Samaeliten

Die Bewahrer der Werte

Aus der Hälfte von Gabriels Seele schuf Gott den Erzengel Samael, damit er an dessen Seite den Garten Eden bewache. Daher ist es nicht verwunderlich, dass zwischen den beiden Erzengeln eine tiefe Verbundenheit besteht. Während Gabriel die Kraft und den gerechten Zorn sein Eigen nennt, ist Samael die Verkörperung der reinen Tugend und der Wacht. Seine Besonnenheit und Ruhe ist Bestandteil vieler Sprichwörter, selbst wenn der Orden schon lange Zeit nicht mehr existiert.

 Samaeliten ‒ Die Bewahrer der Werte
Ordenssitz: Korsika (gefallen)
Ordensoberhaupt: unbekannt
Ordensfarbe: Rot
Ordenssymbol: Turm

Der Klerus der Samaeliten war einst für seinen festen Glauben, seine Disziplin und innere Ruhe bekannt. Einst waren ihre Templer die Inquisition der Kirche, Sondereinheiten bekamen beizeiten den Auftrag, mit reinigenden Flammen jedes Zeugnis einer Ketzerstadt auszulöschen. Die Monachen und Beginen hingegen verschrieben sich weniger fanatisch der Vermittlung des Glaubens in der Welt. Stets auf der Suche nach der frevelhaften Abkehr vom wahren Glauben reisten sie von Dorf zu Dorf und suchten das reinigende Gespräch mit den ansässigen Menschen.

 

Die Boten Gottes dieses Ordens hielten eine ähnliche Aufgabe: In den Reihen der Lebenden gab und gibt es immer wieder Zweifel, Ängste und Sorgen. Samaeliten wurden darin geschult, das Wesen einer Person zu erkennen, sei es Mensch oder Engel, und so konnten sie stets ein Anker für Gottesboten sein, die zu viel Leid auf der Welt gesehen hatten oder vom Herrn der Fliegen zu starken Einflüsterungen ausgesetzt waren. Weiter aber wurde ihnen anvertraut, die moralische Aufrichtigkeit der Engel und Menschen zu bewahren und zu schulen und sich durch keine Worte in diesem Punkt irreführen zu lassen.

 

Als einziger Orden neben den Gabrieliten trugen die Samaeliten keinen weißen Waffenrock, sondern das Kleidungsstück in dem scharlachroten Farbton, der ihrem Orden eigen war. Das Haar war asketisch kurz mit einem Bürstenschnitt gehalten, auch wenn es oft zu sehen war, dass die Engel des Ordens ein ebenso scharlachrotes Tuch darum gewunden hatten. Als Waffe trug ein jeder von ihnen eine Samaelis-Sichel bei sich.

 

In einer Schar wurden die Brüder aus dem Orden Samaels mit gemischten Gefühlen aufgenommen. Die Fähigkeit, anderen scheinbar direkt in die Seele zu sehen, machte einige Engel unsicher, andere aber fanden Trost darin, jemanden bei sich zu wissen, der ihnen bei Zweifeln und Sorgen jederzeit Halt geben konnte. Michaeliten sahen sie oft als Berater an, die die Tugenden hoch hielten und vor unmoralischen Entscheidungen warnen konnten, doch nicht selten neigten Samaeliten dazu, sich auf Diskussionen mit dem Michaeliten einzulassen, wenn er eine Entscheidung treffen wollte, die dem Bewahrer der Tugend missfiel.

 

Samaeliten waren sehr freundliche und offene Gefährten, stets interessiert an dem Befinden ihrer Umgebung und bereit, zur Seite zu stehen, wenn es gewünscht war. So warm sie aber zu anderen waren, so kritisch gingen sie mit sich selbst um. Eigene Bedenken oder Zweifel äußerten sie fast nie, so wie es kaum jemandem gelang, einmal Teil der Gedankenwelt eines solchen Engels zu werden. In Diskussionen waren sie dafür bekannt, von ihrer Meinung, wenn sie einmal geäußert wurde, nicht abzuweichen, dahingehend aber kommentierten sie ein Gespräch auch niemals unbedacht.

 

Es war im Jahr 2543, als das Fegefeuer den Orden Samaels, der auf Korsika beheimatet war, einkesselte. Der Orden rief all seine Streiter zurück, um den Himmel gegen die [Traumsaat] zu verteidigen. Fast einhundert Jahre später ist von dem Orden kaum noch etwas bekannt. Man spricht ehrfürchtig davon, dass sie geschlossen in den Rauch gingen.

Der Bruderorden der Gabrieliten feiert den Mut ihrer Geschwister bis heute mit Ritualen und Festen und die Inquisition, die von der Kirche ausgesandt wird, basiert auf den Wurzeln der Samaeliten. Die Scharlachgardisten tragen sogar noch die Ordensfarbe.

Die Engelskräfte der Samaeliten

  •          … ermitteln gegen Ketzer und andere Verbrecher.
  •          … bestrafen Gegner.
  •          … beschützen Verbündete und kontrollieren Feinde.
  •          … bewahren den Glauben durch einfühlsame Lenkung.