zorn über die Erde brachte, dem rechten Glauben angeschlossen. Einige Freidenker scharen Gefolge um sich und errichten sogar eigene Städte. Sie nennen sich selbst Diadochen oder Stadtfürsten und entsagen den Geboten der Erzengel. Mit kritischem Blick betrachtet die Kirche diese ketzerverseuchten Metropolen, in denen vorsintflutliche Technik im großen Stil eingesetzt wird. Doch die meisten dieser Schrottbarone, wie die Angeliten die Stadtfürsten abfällig rufen, stellten niemals eine ernsthafte Bedrohung für die Kirche und den Glauben dar – jüngst aber schloss sich ein Verbund, der sich Urbanis Liga nennt und die verstreuten Diadochenstädte unter einem Banner zu vereinen sucht, zusammen.
Die Neue Hanse
Es ist auch nicht so, dass jede kirchenfremde Organisation geahndet würde. Eine neue Handelsorganisation, die sich den Namen die Neue Hanse gab, konnte ein beachtliches Netzwerk über die Meere hinweg ausbauen. Und obgleich die Hanse mehr Freiheiten fordert, als die Kirche ihren Getreuen bietet, zahlen sie die geforderten Abgaben und beliefern auch die Orden regelmäßig mit begehrten Waren, sodass beide Seiten von diesem Bündnis profitieren können.
Die fremden Reiche
Ferner gibt es Ländereien, die von den Angeliten nicht besiedelt sind: Jenseits der Fegefeuer nach Asien oder Amerika hin ist das Land nicht erschlossen, da bisher niemand in der Lage war, sich durch die Brandlandkorridore zu bewegen. Auf den Britannischen Inseln hingegen hat die heidnische Sekte der Dru das Sagen, die einem obskuren Geisterglauben anhängt. Und Afrika im Süden wurde nur unzureichend erkundet, obschon alte Schriften verheißen, dass gerade dort das gelobte Land, der Garten Eden, zu finden sei…
Kurz: Es warten noch viele Länder darauf, von der Angelitischen Kirche erobert und besiedelt zu werden. Nur die Zeit wird zeigen, was diese fremden Orte zu bieten haben.
Die bedeutsamen Geschehnisse in der Geschichte der Engel-Welt sind in einer Tabelle zusammengefasst und aufgelistet, die in dieser [Timeline] eingesehen werden kann.
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der NEwsletter der heiligen angelitischen KircheLandesgrenzen, Herrschaftsansprüche und Politik haben sich in der Welt des 27. Jahrhunderts stark verändert. Eine kurze Übersicht darüber, was Engel an Schauplätzen bietet, gibt es hier.

Die Strukturen der Kirche und ihrer Diener sind verworren und komplex. Viele Menschen geben sich ganz dem Dienst an der Kirche hin und führen ein Leben in den klerikalen Kreisen. Eine kurze Einführung haben wir hier abgebildet.

Die Feinde der Welt sind mannigfaltig. Nichts aber übertrifft in krankhaften Gedanken den Herrn der Fliegen, der aus den Albträumen der Menschen Monster erschafft, die ein wacher Verstand sich nicht auszumalen vermag.

Alles in dieser Welt spielt sich gegenseitig in die Hand, ändert man an einer Stelle das Herrschaftsverhältnis, bricht an anderer Stelle eine Struktur zusammen. Wer verstehen will, welche Ereignisse wann geschehen, findet in der [Timeline] eine Übersicht aller Geschehnisse. Doch Achtung: Spieler, die die Welt erst erkunden wollen, sollten sich etwas zurückhalten, da sie sich einige der Überraschungen damit nehmen. Spoiler wurden auf der nächsten Seite noch einmal spezifischer markiert.
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der NEwsletter der heiligen angelitischen KircheGott entsandte den Erzengel Raguel zur Erde, damit er über die verbotene Technik wache und die Menschen vor ihrem Einfluss schützen könne. Sein Verständnis von dem, was in den alten Artefakten aus der Zeit davor schlummert, ist groß. So sehr aber wie er sich mit der sündigen Vergangenheit beschäftigt, so wenig lebt er unter den Menschen der heutigen Zeit und zeigt sich eher als verschlossenes Wesen.
Ordenssitz: Trondheim (gefallen)
Ordensoberhaupt: Ab Gundar
Ordensfarbe: Grau
Ordenssymbol: Faust, um einen Blitz geschlossen
So, wie es der Erzengel ihnen vorlebte, waren auch die Kleriker des Ordens eher eigenbrötlerisch und in ihren Klöstern zurückgezogen. Das Volk in Skandinavien lebte nahezu gänzlich auf sich gestellt und ohne die leitende Hand eines angelitischen Ordens. In den Klöstern indes wurde eifersüchtig mit Geheimnissen gehandelt, die niemals ein Laie erfahren durfte.
Die Engel des Ordens erhielten zum Zwecke der Erfüllung ihrer Aufgaben ein umfangreiches Verständnis von den Artefakten, die sie auf ihrer Reise treffen könnten. Nicht nur waren sie in der Lage, die Funktionen dieser Überbleibsel zu erkennen, sie konnten sie sogar wieder zum Leben erwecken. Mit diesem Wissen und der Schulung in dem ketzerischen Feld waren sie in der Lage, diese sündenreichen Taten auf sich zu nehmen und die Schar rein zu halten.
Die Gottesboten neigten dazu, sich nicht mit übermäßigen Waffen zu beladen. Sie führten eine Vibrolanze, die stets an ihrer Seite weilte und nicht in andere Hände geraten sollte: Diese Waffe versetzte jedem, der nicht selbst ein raguelitischer Engel war, einen Stromschlag, der manches Mal sogar tödlich enden konnte, zumindest aber schwere Verbrennungen hinterließ. Ihr Waffenrock war weiß und mit grauem Saum abgerundet und ihr Haar trugen sie relativ kurz und wild aufstehend. Oft führten sie Behälter mit sich, in denen sie alte Artefakte versiegeln konnten, bis sie sie zum nächsten Kloster gebracht hatten.
War es in einem Engelsverbund hauptsächlich ihre Aufgabe, in dem Punkt der ketzerischen Technik beratend und schützend einzustehen, so konnten sie oft auch hilfreich eingreifen, wenn es darum ging, alte Ruinen zu untersuchen oder Diadochen anzugehen, wähnten sie sich doch als Koryphäen auf dem Gebiet der Technik. Aber all dem Wissen zum Trotz, das die Ragueliten anbringen konnten, waren sie auch durchaus versierte Kämpfer, die mit ihrer Lanze beachtlichen Schaden anrichten konnten.
Da die Engel stets der Sünde ausgeliefert waren, und sich häufig mit ketzerischer Technik beschäftigen mussten, ist es nicht verwunderlich, dass sie in Scharen oft mit Skepsis betrachtet wurden. Die eigenbrötlerische Schweigsamkeit der Monachen und Beginen fand man bei den Engeln jedoch nicht. Froh, unter Gleichen zu sein und die Geheimnisse der Welt zu erkunden, zeigten die Ragueliten die vielfältigsten Ausprägungen unter den Engeln. Von neugierigen, aufgeweckten Persönlichkeiten zu verschrobenen Scherzkeksen, die selten wussten, wann es genug war, fand sich alles unter den Hütern des Vergangenen.
Am 1. Februar 2642 wurde der Himmel der Ragueliten von einem Fegefeuer verwüstet und der Orden fiel den Flammen und dem Rauch zum Opfer. Die Ländereien der Ragueliten wurden den Ramieliten zugesprochen, die Kleriker verteilten sich auf andere Orden.
Nur einige hielten an ihrer alten Aufgabe fest. Die letzte Hochburg des Ordens ist heute die Arx in Michaelsland, eine isolierte und geschützte Feste, zu der kein ungebetener Gast Zutritt erlangt. Offiziell wurde der Orden vom heiligen Konsistorium jedoch bereits aufgelöst.
Die Engelskräfte der Ragueliten
- … dirigieren vorsintflutliche Technologie und modifizieren Gegenstände.
- … bändigen Elektrizität und unbelebten Stoff brachial.
Engel V3
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der NEwsletter der heiligen angelitischen KircheAus der Hälfte von Gabriels Seele schuf Gott den Erzengel Samael, damit er an dessen Seite den Garten Eden bewache. Daher ist es nicht verwunderlich, dass zwischen den beiden Erzengeln eine tiefe Verbundenheit besteht. Während Gabriel die Kraft und den gerechten Zorn sein Eigen nennt, ist Samael die Verkörperung der reinen Tugend und der Wacht. Seine Besonnenheit und Ruhe ist Bestandteil vieler Sprichwörter, selbst wenn der Orden schon lange Zeit nicht mehr existiert.
Ordenssitz: Korsika (gefallen)
Ordensoberhaupt: unbekannt
Ordensfarbe: Rot
Ordenssymbol: Turm
Der Klerus der Samaeliten war einst für seinen festen Glauben, seine Disziplin und innere Ruhe bekannt. Einst waren ihre Templer die Inquisition der Kirche, Sondereinheiten bekamen beizeiten den Auftrag, mit reinigenden Flammen jedes Zeugnis einer Ketzerstadt auszulöschen. Die Monachen und Beginen hingegen verschrieben sich weniger fanatisch der Vermittlung des Glaubens in der Welt. Stets auf der Suche nach der frevelhaften Abkehr vom wahren Glauben reisten sie von Dorf zu Dorf und suchten das reinigende Gespräch mit den ansässigen Menschen.
Die Boten Gottes dieses Ordens hielten eine ähnliche Aufgabe: In den Reihen der Lebenden gab und gibt es immer wieder Zweifel, Ängste und Sorgen. Samaeliten wurden darin geschult, das Wesen einer Person zu erkennen, sei es Mensch oder Engel, und so konnten sie stets ein Anker für Gottesboten sein, die zu viel Leid auf der Welt gesehen hatten oder vom Herrn der Fliegen zu starken Einflüsterungen ausgesetzt waren. Weiter aber wurde ihnen anvertraut, die moralische Aufrichtigkeit der Engel und Menschen zu bewahren und zu schulen und sich durch keine Worte in diesem Punkt irreführen zu lassen.
Als einziger Orden neben den Gabrieliten trugen die Samaeliten keinen weißen Waffenrock, sondern das Kleidungsstück in dem scharlachroten Farbton, der ihrem Orden eigen war. Das Haar war asketisch kurz mit einem Bürstenschnitt gehalten, auch wenn es oft zu sehen war, dass die Engel des Ordens ein ebenso scharlachrotes Tuch darum gewunden hatten. Als Waffe trug ein jeder von ihnen eine Samaelis-Sichel bei sich.
In einer Schar wurden die Brüder aus dem Orden Samaels mit gemischten Gefühlen aufgenommen. Die Fähigkeit, anderen scheinbar direkt in die Seele zu sehen, machte einige Engel unsicher, andere aber fanden Trost darin, jemanden bei sich zu wissen, der ihnen bei Zweifeln und Sorgen jederzeit Halt geben konnte. Michaeliten sahen sie oft als Berater an, die die Tugenden hoch hielten und vor unmoralischen Entscheidungen warnen konnten, doch nicht selten neigten Samaeliten dazu, sich auf Diskussionen mit dem Michaeliten einzulassen, wenn er eine Entscheidung treffen wollte, die dem Bewahrer der Tugend missfiel.
Samaeliten waren sehr freundliche und offene Gefährten, stets interessiert an dem Befinden ihrer Umgebung und bereit, zur Seite zu stehen, wenn es gewünscht war. So warm sie aber zu anderen waren, so kritisch gingen sie mit sich selbst um. Eigene Bedenken oder Zweifel äußerten sie fast nie, so wie es kaum jemandem gelang, einmal Teil der Gedankenwelt eines solchen Engels zu werden. In Diskussionen waren sie dafür bekannt, von ihrer Meinung, wenn sie einmal geäußert wurde, nicht abzuweichen, dahingehend aber kommentierten sie ein Gespräch auch niemals unbedacht.
Es war im Jahr 2543, als das Fegefeuer den Orden Samaels, der auf Korsika beheimatet war, einkesselte. Der Orden rief all seine Streiter zurück, um den Himmel gegen die [Traumsaat] zu verteidigen. Fast einhundert Jahre später ist von dem Orden kaum noch etwas bekannt. Man spricht ehrfürchtig davon, dass sie geschlossen in den Rauch gingen.
Der Bruderorden der Gabrieliten feiert den Mut ihrer Geschwister bis heute mit Ritualen und Festen und die Inquisition, die von der Kirche ausgesandt wird, basiert auf den Wurzeln der Samaeliten. Die Scharlachgardisten tragen sogar noch die Ordensfarbe.
Die Engelskräfte der Samaeliten
- … ermitteln gegen Ketzer und andere Verbrecher.
- … bestrafen Gegner.
- … beschützen Verbündete und kontrollieren Feinde.
- … bewahren den Glauben durch einfühlsame Lenkung.
Engel V3
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der NEwsletter der heiligen angelitischen KircheIm Tausch gegen seine prächtigen Schwingen gab der Herr dem Erzengel Sariel eine Stimme, die so wunderbar und erfüllend ist, dass sie das stärkste Ketzerherz zum wahren Glauben bekehrt und dem verzweifeltsten Streiter des Herrn wieder neuen Mut schenkt.

Ordenssitz: Roma Æterna
Ordensoberhaupt: Ab Orpheo
Ordensfarbe: Violett
Ordenssymbol: Gloriole
Die Kleriker, die sich dem Orden verschreiben, gehen einen ähnlichen Weg. Anstatt sich dem Kampf anzuschließen, spezialisieren sie sich auf moralische Unterstützung und feingeistige Lehren. Zumindest war das vorher einmal ihre Aufgabe. Nach dem Europakonzil brachte man dem Orden der Sarieliten eine neue Aufgabe zu: Die der Infiltration. Und so werden nun viele Ordensmitglieder des himmlischen Chors eben auf anders geartete Aufgaben geschult, denen sie nun nachgehen. Wie zu erwarten zum Missfallen der älteren Mitglieder des Ordens.
Wo die Engel des Ordens früher noch auf Flugplattformen in größere Schlachten zogen, um mit ihrem überirdischen Gesang die Herzen der Streiter zu stählen und ihren Feinden Leid und Krankheit mit bloßen Tönen zu bringen, so werden auch sie nun dazu gebracht, sich zu tarnen, die Gotteslinien zu überschminken und teilweise tief ins Feindesland zu ziehen. Die Mächte, die Gott ihnen gegeben hat, können ebenso zur Tarnung und zur Verschleierung verwendet werden, wenn man sich auf etwas Kreativität einlässt, aber ihre wahre Natur zu verschleiern bringt die meisten Gottesboten früher oder später in eine Krise.
Wie auch der Erzengel tragen die Sarieliten keine Flügel. Dafür aber zeigt das Netz der Gotteslinien, das in ihrem Fall gerade am Hals stark ausgeprägt ist, ihre göttliche Herkunft. Nach Ordenstradition tragen sie ihr Haar geschoren, den kahlen Schädel aber lassen sie bei ihrer Tarnung oft von Haar bewachsen, sodass sie ihre Herkunft besser verschleiern können. Offiziell tragen auch Sarieliten einen weißen Waffenrock mit violetter Borte und fast nie eine Waffe bei sich, da sich Sarieliten nicht als Kämpfer sehen. Auch das ändert sich selbstverständlich, wenn sie sich ins Feindesland vorwagen.
Weder im Rahmen der Alten noch der neuen Aufgabe waren Sarieliten Teil einer Schar ‒ und doch haben sie früher in größerer Zahl mit ihrem Gesang die kämpfenden Truppen unterstützt. Diese Aufgabe wurde nach dem Europakonzil fast gänzlich verworfen, die fliegenden Plattformen, auf denen sie ihren geflügelten Geschwistern folgen, wurden weggeschlossen.
Es gab nie so viele Sarieliten wie Engel der anderen Orden und sie besitzen keine Ländereien oder eine Ordensburg. Stattdessen liegt der Campus Sarielitorum in Roma Æterna in der Nähe der Michaeliten. War es auch lange Zeit still um den Orden, so hat er doch nun mit der deutlichen Umstrukturierung zu kämpfen und Unruhe hielt Einzug in den Campus.
Die Engelskräfte der Sarieliten
- … unterstützen Verbündete, behindern und attackieren Feinde.
- … helfen, unentdeckt zu bleiben und Feinde zu sabotieren.
- … führen Feinde in die Irre oder manipulieren sie subtil.
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der NEwsletter der heiligen angelitischen KircheDer naturverbundene Erzengel der Urieliten ist dafür bekannt, unsichere Wege zu beschützen. Er wacht über die Menschen und schützt sie auch in dunkelster Nacht. Daher erregt die dunkle Hälfte des Tages in den Urieliten auch keinen Schrecken und Unbehagen. Vielmehr haben sie ihre Arbeit auf die kühlere Zeit verlagert, da die Mittagszeit auf der iberische Halbinsel viel zu heiß ist, um seinem Tagwerk nachzugehen.

Ordenssitz: Mont Salvage
Ordensoberhaupt: Ab Guillaume
Ordensfarbe: Grün
Ordenssymbol: Auge
Da Iberia im 27. Jahrhundert einem Urwald gleicht, beherbergt es viele wilde Tiere und fruchtbare Landschaften. Die Kleriker des Ordens arbeiten umfänglich mit diesen ihnen präsentierten Geschenken: Sie spezialisieren sich, den Ackerbau bestmöglich anzutreiben, um die Bevölkerung zu versorgen, oder sie lernen, Tiere zu zähmen und abzurichten.
Was die Kleriker mit viel Mühe lernen, ist den Engeln Uriels gleich an die Hand gegeben. Als Wächter der Wege, ungesehene Beobachter und Kundige im Bereich der Natur schließen sie eine Lücke in dem ausgewogenen Gefüge der Schar. Zudem werden sie darauf geschult, schnell und ausdauernd zu fliegen und mit dem Bogen umzugehen, sodass große Distanzen für einen Urieliten kein Hindernis darstellen.
Diese Gottesboten haben daher mit bis zu zwölf Metern auch die größten Schwingen von allen Orden. Sie sind wahre Herrscher der Lüfte und kein anderes Scharmitglied kann es in dem Punkt mit ihnen aufnehmen. Das Haar tragen sie länger und zu einem strengen Zopf gerade vom Kopf zurückgebunden. Auch sie tragen einen weißen Wappenrock mit den Farben des Ordens an der Borte, aber ebenso in den Bändern, mit denen sie ihr Haar zurückbinden oder an den Federn ihrer Pfeile sieht man das Grün des Ordens.
Jeder Urielit trägt einen Bogen, mit dessen Umgang er gut vertraut ist und den dazugehörigen Köcher. Viele aber haben zudem noch Messer bei sich, mit denen sie sich im Nahkampf verteidigen können, wenn sie darauf einmal angewiesen sein sollten.
In der Schar sind Urieliten als pflichtbewusste, treue und schweigsame Gefährten bekannt. Es gibt wenige von ihnen, die viele Worte sprechen, aber umso mehr achten sie auf ihre Umgebung, schützen die anderen Engel von überraschenden Angriffen und verteidigen sie auch im Kampf mit kämpferischer Präzision. So wenig, wie ein Urielit für gewöhnlich zur Lösung von Konflikten in der Schar beiträgt, so wenig provoziert er sie selbst.
Eine Schar ohne einen Urieliten wird schnell die Vorteile eines solch schweigsamen Beschützers vermissen. Kurze Spähflüge, die aufmerksame Wache oder die präzise Ortskenntnis und Orientierungsgabe sind nur einige positive Aspekte, die ein Urielit seinen Geschwistern bieten kann.
Die Engelskräfte der Urieliten
- … verbergen den Engel und seine Verbündeten.
- … zwingen die Wildnis und ihre Bewohner unter ihre Kontrolle.
- … verleihen eine übermenschliche Wahrnehmung.















































